Noch etwas zum Abrunden (Thema Reparaturschweißung):
Beim Schweißen entstehen durch die behinderte Schrumpfung an der Schweißnaht natürlich Eigenspannungen und Verzug. Die Eigenspannungen können sogar Werte der Streckgrenze annehmen (also die Bauteilspannung, bei der der Werkstoff irreversibel zum Fließen/plastischen Verformen beginnt). Das wird auch gezielt ausgenutzt. Mit eine gezielten Überbelastung wird das Material zum Fließen gebracht und die Eigenspannung werden damit abgebaut. Durch gezielte Überbelastung erreicht man auch die Umkehrung der Eigenspannung (aus äußerer Zugbelastung wird Druckeigenspannung im Bauteil erzeugt und das ist durchaus erwünscht -> erhöht die Dauerffestigkeit).
Man kann auch durch Hämmern (aber bitte nicht mit dem Hammer, das sind spezielle Werkzeuge) Druckeigenspannung erzeugen und so die Lebensdauer der Schweißnaht erhöhen. Oder man wendet eine Wärmebehandlung (z.B. Spannungsarmglühen) an. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in dieser Richtung was zu unternehmen.
Verzug kann man natürlich auch richten. Aber bitte nicht mit dem Hammer drauf dreschen. Besser ab mit dem Rahmen auf eine Richtbank, dazu eine hydraulische Presse und mit etwas Gefühl ist das Ding wieder gerade.
Ob das Ganze wirtschaftlich sinnvoll ist, weiß keiner, da noch nicht in Auftrag gegeben bzw. sich bisher keiner erkundigt hat.
Ist ja richtig, nur ein Gußrahmen eines Flügels ist keine alte Klooschüssel oder Badewanne wo stinknormaler Grauguß ausreicht - so eine Gußplatte muß 20 t Zugkraft (beim Aliquoter wahrscheinlich noch mehr) aushalten können. Hier hast Du komplexere Eisengußlegierungen (zBsp. mit Titan), welche eine wesentlich höhere Schmelztemperatur erfordern.
Viele Grüße
Styx
Ich weiß nicht, welches Material die Hersteller verwenden. Kann Grauguß sein, oder aber Gußeisen mit Lamellengraphit, Kugelgraphit, Temperguß oder, oder... Aber in Gußeisen ist mit Sicherheit kein Titan drin. Ich kenne Titan vor allem als Legierungselement bei nichtrostenden Stählen. Es dient dort, die Verbindung zu stabilisieren (Chromkarbide). Aber das führt uns jetzt zu weit vom Thema weg.
Im Übrigen hat die Angabe von 20 Tonnen Belastung (wie kommt man auf die Zahl, hat das jemand berechnet oder ist das eine landläufige Meinung, welches ohne Widerspruch akzeptiert wird?) allein wenig Aussagekraft. Es kommt auf den Querschnitt an, der die Belastung aufnimmt. Damit errechnet man die Bauteilspannung (Kraft pro Fläche) und setzt es mit der maximal zulässigen Grenzspannung gleich (Dimensionierung von Bauteilen, jeder Maschinenbauer kann das). Und wenn es zum Versagen des Bauteils kommt, liegt das weniger am Material als an der Unfähigkeit des Konstrukteurs/Herstellers und damit ein Konstruktionsfehler (man hat das Bauteil nicht richtig dimensioniert). Dieser Satz gilt z.B. für einen Gewaltbruch (Sprödbruch).
Hier haben wir es aber höchstwahrscheinlich mit einem Dauerbruch zu tun (wenn das denn durchgebrochen wäre, sichtbar an den Rastlinien). Ursprung ist dabei immer eine Kerbe und sei sie auch noch so klein (wenige hundertstel Millimeter reichen) plus ein Lastkollektiv (hier: Schwingungen). Risse entstehen auch bei Druckbeanspruchungen. Zugbeanspruchungen sind hinsichtlich Rissentstehung jedoch als gefährlicher einzustufen.
Konstruktionsempfehlung bei Dauerbruchgefahr:
Einbringen von Druckeigenspannungen,
Vermeidung von Kerben (geometrische Kerben, matallurgische Kerben),
Polieren der Oberfläche (Oberflächengüte erhöhen, Rauheit verringern), etc. ...