Ravel Sonatine Feedback und Eindruck

  • Ersteller des Themas HomoSineCruribus
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Die Moderation kann das Thema ja zu den Einspielungen unserer Forumsmitglieder verschieben. Nur dort ist es richtig aufgehoben.
Nach Meldung ist diese Verschiebung inzwischen vorgenommen worden. Soweit alles in Ordnung.

Ich habe nur aus Neugier den Anfang des dritten Satzes angehört. Klingt, als hättest du das ausgiebig mit Metronom geübt. Falls ja - schmeiß das Tick-Tack-Ding in die Mülltonne. Es zerstört jede Musik.
Vielfach erfolgt der Gebrauch eines Metronoms in unzweckmäßiger Weise: Ein externer Impulsgeber soll die gespielte Musik durch rhythmisch gleichmäßiges Schlagen zwangsweise takten. Problem: Das Spiel wird dadurch weder rhythmisch noch organisch. Es tut gewissermaßen nur weniger weh, wenn man synchron zu den Schlägen spielt anstatt dagegen. Den "Grundbeat" eines organisch fließenden Tempos muss der Spieler ohne "Maschine" verinnerlicht haben. Im Sinne von @chiarinas Anregungen: Kannst Du eine wichtige Linienführung aus dem Satzbild mit einer Hand herausgreifen und mit der anderen Hand die rhythmischen Impulse setzen, die bislang nur vom Metronom kamen? Und wie sieht es mit Übeabläufen ohne Instrument aus? Kannst Du die melodischen Linien bereits zu Beginn des 1. Satzes singend markieren? Die dann gewonnenen Erkenntnisse auf das Spiel zu übertragen hilft bei der klanglichen Differenzierung. Sehr viel geübt, aber wenig dabei verinnerlicht - das wäre mein Eindruck nach punktuellem Hören der drei Sätze. Die Überaumakustik ist der musikalischen Gestaltung nicht förderlich, schon klar - erklärt aber nicht, weshalb alles so holzschnittartig klingt. Wegschmeißen muss man ein Metronom nicht unbedingt: Bei vorhandener Tempoauffassung ist punktuelles Kontrollieren oder die Tempobestimmung an sich nicht grundverkehrt.

Ich kann @hasenbein verstehen. Man hätte es vielleicht höflicher ausdrücken können, aber auch mir kam schon beim Lesen der Gedanke:
Das ist genau der Fall, wo es einen Klavierlehrer braucht. Dafür sind sie da! (...)
Mich spricht die Einspielung in keiner Weise an, der Anschlag ist unsensibel, kein bißchen duftend, es klingt wie vorwärts gepeitscht. Jeder Ton ist gleich. Das darf nicht sein. Nie!
Mir fehlen die Ohren, die hier kritisch beäugen, was denn da gerade so klingt und klingen will....
Der Fadenersteller studiert seit seiner Übersiedlung aus Südkorea (2022) im Bachelor-Studiengang an einer deutschen Musikhochschule, wie das Querlesen früherer Beiträge verrät. Da sollte fachlich kompetenter Rat im realen Leben (Unterricht) eigentlich selbstverständlich in Reichweite sein.

Ravels Satzweise seiner Sonatine knüpft hörbar an die Transparenz früh- und vorklassischer Vorbilder (Couperin, Rameau) an und ist von Sanglichkeit, Farbsinn und Eleganz geprägt, entsprechend feinsinnig sollten die interpretatorischen Resultate ausfallen. Dass es daran (noch) fehlt, kann man nicht ausschließlich mit dem Musizieren in einem hellhörigen Überaum begründen. Die Gabe des differenzierenden Hinhörens muss der Spieler selbst mit den oben genannten Ohren kultivieren und leisten.

LG von Rheinkultur
 
Nach Meldung ist diese Verschiebung inzwischen vorgenommen worden. Soweit alles in Ordnung.


Vielfach erfolgt der Gebrauch eines Metronoms in unzweckmäßiger Weise: Ein externer Impulsgeber soll die gespielte Musik durch rhythmisch gleichmäßiges Schlagen zwangsweise takten. Problem: Das Spiel wird dadurch weder rhythmisch noch organisch. Es tut gewissermaßen nur weniger weh, wenn man synchron zu den Schlägen spielt anstatt dagegen. Den "Grundbeat" eines organisch fließenden Tempos muss der Spieler ohne "Maschine" verinnerlicht haben. Im Sinne von @chiarinas Anregungen: Kannst Du eine wichtige Linienführung aus dem Satzbild mit einer Hand herausgreifen und mit der anderen Hand die rhythmischen Impulse setzen, die bislang nur vom Metronom kamen? Und wie sieht es mit Übeabläufen ohne Instrument aus? Kannst Du die melodischen Linien bereits zu Beginn des 1. Satzes singend markieren? Die dann gewonnenen Erkenntnisse auf das Spiel zu übertragen hilft bei der klanglichen Differenzierung. Sehr viel geübt, aber wenig dabei verinnerlicht - das wäre mein Eindruck nach punktuellem Hören der drei Sätze. Die Überaumakustik ist der musikalischen Gestaltung nicht förderlich, schon klar - erklärt aber nicht, weshalb alles so holzschnittartig klingt. Wegschmeißen muss man ein Metronom nicht unbedingt: Bei vorhandener Tempoauffassung ist punktuelles Kontrollieren oder die Tempobestimmung an sich nicht grundverkehrt.


Der Fadenersteller studiert seit seiner Übersiedlung aus Südkorea (2022) im Bachelor-Studiengang an einer deutschen Musikhochschule, wie das Querlesen früherer Beiträge verrät. Da sollte fachlich kompetenter Rat im realen Leben (Unterricht) eigentlich selbstverständlich in Reichweite sein.

Ravels Satzweise seiner Sonatine knüpft hörbar an die Transparenz früh- und vorklassischer Vorbilder (Couperin, Rameau) an und ist von Sanglichkeit, Farbsinn und Eleganz geprägt, entsprechend feinsinnig sollten die interpretatorischen Resultate ausfallen. Dass es daran (noch) fehlt, kann man nicht ausschließlich mit dem Musizieren in einem hellhörigen Überaum begründen. Die Gabe des differenzierenden Hinhörens muss der Spieler selbst mit den oben genannten Ohren kultivieren und leisten.

LG von Rheinkultur
Wow herzlichen Dank für deine harte Kritik! Aber ja jedoch ziemlich sicher dass ich unbegabt bin😅
 
Harte Kritik???



Das vielleicht nicht. Du solltest nur mehr anstreben, als zur rechten Zeit die richtige Taste zu drücken.
Eh oder starkes Kommentar. Ich bitte dich um Einverständnisse meine Muttersprache ist kein Deutsch


Und ja wenn die Einspielung nicht überzeugend war, obwohl viele Übung gesetzt wurde, dann das ist schon Problem der Begabung
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ja wenn die Einspielung nicht überzeugend war, obwohl viele Übung gesetzt wurde, dann das ist schon Problem der Begabung
Nicht unbedingt. Es kann auch sein, dass unzweckmäßig geübt wurde oder dass halt gespielt wurde, aber nicht geübt.

Nimm doch mal die verschiedenen Hinweise mit, zur Melodiegestaltung, zum Hören, zur Dynamik, und arbeite damit weiter. Deine Finger können sich schnell genug bewegen, das ist nicht das Problem. Es ist bisher halt nur zu wenig Musik.
 
Und ja wenn die Einspielung nicht überzeugend war, obwohl viele Übung gesetzt wurde, dann das ist schon Problem der Begabung
Du schreibst hier und liest Dir aufmerksam die Kommentare durch, denkst darüber nach und alleine das ist doch ein gutes Zeichen, dass Du auf dem Weg bist. Unbegabt ist ein Musiker, wenn er nicht in der Lage ist, auf dem Instrument zu singen und die Notwendigkeit dazu nicht einsieht.
Du bist auf dem Weg, singe beim Spielen, spiele nicht nur Töne, das ist noch keine Musik.
Was sagt denn Dein Lehrer?
Da mache ich mir gerade eher Gedanken...
 
Klingt, als hättest du das ausgiebig mit Metronom geübt. Falls ja - schmeiß das Tick-Tack-Ding in die Mülltonne. Es zerstört jede Musik.

Ich möchte hinzufügen, dass man in der Lage sein sollte, zum Metronom zu spielen. Denn das setzt voraus, dass man ein Tempo aufnehmen, spüren und halten kann. In Ausnahmefällen kann einem das Metronom auch mal Arbeit abnehmen - zu Beginn meines Klavierstudiums, als ich technisch und übetechnisch noch nicht so weit war wie jetzt, habe ich manchmal ein Tempo damit hochgezogen. Funktioniert. Auch Tempi vergleichen kann man damit (z.B. am Anfang, Mitte, Ende des Stückes), wenn einem das ohne noch nicht zuverlässig gelingt.

Abzuraten ist aber unbedingt davon, das Metronom zu oft oder gar standardmäßig beim Üben einzusetzen.
 

Eeeertaaa-happt! *sing, tanz* :musik018::musik022::musik024::musik032:

P.S.: Warum kommt eigentlich bei dem Tubaspieler ne 69 raus? Nicht dass ich etwas gegen 69 hätte, im Gegenteil, dennoch bleiben hier Fragen...
 
@hasenbein, stimmt, das ist ein Programmierfehler! Es müsste 42 heißen.
 
Mich spricht die Einspielung in keiner Weise an, der Anschlag ist unsensibel, kein bißchen duftend, es klingt wie vorwärts gepeitscht. Jeder Ton ist gleich.
So etwas kommt aber auch durch die Handyaufnahme. Je nach Handymodell werden die meisten Lautstärkeunterschiede eliminiert. Alles klingt dann platt, unsensibel - wie Du schreibst- und gleichförmig, anders, als es tatsächlich gespielt wurde.
 
6 Y-Chromosomen? Passt doch! Der Tuba-Spieler posaunt heraus, dass er extrem männlich ist!!!
 
Und um beim Thema zu bleiben: Er denkt nur an das Eine...mal sorum, mal sorum... :blöd:
 

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