Und wenn du findest, daß der TE ein infantiler Dilettant ist, der mir diesem Stück Kraft und Virtuosität vortäuschen will, dann sag ihm das doch direkt
Nein, das finde ich eben nicht, und deswegen sage ich es auch nicht.
Ich finde auch nicht, daß jemand, der Tiersen, Einaudi, Yiruma spielt oder toll findet, infantil, ein Dilettant, doof oder sonstwas ist!
Allerdings bin ich, da im heutigen Zeitalter der kulturelle Relativismus herrscht - was dazu führt, daß Qualität immer seltener erkannt und geachtet wird und Streben nach wahrer Qualität immer seltener wird - ,der Ansicht, daß Menschen ruhig schmucklos darüber informiert werden dürfen, wenn sie nicht gerade das künstlerisch wertvollste Stück am Wickel haben.
Denn es ist ja so, daß Amateure oder Einsteiger nun mal oft noch nicht so unterscheiden können, was gut und was nicht so gut ist. Die spielen halt oft das, was halt alle spielen! Es ist ja nicht der "eigene, individuelle Geschmack", der zum Spielen der "Comptine" oder des cis-moll-Preludes oder der Elise führt. Sondern wenn man anfängt, mit Klavier, stößt man unweigerlich auf bestimmte Massen-Meme wie z.B. diese Stücke, und wenn man so konditioniert ist "was alle mögen, muß gut sein", dann hängt man sich halt auch mit in den Massengeschmack rein. Zumal man vielleicht auch noch denkt: Boah, cool, jetzt kann ich auch schon dieses superbekannte Stück spielen! (Statt z.B. nur pädagogischer Stückchen & Übungen aus irgendeiner Klavierschule.)
Ich hatte übrigens lustigerweise schon früh die Konditionierung "was alle mögen, kann nicht gut sein". Ist aber genau so ein Quatsch!
LG,
Hasenbein