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schmickus
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„Eine Musik von unbändigem Humor“.
Ich habe nie verstanden, was das sein soll.
Ich habe nie verstanden, was das sein soll.
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Mal eine dumme Frage: Warum spielst Du überhaupt etwas, was Dir nicht nur nicht gefällt, sondern solche unguten Gedanken (siehe oben) auslöst? Da scheinen starke negative Assoziationen mit dieser Musik verknüpft zu sein.Denn vorher gibts nur 2 Möglichkeiten
- sich aus dem Fenster stürzen
- Alkoholiker werden
Das Ding hat leider noch einen 3. Satz und ich werd das die Woche ansprechen ob der noch sein muss….. für den würd ich noch weniger Nerven haben.
Ich vertraue darauf dass da Dinge drin sind die sich für mich lohnen zu erarbeiten und mich weiterbringen. Ich dachte selbst nicht dass das so eskaliert….Mal eine dumme Frage: Warum spielst Du überhaupt etwas, was Dir nicht nur nicht gefällt, sondern solche unguten Gedanken (siehe oben) auslöst? Da scheinen starke negative Assoziationen mit dieser Musik verknüpft zu sein.
Mir kommt als Hobbyspieler kein Stück unter die Hände, das ich nicht bejahe oder auf das ich nicht zumindest neugierig bin.
Verstehe. Dann nichts als weg mit dem Teil! Tschüss! Damit sind zu heftige negative Emotionen verknüpft.Ich vertraue darauf dass da Dinge drin sind die sich für mich lohnen zu erarbeiten und mich weiterbringen. Ich dachte selbst nicht dass das so eskaliert….
Ich versuche es grad mir Resignation und stupiden am Ball bleiben.Gibt es denn so gar keine Carnina-Paraphrase über Motive von Haydn, wo Du Dich eskalativ austoben könntest? diese Energie muss doch abgeleitet werden...
Ob man Haydn mag oder nicht, ihn gern spielt oder nicht, hängt sicherlich auch zu einem großen Teil davon ab, wie man mit seiner (Klavier-)Musik in Berührung gekommen ist.
Nun muss ich mal ganz kurz Haydn - als einen meiner absoluten Lieblingskomponisten - verteidigen.
Diesem Beitrag muss ich zustimmen. Ich persönlich finde Haydn nun nicht witziger als Beethoven oder Mozart. Man denke nur an die Variationen in f-Moll oder die Sonate in h-Moll. In erster Linie finde ich Haydn unheimlich feinsinnig, unprätentiös, "optimistisch", sehr ausdrucksstark und raffiniert. Ich möchte das mal etwas genauer erläutern. Hierzu möchte ich noch kurz betonen: Ich bin kein Musiktheoretiker oder so, sondern lediglich ein Pianist in der Ausbildung. Aus diesem Grund sind ein paar Aussagen durchaus weniger exakt als sie sein könnten und spiegeln in erster Linie meinen Eindruck wieder!
1.) Haydns Melodik: Es gibt zwei Dinge, welche mich an Haydns Melodik sehr beeindrucken. Einerseits empfinde ich seine Melodik als sehr langatmig, wodurch sie in der Lage ist verhältnismäßig große Bögen zu spannen. Andererseits ist seine Melodik auf kleinsten Skalen sehr fein ausgestaltet und auch oft mit einer - meinem Empfinden nach - sehr raffinierten Ornamentik versehen. Ich denke, dass diese Ausgestaltung auf sehr kleinen (Zeit-)skalen diese Musik (für mich) so ausdrucksstark macht, da man dadurch in einem sehr kurzen Zeitraum sehr viel gestalten kann (und muss). Allerdings muss man da erstens als Zuhörer sehr gut hinhören und zweitens muss das wirklich gut gespielt sein, damit es wirkt.
2.) Haydns Reduktion der Mittel: Hier verlasse ich etwas die sicheren Fahrwasser meiner Kenntnisse und ich freue mich sehr über Berufenere, welche hier etwas korrigieren oder ergänzen wollen. Mir kommt es so vor, dass Haydn einerseits manche Charakteristika der "Stilepoche des Spätbarock" sehr kompromisslos weitertreibt, aber sie im Tonsatz auf das wesentlichste konzentriert. So finde ich immer wieder kontrapunktisch sehr cool komponierte Passagen/Kanones/Fugati, welche ich aber in der "Nacktheit" und "Exponiertheit" sonst nirgendswo gesehen habe. Beispiele wären hier z.B. T. 51ff im ersten Satz von Hob XVI:52, T. 30ff im ersten Satz von Hob. XVI: 34.
3.) Transparenz: Hier kann ich gar nicht genau festmachen woran es liegt, aber ich finde gerade seine schnellen Sätze unheimlich transparent und "flirrend". Und zwar nicht nur in seiner Klaviermusik! Als Beispiele können hier die letzten Sätze der Klaviersonaten Hob XVI:52 und Hob XVI:32 dienen.
4.) Haydns "Humor": Musik spielt natürülich immer mit den Erwartungen des Zuhörers. Und gerade was "rhythmische" Erwartungen angeht, ist Haydn - wie ich finde - ziemlich raffiniert. Beispiel: Takt 25-39 des letzten Satzes Hob XVI:24, wo zumindest ich immer kurzzeitig völlig verwirrt bin, wo im Takt wir uns eigentlich gerade befinden.
Abschließend möchte ich noch eine Sache sagen: Ich habe mich mit Haydns "mittleren" Werken wesentlich leichter getan, als ich begonnen habe zu verstehen, dass mein Unmut mit dieser Musik - der auch einst existierte! - davon herrührte, dass ich gewissermaßen "Musik der Hochklassik" erwartet habe und diese Musik diese Erwartungen irgendwie enttäuscht hat. Mit ihrer "Manieriertheit" (und ich empfinde dieses Wort hier als ziemlich passend) passte diese Musik irgendwie gar nicht in die Vorstellung, welche ich von dieser Musik hatte. Manche Leute sagen, dass diese Musik "im empfindsamen Stil" geschrieben wurde. Nunja...man kann es nennen wie man mag. Es ist halt ein bisschen was anderes, als man vielleicht erwartet und diese Wörter können eventuell helfen, sich dieser Andersartigkeit zu öffnen.
Ich hoffe mal, dass ich nicht zu viel Blödsinn geschrieben hab. Falls ja ( @mick) korrigiert mich gerne.
Ja, aber dieses Prinzip: "mit wenig Noten viel sagen!" der Frühklassiker hat viel Reizvolles, auch für den Hörer. Übrigens ebenso bei den Variationen von Webern!Wenn beispielsweise eine buddhistische Stupa betrachtet, wird man enttäuscht sein, falls man eine christliche Kathedrale erwartet. Wenn man sie als das betrachtet was sie ist, kann man ihr wiederum sehr viel eigenes abgewinnen. Oder anders ausgedrückt: Wenn man bei Haydn "Hochklassik" a'la Mozart/Beethoven oder emphatischen Ausdruck a'la Romantik erwartet wird man sehr enttäuscht. Aber diese Erwartung trübt auch den Blick und verhindert, dass man die Dinge in dieser Musik erkennt, die sie wirklich besonders machen.
Man kann auch einen Heidenspaß mit Haydnbräu haben:Also, muss man Haydn mögen?
Da wäre ich dabei!Man kann auch einen Heidenspaß mit Haydnbräu haben:
Das mit technisch nicht spielen kenn ich nur zuuuuuu gut so ein komisches Gefühl ist das!!!! Ich konnte das nicht glauben! Die chopin Etüde ist hundertmal leichter. Den Schumann konnte ich sofort auswendig aber das hier geht vorn und hinten nicht.Den Beitrag lese ich jetzt erst. Ich hatte witzigerweise auch vor einem guten Jahr geglaubt, ich müsste mal die berühmtesten Komponisten spielen, die ich bis dato noch nicht gespielt habe. Da kam ich dann auf Ravel und Haydn. Mit Ravel habe ich angefangen und echt einen anderen Zugang zu der Musik entwickelt und die beiden Stücke aus Miroirs sind eigentlich besser geworden als ich dachte.
Irgendwann habe ich mir dann irgendeine g-Moll-Sonate vorgeknöpft von Haydn, die wohl als ziemlich einfach gilt, hatte aber nach zwei Tagen schon keine Lust mehr. Anscheinend fehlt mir ebenfalls der intellektuelle Zugang, aber noch viel schlimmer ist, ich kann das Zeugs technisch nicht spielen. Auch an jeder Mozartsonate würde ich scheitern, Haydn wohl auch. Ich finde und das meine ich völlig ernst, die Sonata facile schwerer als die As-Dur-Ballade von Chopin, die ich gerade fleißig übe. Deshalb frustriert mich nicht nur Haydn, sondern auch Mozart und meist (aber nicht immer) auch Beethoven. Als Amateur muss man ja zum Glück nicht alle spielen. Dann spiele ich halt an der Orgel Bach und am Klavier alles zwischen Schubert und Ravel.