[...]Der Zweck des Rubato ist, melodische Bögen ihrer inneren Logik nach sinnvoll zu akzentuieren. Daß es auch noch ganz andere Formen der Akzentuierung gibt, [...] Was ist ein weicher Akzent? [...]Und ich hab mich gewundert, daß selbst der allervorsichtigste Akzent sich überhaupt nicht weich angehört hat. Und daß sich der extremst laute Akzent doch nie so hart angehört hat, wie ich mir das gewünscht hatte. Solche Sachen macht man mit Rubato, dafür ist Rubato da. Aber mir glaubt das ja eh niemand. :cool:
==> Hier! Ich glaub das! Bin hier absolut der gleichen Meinung wie du :)
Zur aktuelle Aufnahme:
Eigentlich dürfte ich gar nichts sagen, weil ich das Stück noch nicht selbst gespielt habe.
Trotzdem meine Meinung:
Ich spreche hiermit ein ganz großes, ehrliches Lob aus!
Ich finde, du hast dich innerhalb der drei Aufnahmen gesteigert und verbessert, wobei ich auch die erste bereits gut finde.
Bewundernswert finde ich (neben der gelungenen Interpretation), dass du nur so wenig falsche Töne spielst, das muss man erst mal nachmachen.
Am schwersten scheint dir der Teil zu fallen, der sich für mich "glockenartig" anhört, etwa zu beginn des letzten Drittels.
Ich weiß nicht, ob das an dieser Stelle so umsetzbar ist, da ich das Stück wie gesagt nur vom hören kenne.
Vielleicht würde es dir den Part aber etwas erleichtern, wenn du vor bestimmten Intervallen, die dir leicht "entgleiten", eine kleine Verzögerung machst, die du nutzt, um die richtige Position zu suchen.
Das wird sich am Anfang komisch anhören, doch mit der Zeit wird sich diese Verzögerung, die für dich technische Erleichterung bringt, so sehr verkürzen, dass sie am Ende nur noch für dich spürbar und für den Zuhörer kaum noch wahrnehmbar ist.
Übrigens ist das durchaus interpretatorisch gerechtfertigt und meiner Ansicht nach sogar nötig, damit es nicht so "durchgenudelt" klingt.
Du hast es schon in Ansätzen gemacht, könnte meiner Meinung nach noch mehr sein.
Die Stelle ist doch geheimnisvoll, man weiß nicht, was einen nun erwartet, spannend, spannend!
Und ich rate dir nochmal dringendst, dir irgendwo ein Klavier zu suchen, auf dem du am besten mehrmals die WOche üben kannst.
Da du Chopin-Etüden darauf spielst, hast du wohl ein recht gutes Digi-Piano, aber für eine Prüfung solltest du auch das Vortragsinstrument unbedingt gut (!) kennen!
Ich würde mich sogar mehrmals darauf einspielen wollen, wenn ich ein richtiges Klavier zu Hause hätte.
Ansonsten viel Erfolg, das gibt bestimmt viele Punkte ;)
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