Opus 57 "Appassionata" von Beethoven

Aber..mal was anderes: Richter live in New York ?? Sagt mir jetzt echt nix...haste da n Link ??? Muss ja geil gewesen sein..

LG, Olli !

nein, link hab ich leider nicht parat nur die CD (Richter Coll. Vol4), bin jetzt aber nicht 100% sicher, ob das Konzert in NY oder Moskau aufgenommen wurde:oops:

mit dem "vom Blatt spielen" scheint's hier Definitionsprobleme zu geben Olli, hab mir deinen Link kurz angesehen, du spielst da nach Noten , aber nicht "vom Blatt", also prima vista, der einzige der das hier schaffte war "Incoronatione", danke Fips7 für den link das war ja lang vor meiner Zeit hier, ist ja damals schon recht heftig zugegangen hier:p

Hab da herumgestöbert, das war also ein berühmter Dirigent, der nach seinem Dirigat von Monteverdis Poppea einen Unfall hatte und nun im Rollstuhl saß und während des Kochens seines Mittagessens sich hinsetzte und op 57 prima vista spielte und gleich aufnahm, nur etwas schneller als viele Pianisten, die lang dran herumübten , weil er hungrig war und das Essen nicht anbrennen lassen wollte....:o

hab doch gesagt, "Hochtalente vor", also Incoronatione war IMHO schon genial,dass er daraufhin als Troll rausgebissen wurde und das forum einen der begnadesten Pianisten und Dirigenten verscheucht hatte, wäre tatsächlich erschütternd, falls er tatsächlich kein Troll war....:confused:
RIP
 
Hi Rocky !

Danke für Deine Einschätzung und Kommentar zur d-Moll Sonate ( Sturm ).

Zwei Sachen dazu fallen mir spontan ein: Erstens: Die feinen Akzente in Satz 3, die Du erwähntest, die das Thema nie langweilig werden lassen ( ich denke, da gibts viele Gestaltungsmöglichkeiten, unter anderem auch eine ÄHNLICHE Vorgehensweise wie die im App.- 3. Satz wo ich schrieb "rhythmische Unwägbarkeit", und die übrigens auch im 3. Satz des Violinkonzerts von vielen Geigern angewendet wird, DAMIT der Hörer im Unklaren bleibt, wie die genaue Rhythmisierung bzw. Betonung der Noten erfolgt. ( Und dazu noch innerhalb des Stückes dies oft abwechseln ) . Hat der Konzertbesucher nachts zuhaus im Bett was zu tun, dies nachzuvollziehen und find ich deshalb KLASSE !!!!

Und: Die zweite Sache zur d-Moll-Sonate:

Den zweiten Satz finde ich persönlich sehr sehr schwierig.

Ok, so far from here - LG, Olli !
 
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Hi Kreisleriana ;)

trotzdem, auch wenn Link nicht parat, Dank Dir für die Info !

@ Vom Blatt "vs" prima vista :

prima vista heißt: ERSTER ANBLICK oder ERSTES ANSEHEN. Beim ersten mal sehen also gleich spielen.

Der Ausdruck "Vom Blatt" dagegen schließt für mich diese Übersetzung nicht unbedingt ein. "Vom Blatt" bedeutet für mich: Vom Notenblatt. Ohne weitere Zusätze oder Ergänzungen oder Präzisierungen. Eben aus den Noten.

Hatte aber auch nur kurz nochmal zur Präzisierung gesagt, dass ich mir die App. ( und ergänze: Die Waldstein, und noch einige andere Dinger ) durchaus schon mehrfach vorher angesehen hatte. ;)

LG, Olli !
 
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( @ Werke ansehen / Zusatz: Übrigens hatte ich das schon kurz in meinem Einspielungsfaden ( glaube dem ersten ) gesagt, und die App. hab ich ( nachdem ich sie ganz lange NICHT mehr angesehen hatte (vorher jedoch schon), nur deshalb aus dem Hut gezogen, weil Chris irgendwas meinte. Stimmts, chris ? :D:D

Ok, aber zurück zum Werk: Gabs eigtl. bestimmte Situationen / Lebensumstände bei Beethoven, die ihn zur Appassionata beeinflussten ? Auf der Rückseite meiner Gilels-Platte steht nämlich was von :

Grobes Zitat, da ausm Kopf, zu den "vier Noten" die ab und an im 1. Satz der App. auftauchen ( Ihr wisst schon welche ) :

..Ähnlich wie in der 5. Sinfonie: "The fate knocking on the door"...

? Fragt: Olli, mit LG !
 
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berühmt, weil sehr gelungen, ist doch Rubinsteins Aufnahme

Ja, (habe nur Rubinsteins Studio Einspielung nicht live) wie immer bei ihm alles kraftvoll, ausgewogen, an Anschlagskultur kaum überbietbar, ABER Richter live spielt oft an der Grenze zum Brutalen, enthemmtes Furioso, falsche Noten (z.B Bilder einer Ausstellung live in Sofia) sind ihm da scheinbar egal, oder eben zu zahlender Preis, und die Spannung die sich bei ihm im dritten Satz der op 57 aufbaut und im Finale völlig entfesselt entlädt waren das Atemberaubende vieler seiner live Auftritte.
 
Und: Die zweite Sache zur d-Moll-Sonate:

Den zweiten Satz finde ich persönlich sehr sehr schwierig.

Ohne ihn jemals gespielt zu haben, schätze ich den 2. Satz ein wenig wie Schumanns Träumerei ein (wenn auch auf einem anderen Anforderungsniveau): Manuell scheint er nicht übermäßig schwierig, aber ich schätze es ist sehr herausfordernd, den 2. Satz wirklich klingen zu lassen. Das ist zumindest meine Erwartungshaltung nach vielfachem Hören.
 
Ohne ihn jemals gespielt zu haben, schätze ich den 2. Satz ein wenig wie Schumanns Träumerei ein (wenn auch auf einem anderen Anforderungsniveau): Manuell scheint er nicht übermäßig schwierig, aber ich schätze es ist sehr herausfordernd, den 2. Satz wirklich klingen zu lassen. Das ist zumindest meine Erwartungshaltung nach vielfachem Hören.

Hi Rocky,

ich hab sie wegen dem 2. Satz fast nie aufgenommen. Eigentlich nur ein Mal, weil aus nem anderen Forum ein Mädchen das haben wollte, und wie erwartet wars vollständiger Müll, was dabei herauskam *gg* - und zwar kamen da mehrere Sachen zusammen: Erstmal hatte ich kaum Bock, an dem Tag, dann war ich genervt wegen anderen Sachen, und dann kamen auch noch meine Schwierigkeiten mit dem 2. dazu, das mag ich manuell irgendwie überhaupt nicht, was da abgeht, und dagegen geht der 2. Satz beispielsweise der Pathetique ja nun knuffig und locker von der Hand..hab halt echt Probleme bei dem 2. von op 31..

macht aber nix ;) Hab nämlich grad was wiedergefunden, was mich ERFREUT: mehrere Teile aus dem Musical "Ruddigore" ( Klavier plus Text ( dt. ÜS. von meim Musiklehrer damals ) ;) ...

LG, Olli !

PS.: Neulich WOLLTE ich ja op. 31 aufnehmen, aber beim Klavier in der Bibliothek waren ja besondere Restriktionen :( siehe Thread "Kurzbericht Übungsraum Stadtbibliothek".
 
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Mal von der Sturmsonate zurück zur Appassionata. Ich habe mir heute Abend noch einmal die Zeit gegönnt, in aller Seelenruhe meine Aufnahme von Kempff anzuhören (zu genießen wäre wohl der passendere Ausdruck), Arrau habe ich gerade nicht gefunden.

Meine naiven, musikalisch ungebildeten, von Rotwein geschwängerten Gedanken dazu: Ich mag den ersten Satz. Und auch wenn es blöd klingt, werden Erinnerungen an den ersten Satz der Sturmsonate wach. Die Kontraste, die ich im 1. Satz der Sturmsonate herausgehoben habe, noch deutlich ausgeprägter. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir Takt 15 oder so, der Übergang von den Sekunden (oder Terzen?) in den leidenschaftlich (passend zum Titel) absteigenden Lauf, der Part weiß mir zu gefallen.

Der dritte Satz macht dem Beinamen alle Ehre. Aus dem fast ständig im Hintergrund laufenden 16tel Thema werden nadelstichartig fast im Taktzyklus kleine Höhepunkte ausgearbeitet. Wenn mich nicht alles täuscht, werden im Mitteilteil viele Variationen um neapolitanische Sextakkorde aufgebaut, das würde zumindest zur Stimmung passen. Das Finale mit den von 16teln begleiteten Bässen bildet da einen grandiosen tragischen Abschluss.

Der zweite Satz wirkt zwischen den beiden anderen fast schon unscheinbar.

Es ist natürlich immer gefährlich, Kempff oder Arrau als Referenz für einen Amateur herzunehmen, aber das Anhören des letzten Satzes hat mich wieder darin bestätigt, noch nicht einmal davon zu träumen diesen jemals zu spielen. :-)
 

Ich habe für den dritten Satz der Appassionata im Laufe der Zeit verschiedene Lieblingsaufnahmen gehabt :) Zuerst war es Horowitz. Dann begeisterte mich John Ogdon. Jetzt gefällt mir die Aufnahme von Andras Schiff sehr gut. Er nimmt den Satz etwas langsamer und weniger wild als viele andere.

lg marcus
 
Schön dass ich hier als Neuling einen Thread zur Appassionata gefunden habe! Ich habe diese einstudiert und neulich das erste Mal vor Publikum gespielt. Gelernt habe ich sie mit der Urtext-Ausgabe. Die Schwierigkeit bestand darin unglaublich werktreu zu spielen. Keine Freiheiten wie bei Liszt...

Beethoven: Sonata No.23 f minor op.57 "Appassionata", 1st movement, Jeremias Mameghani - YouTube

Beethoven: Sonata No.23 f minor op.57 "Appassionata", movements 2&3, Jeremias Mameghani - YouTube

Ich finde es unglaublich schwierig die Spannung bis zum letzten Ton zu halten und auch zwischendurch sich die Ruhe zu nehmen zu entspannen aber gleichwohl 100% wach zu bleiben. Es gibt Stücke und Werke, da kann man auch mal ein wenig abschalten, die laufen dann. Beethoven ist da verdammt gefährlich.... ich habe immer versucht mich an Arrau zu orientieren. Ich weiss, dass ich seine Perfektion nie erreichen werde aber wenn man sich seinen "Spirit" als Vorbild nimmt, so kann man sehr viel herausholen. Gar nicht mehr gefällt mir inzwischen Richter und Yundi Li vor zwei Wochen live war eine reine Katastrophe....
 
Tolle Einspielung, Respekt!
 
Danke! Es war meine erste Aufführung. Problematisch ist es auch sich die ganzen Kleinigkeiten im 2. Satz zu merken. Es ist alles so ähnlich... zudem hatte ich das Problem, dass ich oftmals noch an den Notentext gedacht habe. Es ist ein Werk, das wirklich wachsen muss. Man muss es immer wieder spielen und nach und nach beherrscht man es. Aber den Respekt wird man nie ganz los sagte man mir und das ist auch gut so.... Ich kann es halt aus Sicht eines Interpreten erzählen. Und es ist nochmal was ganz ganz anderes wenn man Publikum da sitzen hat als wenn man im heimischen Wohnzimmer sitzt
 
Japp, gute Aufnahme, gefällt mir auch, hab allerdings erst Satz 1 gehört, der Rest kommt morgen dran ;)

LG, Olli !!
 
Ich habe nun nach längerer Zeit nun auch mal wieder die Appassionata rausgeholt (beim letzten mal hatte ich schlicht keine Chance ... ausser Krämpfe in den Händen kam da nicht viel bei herum also hab ich das lieber wieder beiseite gelegt).
Heute läuft das schon bedeutend entspannter ... aber es ist noch immer Arbeit ... viel Arbeit. Spass machts aber trotzdem ... zumindest die Teile, die ich bereits entziffert habe und die ich mit der Zeit immer flüssiger spielen kann.

Der auffälligste Aspekt dieser Noten ist für mich: Eigentlich denke ich, ich könnte Noten lesen ... nicht immer perfekt, aber eigentlich für die meisten Stücke ausreichend. Der Text der Appassionata beweist mir immer wieder das Gegenteil ... ich sitze vor den Noten wie der berühmte Ochs vorm Berg.
Ich weiß, dass das Stück in f-Moll steht, aber nicht wirklich viel Zeit in dieser Tonart verbringt. Und die Probleme entstehen genau durch die teils recht großen Unterschied zwischen dem, was man auf dem Blatt sieht, und dem was man dann an den Händen sieht ... in den Noten steht "des, fes, hesses" ... man schaut auf die Finger, und sieht A-Dur. Der Meister hat hier scheinbar weniger Wert auf die Lesbarkeit als auf die harmonietheoretische Korrektheit gelegt.

Der Notentext ist für mich ziemlich verwirrend ... und wenn ich dieses Stück nicht so wunderschön finden würde, dann würde ich mir das auch gewiss kein zweites Mal antun. Aber seit ich das zum ersten mal gehört habe, bewundere ich Menschen, die das spielen können und wünsche mir, dazu zu gehören.
Am Ende des dritten Satzes denke ich immer "letzt ist er völlig durchgeknallt".
 
Hier ein toller Fingersatz für die Passage am Anfang des 3. Satzes der Appassionata; c f as c des c b as b as....1 2 3 1 2 1 3 2 4 3
Gruß Wieland
 

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