1. ) das ist natürlich sehr wahr. Was mich aber stört, ist das Bild eines Krans, außer ich habe ein völlig falsches Bild von einem Kran. Auch das Synonym "Greifer" finde ich ungünstig gewählt.
2. ) Die Gelenke und der Aufbau eines Krans sind nämlich so weit ich weiß anders als beim menschlichen Bewegungsapparat. Bewegungen beim Klavierspiel sollten in einer Art "Choreographie" eher fließend sein, bei einem Kran sind sie eher eckig, finde ich. Macht ein Kran Ellipsen??? Ich fürchte vielmehr, dass durch dieses Bild ein potentieller Schüler, der Probleme mit Klangschönheit und Durchlässigkeit hat, noch viel mehr "von oben" spielt und mit den Händen wie eine Baggerschaufel greift, als er es schon tut.
3. ) Es mag sein, dass Libermann das Gleiche meint wie ich (denn Greifen ist schon auch ein Bestandteil des Klavierspiels),[...] Arrau sagte mal, der Arm müsse sich bewegen wie eine Schlange - eine Schlange ist denn doch was anderes als ein Kran.
Rehi chiarina,
fangen wir bei Punkt 3 an:
Das glaube ich kaum, dass er das Gleiche meint, wie Du, denn Du hattest ja bereits mit seinen BILDERN Probleme, wie Du in 1 ) schreibst. Den Vergleich mit der "Schlange" verwende ich allerdings selbst ja ganz gern auch, - wusste gar nicht, dass Arrau auch das Schlangentier als Vergleich herangezogen hatte. Ich selbst würde es eher als "zusammengerollte Sprungfeder" und "Aufmerksamkeits-Symbolik" verwenden ( wie auch neulich geschen, im Bach-Präludium und Fuge-Einspielungs-Thread, ich meine es war der Thread von Marvine, gucke jetzt aber nicht nach. ).
Aber ich muss Dich da enttäuschen: Libermanns Kran ist eigtl. eine Schlange, denn sie sucht sich ihr Opfer aus, dann schnellt sie vor, GREIFT es mit ihren Greifwerkzeugen ( Schlangen-Maul und Zähne ), packt es, zerrt es fort - und verspeist den schönen Klang. *GGGGGGGG*
Außerdem brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dass ich dasselbe für Deine Skepsis in
PUNKT 2 anberaume: Da ein essentieller Bestandteil von Libermanns Ausführungen die GREIFBEWEGUNG ist, ist das Bild des "Krans" ( welches natürlich nur zur Imagination unter den mediokren Studierenden ;) dienlich sein sollte, damals ) hier eindeutig und sehr gut gewählt. Dass ein ARM kein KRAN IST ( per Definition ), sollte selbst dem DÜMMSTEN Vorlesungsteilnehmer klar gewesen sein: ABER die waren sicher so helle, dass sie sich einen EFFIZIENTEN, BLITZSCHNELLEN, Kran vorstellen konnten.
Der
Punkt 1 schließt sich da nahtlos an.
Ein Kran kann durchaus einen Greifer montiert haben. Oder ein Grabe-Werkzeug ( im Orig.: digging-"apparatus" ).
Wer sich diese einleuchtenden Beispiele nicht vorstellen kann, kann ja mal auf eine Baustelle gehen und gucken, statt Etüden üben gehn.
Im Übrigen meine ich ja Folgendes: Über die Epochen hinweg gab es mit Sicherheit verschiedene Herangehensweisen, wie man wohl am besten "in die Tasten greift". A. L.'s "Kran" ist aber nun mal eine davon, und daher wird sie hier auch kundgetan.
Ob Ihr sie versucht - Euer Ding. Es GIBT sie jedenfalls. Und zwar INKLUSIVE der damit verbundenen Bildvorstellungen. Sie ist, wie auch ALLE BISHERIGEN Ansichten Libermanns, eindeutig erklärt.
Im Gegensatz zu Euren Ansichten übrigens, mit welcher Armimpuls-Frequenz man denn wohl TRILLER spielt. Müsste ja, laut Rolf, kein Problem sein. Ferner ist
noch immer meine Frage offen, was denn mit dem berühmten ARMGEWICHT geschieht, wenn mit rechts ganz weit rechts und mit links ganz weit links gespielt werden soll.
Naja - ICH kann das ja nachlesen, was dann geschieht. Und es ist nichts Erfreuliches, für die "Armgewichtler". ;)
Die man z.B. fragen könnte: "Frau Lehrerin, ich soll jetzt hier inner Mitte vom Klavier mit Armgewicht spielen. Das schaff ich bei dem langsamen C-d-e-f-g in beiden Händen. Jetzt will ich dasselbe auch weit rechts und links machen. Wie mach ich das denn dann ? " ;)
Lehrerin: "HMPF."
Libermann: "Nicht aus MEDIZIN eine METHODE machen !!"
LG, Olli !