Stünde ich vor der Frage, welchen Flügel ich bei gegebenem Budget wirklich als Dauerinstrument haben wollte, würde ich mir sicherlich erst einmal den Eindruck des bestmöglichen Flügels aktueller Bauart verschaffen. Steinway D, B, Fazioli 228, 275, Yamaha CFX etc. Dann weiß man, wie sich eine richtige Mechanik anfühlt, was Baßvolumen ist und man hat schnell ein Gespür für die eigenen Prioritäten, die man dann auf sein Budget übertragen kann.
Ist einem die Präzision der Mechanik das wichtigste, dann wird man eher nach einem modernen Instrument Ausschau halten, wobei man dann halt Abstriche im Klang und der Größe machen muß. Allerdings spielt man auch ein neues Instrument ein und nach einem Jahr wird man dann mal grundsätzlich eine neue, richtige Stimmung machen, evtl. Hammerköpfe abziehen, intonieren und Mechanik nachregulieren.
Wenn einem aber der Klang wichtiger ist, dann können ältere Instrumente etwas sehr befriedigendes sein. Die Abstriche macht man dann in der Mechanik, deren Generalüberholung dann doch massiv Geld kostet, abgesehen vom Risiko, dass es binnen kürzester Zeit Probleme mit dem Resonanzboden, den Saiten, Agraffen etc. kommen kann. Das Risiko läßt sich meiner Meinung nach nur dadurch minimieren, dass man ein altes Instrument entweder direkt vom Fachhändler kauft oder einen wirklichen Fachmann zur Begutachtung beim Privatkauf mitnimmt.
Kurzum: Erst einmal die eigenen Prioritäten klar formulieren und sich dann auf die Suche nach dem machen, was dem am nächsten kommt.