Niedrige Honorare an Musikschulen

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okka

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30. März 2012
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Hallo,
die meisten Musiklehrer an staatlich geförderten Musikschulen in Hessen und in vielen anderen Bundesländern,werden als freiberufliche Lehrkräfte beschäftigt.Von ca 52 Wochen im Jahr werden meistens nur 36 Wochen vergütet.So bekommen die Lehrer monatlich zwischen 60-68 Euro Brutto für 45 Minuten Unterricht wöchentlich.
Fur eine angemessene Monatsstundenvergütung hat die Gewerkschaft VER.DI Honorare zwischen 99-138 Euro errechnet( in Anlehnung auf TVÖD-Tarif).Mehr Infos darüber unter mediafon - ver.di-Beratung für Solo-Selbstständige.
Was muß getan werden damit die Musikschulen endlich Ihre Lehrer angemessen bezahlen?

Viele Grüße,
Okka
 
Och, das geht ganz einfach.

Einfach die EU-Schuldenkrise lösen und jetziges neoliberales Wirtschaftssystem durch ein anderes ablösen...

Ohne Scheiß - geschieht dies nicht, wird es die nächsten Jahre ganz klar weiter bergab gehen mit den Musiklehrergehältern, das ist evident. Weil tatsächlich niemand Geld für sie hat.

Es ist ja nicht so, daß die Musikschulen oder auch die Kommunen sich die Taschen auf Kosten der Musikschullehrer vollstopfen, die kämpfen ja alle ums Überleben.

Und das alles nur aufgrund eines irrsinnigen Systems, das zwangsläufig zu riesigen Schulden führt, die am Ende der kleine Mann zahlt.

LG,
Hasenbein
 
Hasenbein, da sollteste schon mal vorsorglich umsatteln auf Lehrer für Schalmei und Stricktrommel.... ;)
 
Wer sind denn die Gläubiger, wenn sogar die Staaten Schulden haben?

Wenn man sich mal damit beschäftigt, wie das System funktioniert (also vor allem das System der Gelderzeugung aus dem Nichts durch Kreditvergabe=Schuldenerzeugung, das die Grundlage darstellt), dann landet man zwangsläufig bei den Banken, die die Gläubiger sind.

Politiker haben zugelassen, daß die Banken (zusammen mit Großkonzernen) eine derartig unanständig große Macht bekommen haben, weswegen die Schuld bei diesen beiden Gruppen zu suchen ist.

Lest mal Naomi Kleins Buch "Die Schockstrategie", in dem sehr klar aufgezeigt wird, daß Schulden ein geschicktes Machtinstrument und Bevölkerungsunterdrückungsmittel sind. Heutzutage gibt's nicht mehr auffe Omme wie früher üblich, heutzutage werden Menschen über Schulden fertiggemacht. Sehr gut zu sehen derzeit auch in Griechenland.

LG,
Hasenbein
 
Klavierlehrer an Musikschulen sollten eigentlich soviel verdienen wie Gymnasiallehrer. Angesichts der Schülerschaft vielleicht sogar soviel wie Sonderschullehrer.
 
Klavierlehrer an Musikschulen sollten eigentlich soviel verdienen wie Gymnasiallehrer. Angesichts der Schülerschaft vielleicht sogar soviel wie Sonderschullehrer.

Das ist ja nun auch Quatsch.

Wenn ich mir die meisten Klavierlehrer angucke und auf was für einem Niveau die so arbeiten, dann sind die WEIT davon entfernt, so hohe Saläre zu "verdienen".
 
Wenn man sich mal damit beschäftigt, wie das System funktioniert (also vor allem das System der Gelderzeugung aus dem Nichts durch Kreditvergabe=Schuldenerzeugung, das die Grundlage darstellt), dann landet man zwangsläufig bei den Banken, die die Gläubiger sind.

Politiker haben zugelassen, daß die Banken (zusammen mit Großkonzernen) eine derartig unanständig große Macht bekommen haben, weswegen die Schuld bei diesen beiden Gruppen zu suchen ist.

Lest mal Naomi Kleins Buch "Die Schockstrategie", in dem sehr klar aufgezeigt wird, daß Schulden ein geschicktes Machtinstrument und Bevölkerungsunterdrückungsmittel sind. Heutzutage gibt's nicht mehr auffe Omme wie früher üblich, heutzutage werden Menschen über Schulden fertiggemacht. Sehr gut zu sehen derzeit auch in Griechenland.

LG,
Hasenbein

Blende mal die Staatsverschuldung nicht aus, und in welchen Bundesländern die Schulden pro Kopf am höchsten sind.....;)
 

Ich kenne so einige Gymnasiallehrer, und - auch wenn's da wie in allen Berufen Ausnahmen gibt - die arbeiten wirklich viel, hart und fundiert. (Abgesehen von Musiklehrern, da herrscht leider oft ein niedriges Niveau.)

Typische Klavierlehrer können da in keinster Weise mithalten.
 
Einfach die EU-Schuldenkrise lösen und jetziges neoliberales Wirtschaftssystem durch ein anderes ablösen...

Ohne Scheiß - geschieht dies nicht, wird es die nächsten Jahre ganz klar weiter bergab gehen mit den Musiklehrergehältern, das ist evident. Weil tatsächlich niemand Geld für sie hat.

Oder deswegen, weil immer weniger Leute (bedauerlicherweise) bereit dazu sind, Klavier oder sonst ein Instrument zu lernen...? Dann regelt nämlich die sinkende Nachfrage den Preis nach unten.

Ich denke, das aktive Musizieren verliert leider stetig weiter an Boden gegenüber den "Konkurrenten" soziale Netzwerke sowie elektronischem Multimedia-Spielzeug.
 
das System der Gelderzeugung aus dem Nichts

Da stimme ich zu: Geld muß immer einen echten Gegenwert haben (z.B. Arbeit, materielle Güter etc.), sonst kommen Staat, Wirtschaft, und Gesellschaft in Teufels Küche... deswegen ist z.B. der Handel mit Derivaten und Derivaten von Derivaten wirtschaftlich so riskant.

Politiker haben zugelassen, daß die Banken (zusammen mit Großkonzernen) eine derartig unanständig große Macht bekommen haben

Ich sehe es ebenfalls so, daß Banken, und wohl auch Großkonzerne, zu viel Macht besitzen. Der Staat ist von den Banken erpreßbar, hat einmal ein hochrangiger Spitzenpolitiker offen gesagt.


... ist auf jeden Fall mit einer gehörigen Portion wachen Geistes und gesunder Skepsis zu betrachten. Bevor man es sich kauft, kann man ja den WP Artikel dazu lesen:

Die Schock-Strategie

Etliche namhafte Wirtschaftsexperten bescheinigen dem Buch dort mangelnde Wissenschaftlichkeit, kann man nachlesen.

Ich habe eigentlich gar nichts gegen Beschäftigung mit Wirtschaft oder Politik, ganz im Gegenteil, zu viele Leute tun dies viel zu wenig.

Wenn, dann sollte das allerdings auf einer vernünftigen und soliden Basis geschehen.

Da nehmen sich Musik, Klavierspiel, Politik und Wirtschaft rein gar nichts!
 
WO steht was von "Gesondertes" ? Sechs, hasenbein , + ein Jahr (zunächst, dann schaun mer mal..) Dauernachhilfe in Wirtschaft und verstehendem Lesen....:p:D

Ich hab schon verstanden, wie Du es gemeint hast.

Du willst sagen: "Jaja, Hasenbein, mag ja alles sein, daß der Neoliberalismus und die Banken nicht so geil sind, aber letztlich kommt die Tatsache, daß die Träger der Musikschulen diese nicht mehr vernünftig bezahlen können, doch vom jahrzehntelangen schlechten Haushalten und hemmungslosen Schuldenmachen des Bundes und der Länder, und bei letzteren sind's insbesondere die Länder, die von der SPD, einer Partei, die doch an sich für mehr Gerechtigkeit für die kleinen Leute eintritt, regiert werden."

Richtig?

Tja, und genau das - die Ursache für den Schlamassel dort zu verorten - zeugt von Unverständnis der großen Zusammenhänge (innerhalb derer nämlich das Schuldenmachen unvermeidlich und sogar erwünscht ist).

Das ist ungefähr so, als wenn jemand sagt: "Leute, jetzt weiß ich, warum ich schwitze - da treten ja auch lauter Flüssigkeitstropfen aus meinem Körper aus! Kein Wunder! Also muß ich die Drüsentätigkeit unterbinden!" (Statt vielleicht einfach mal nicht in schwarzen Klamotten in der prallen Sonne rumzulatschen...)

LG,
Hasenbein
 
Geld ist ein Schleier.
Für die Gehälter der Musiker ists komplett egal ob Schuldenmachen oder reine Tauschwirtschaft. Entweder ein System das darauf aufbaut, dass jeder kriegt, was ihm andere für seine Leistung von ihrem eigenen Zeug geben wollen, oder ein System wo jeder kriegt, was er und seine Kollegen für gerecht halten.
Letzeres geht sich meist leider am Ende nicht auf aus, wenn mehr verteilt als produziert wird...
:D

Dass wir uns wünschen, dass sich die Wetschätzung der Menschen so verschiebt, dass die uns werten Professionen mehr bekommen ist klar, aber das gehört ins Morgengebet, nicht ins Parteiprogramm.


P.S: "Geld muss immer einen echten Gegenwert haben?"? Gut erkannt, es kann kein Geld ohne Tauschwert geben. Das Problem stellt sich bei Derivaten aber nicht. Die sind erstens kein Geld und zweitens würde das heißen, das Problem ist, dass sie nicht gehandelt werden...
 
Richtig?

Tja, und genau das - die Ursache für den Schlamassel dort zu verorten - zeugt von Unverständnis der großen Zusammenhänge (innerhalb derer nämlich das Schuldenmachen unvermeidlich und sogar erwünscht ist).

Nicht richtig, hasenbein. Komplexe Zusammenhänge lassen sich nicht in solche Klein-Fritzchen-Thesen pressen.

Und das von Dir genannte Buch? :tuba: Wenn das Dein Weltbild widerspiegelt, hm.....:shock: Da lese ich doch lieber im Kapital....:D
 
Wer an einem wirklich gut recherchierten Buch zum Thema Schulden/Geldschöpfung interessiert ist, dem sei "Eine Billion Dollar" von Andreas Eschbach empfohlen. Als Roman ist es zudem noch recht unterhaltsam geschrieben. Trotzdem auch sehr informativ.
 

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