Neues hochwertiges Digitalpiano á la Yamaha CLP-885 für fortgeschrittenen Spieler für Zuhause gesucht

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lukas1128

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25. Dez. 2024
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Hallo!

Ich habe diesen Thread auch schon im Musiker-board.de vor ein paar Tagen eröffnet, mittlerweile aber dieses Forum hier gefunden und gemerkt, dass es hier teilweise konkretere Antworten gibt. Daher habe ich mich hier angemeldet :-). Somit erst mal schön, dass ich hier sein kann und frohe Weihnachten!

Ich bin ein ambitionierter Hobby-Klavierspieler. Ich spiele seit meinem 9. Lebensjahr Klavier, mittlerweile also 20 Jahre. Ich hatte klassischen Klavierunterricht, aber improvisiere heute viel und spiele eher Pop-Stücke als Klassik. Ich habe 2005 mit einem Yamaha CVP-303 angefangen, welches ich heute noch besitze. Mittlerweile ist das Display kaputt und das rechte Pedal machte vor ein paar Jahren mal ein paar Probleme, wobei das gerade wieder ganz gut geht. Ich habe auch Erfahrung auf ein paar anderen Stage-Pianos, welche aber eher günstiger waren.

Kurz gesagt: es ist bald Zeit für ein neues Klavier. Daher möchte ich hier einfach mal nachfragen, was ihr mir empfehlen könnt, damit ich eine Auswahl habe, welche ich mir anschauen kann. Da ich bislang noch mit Studienkrediten zugange war, ist es mir erst jetzt möglich zu sparen anzufangen. Wenn ich von "bald" spreche, bedeutet das durchaus erst in den nächsten Monaten / in einem Jahr. Dennoch möchte ich mich jetzt schon einmal informieren und die Zeit nutzen, mich durch Läden durchzuprobieren. Auch die Suche darf ja Spaß machen ;-).

Da Stichpunkte übersichtlicher sind, stelle ich die Punkte die mir wichtig sind so dar:
  • Digitales Klavier, fester Korpus für zu Hause; kein Stagepiano, keine Mobilität notwendig, ganz klassisch 88 Tasten, gewichtet etc.
  • durch anderes Forum überhaupt erst auf die Idee eines hybriden Klaviers (wie Avant Grand) gebracht; habe ich noch nie probiert, muss ich auf jeden Fall mal probieren - bin offen dafür, wenn sie wirklich gut sind?!
  • Schlichtes Design, kein „Cockpit-Charakter“ wie bei meinem derzeitigen CVP-303 (um es in Yamaha auszudrücken: eher CLP-Serie und nicht CVP-Serie)
  • ich habe mittlerweile höhere Ansprüche was Intonation, Klaviatur, Klang, Originalität in Richtung Flügel etc. anbelangt; ich spiele mit Gefühl und bin der Auffassung, dass nicht nur ich etwas in die Klaviatur an Spielgefühl „hineinlege“, sondern ich auch Feedback von der Klaviatur / Mechanik bekommen möchte
  • Preis: 5.000€ (ohne Zubehör; guter Hocker kostet ja auch noch mal; wäre schön wenn es preislich mit drin ist, aber kein Muss) - wobei ich (wenn ihr mich überzeugt ;)) natürlich auch länger für etwas mehr sparen könnte...
  • Farbe erst mal egal, wobei ich schon gerne in Richtung hochglanz Pianolack in Schwarz gehen will (können je nach Modell ja noch mal ein paar hundert Euro mehr sein)
  • Moderne Kompatibilität mit Tablet über Bluetooth ist kein absolutes Muss, aber ich mag solche modernen Spielereien sehr - vor allem wenn sie die oft schlichten kleinen Displays des Klaviers modern erweitern
  • Kopfhörer-Buchse, AUX-Ausgang etc. sind natürlich ein Muss
  • Ich habe einfach eher Yamaha-Erfahrung, daher hier so viele Yamaha-Beispiele, bin aber auch offen für Vorschläge anderer Marken
Ich muss auch erst mal in einen Musikladen und ein paar Klaviere testen. Ich wollte meinen Thread hier nur schon vorab mal starten, damit ihr mir ein paar Tipps geben könnt, was ich mir anschauen sollte und worauf ich achten sollte.

Die einzige Erfahrung die ich diesbezüglich schon habe ist die folgende, die ich wegen meiner damit verbundenen Sorge gerne mit euch teilen will: Ich spielte vor ein paar Jahren in einem Geschäft einmal ein CLP-775 an. Es sollte 2.500€ kosten - so viel wie mein CVP-303 damals 2005. Inflationsbereinigt ist das 775 also sogar günstiger. Leider - und das habe ich niemals erwartet - war es auch die Tastatur. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen oder ich habe mich getäuscht, weil der direkte Vergleich zu meinem Klavier fehlte, aber die Klaviatur und das Spielgefühl fühlte sich so gar nicht hochwertig an. Für das zweitbeste Klavier der 700-Serie (damals aktuellste) war ich da echt enttäuscht. Vielleicht habe ich mich aber auch getäuscht und mein Eindruck war nicht ganz korrekt. [PS: habe gerade noch mal nachgesehen. Das CLP-775 ist eigentlich zu teuer, als das es 2.500 gekostet haben könnte. Vielleicht war es ein 745. Aber egal - auch von einem 745 erwarte ich 20 Jahre nach einem CVP 303 große Fortschritte.]

Danke für eure Tipps - vielleicht auch generell dazu, wie ich meine Suche und mein Testen jetzt am besten angehe.

Zum Abschluss: Ich muss und werde nicht sofort im nächsten Monat ein Klavier bestellen. Nachdem die Studienschulden abbezahlt sind steht durchaus erst mal sparen an. Wenn ihr also Tipps von neueren Klavieren habt, die mutmaßlich in den kommenden Monaten erscheinen, bin ich dafür also genauso offen. Manchmal lohnt es sich ja zu warten, bevor man 3 Monate vor der Aktualisierung noch das alte Modell kauft.

Danke!

Liebe Grüße
Lukas
 
Von unserer Kauf-Geschichte her kann ich nur bestätigen: Klaviere — auch vom selben Hersteller und auch von direkt "benachbarten" Produkten — fühlen sich recht verschieden an. Daher ist dein Weg, möglichst vieles auszuprobieren, sicher der richtige!

Ebenso ist's mit dem Klang. Was einem gefällt mag ein anderer nicht so recht und umgekehrt.

Auf jeden Fall hat das Ergebnis etwas mit Geld zu tun: ab rund 2.000 Euro aufwärts wird's deutlich spannender.

Und die Frage von virtualcai ist absolut berechtigt, wenn das irgendwie machbar sein sollte! Besonders mit deiner Expertise wäre da noch viel zu holen! Kein Stromklavier kann der explosiven Dynamik und dem Facettenreichtum eines echten Instruments viel entgegensetzen.
 
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Ich weiß es ehrlich gesagt nicht - ich dachte immer, ein Digitales Klavier ist so praktisch und mittlerweile auch so gut, dass es einfach zu mir passt. Macht ein "echtes" Klavier in meinem Preisrahmen denn Sinn?

Ich habe mich schon dran gewöhnt auch mal ein paar verschiedene Piano Sounds zu haben. Ich mag diesen "Alleinunterhalter" Charakter von Keyboards gar nicht. Ich bezeichne mich selbst als Klavierspieler. ABER nett ist es ja schon, mal verschiedene Klänge zu haben. Hauptsächlich Klavier, aber auch mal eine Orgel. Das würde ich etwas vermissen denke ich. Metronom etc. kann man sich ja auch kaufen, ist dann eh stilechter. Drum-Sounds und so etwas benötige ich nicht. War als Kind und Jugendlicher spaßig, aber im Prinzip nutze ist fast nur noch den klassischen Klavier-Klang bei meinem jetzigen Modell. Dennoch - so ganz trennen kann ich mich von den Möglichkeiten gedanklich noch nicht.

Aber vielleicht überzeugt ja ein echtes Klavier soooo sehr, dass das alles in den Hintergrund rückt vor Spielfreude. Das wäre natürlich klasse!
 
Ausprobieren — und zwar nicht nur einmal. Ruhig auch etwas deutlicher über dem Budget, um Referenzerfahrungen zu bekommen.

Akustische Klaviere sind oft günstig zu bekommen, wenn man Zeit zum Suchen hat und/oder Kompromisse eingehen kann. Unbeliebte Farben, Macken, unbekannter Name, fehlendes Silent-System, das drückt deutlich auf den Marktpreis.

Ich kann deine Überlegungen gut verstehen. Die Unkompliziertheit eines Stromklaviers ist unschlagbar. Wenn die Stärken eines echten Instruments bei dir "ankommen", dann ist es die damit verbundene Mühe wert.

Es soll vorkommen, dass Menschen auch beides haben. :007:
 
Es muss nicht immer gleich ein Flügel sein. Auch ein Pianino kann sehr gut klingen und sehr schön zu spielen sein.

Meine recht musikalische Frau wollte ein neues Stromklavier fürs Wohnzimmer und wir haben die Geschäfte besucht, sie hat viele Instrumente angespielt. Irgendwas hat ihr bei jedem Gerät nicht gepasst … zähe Spielweise, hohes Niedergewicht, seltsam-unvollständiger Klang, billige Plastik-Tasten.

Ich hab sie dann motiviert, sich doch auch mal an ein neues Pianino zu setzen — und die Mundwinkel gingen sofort sichtbar nach oben. Dabei war das das Einstiegsmodell. "Aber was das kostet!" – "Egal! Probier das da drüben auch aus!" Und ja, nach einer halben Stunde war das Undenkbare voll im Zielgebiet.

Geworden ist es dann ein neues Instrument mit Silent-System und diesen Schallwandlern, wo man auch andere Klänge laut spielen und transponiert musizieren kann. Meine Frau liebt es.

Die Wucht und Kraft, auch einfach der schöne, völlig natürliche Klang sind einfach unvergleichbar zu einem Stromklavier. Manche klingen auch ganz gut, aber es fehlt schon noch ein ganzes Stück. Am Kopfhörer finde ich die Stromklaviere noch überzeugender als laut gespielt.
 
Mit einem echten Klavier mit silent hast du alle Klänge zur Verfügung, die ein Stagepiano bietet. Durch das Silentsystem ist quasi ein Stagepiano in einem akustischen Instrument verbaut.
 
Puh - seit dem anderen Forum und jetzt auch hier habe ich über die Möglichkeit, dass für mich auch ein echtes Klavier als nächsten dran kommen könnte, nie ernsthaft nachgedacht. Ich war der Meinung, ohne es zu wissen, dass ein sehr gutes Digitales (CLP 885 etc.) vielleicht sogar besser ist als ein echtes in diesem Preisrahmen.
 
Geworden ist es dann ein neues Instrument mit Silent-System und diesen Schallwandlern, wo man auch andere Klänge laut spielen und transponiert musizieren kann. Meine Frau liebt es.

Die Wucht und Kraft, auch einfach der schöne, völlig natürliche Klang sind einfach unvergleichbar zu einem Stromklavier. Manche klingen auch ganz gut, aber es fehlt schon noch ein ganzes Stück. Am Kopfhörer finde ich die Stromklaviere noch überzeugender als laut gespielt.
Ja, transponieren vergesse ich leicht zu nennen, mache ich aber schon regelmäßig. Ich singe auch ab und zu mal und begleite mich dabei am Klavier und da ist das fast ein Muss, ohne immer die Akkorde transponieren zu müssen.

Welches Klavier mit Silent-System habt ihr denn?
 
Ein akustisches Klavier mit Silent-System wird um 2.500 Euro tatsächlich nicht zu haben sein. Und auch meine Frau versteht sich eigentlich als Sängerin — genau daher das mit dem Transponieren.

Aber: Man muss es ja nicht gleich kaufen. Man kann darauf hinarbeiten und sich einstweilen "behelfen" oder man kann eine Kaufmiete vereinbaren.

Begonnen hat's mit einem Roland FP-90X als mobiles Instrument für Kleinauftritte und ihr Musikzimmer. Klaviatur recht angenehm, klanglich für mich irgendwie unbefriedigend-seltsam und "müde", auch an Monitorlautsprechern.

Dann kam recht bald die Sache mit dem Ersatz für das steinalte Wohnzimmer-Stromklavier, das es bei der Konkurrenz plötzlich schwer hatte. Meine Frau konnte ich nach längerem Hin und Her überreden, sich doch ein neues Yamaha YUS5 mit Trans-Acoustic zu erlauben. Das ist ein klanglich wirklich sehr schönes Instrument, zumindest für die meisten Musikgenres (Rock/Pop, Romantik, klassische Cembalokonzerte nach meinem Geschmack eher nicht). Das spielt alle Stückerl. Die Spielweise, die Mechanik ist auch topp.

Schließlich kam noch ein Roland RD-2000 EX mit derselben Klaviatur wie das FP-90X dazu, welches nach etwas Gefummel am eingebauten EQ an den Monitoren auch ziemlich gut klingt. Dann nicht zwingend völlig natürlich, aber richtig geil. :005:

Die Clavinovas und Kawais haben es bei ihr nicht ins Herz geschafft.
 
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Ein akustisches Klavier mit Silent-System wird um 2.500 Euro tatsächlich nicht zu haben sein. Und auch meine Frau versteht sich eigentlich als Sängerin — genau daher das mit dem Transponieren.
Danke! Ich gebe zu, dass mein erster Beitrag relativ viel Text war. Das Beispiel mit den 2.500€ war nur das Klavier was ich mal (nur spaßeshalber, ohne echtes Interesse damals vor ein paar Jahren) einem Laden angespielt hatte (CLP 745 oder 775 wie oben erwähnt). Mein CVP-303 hat damals auch so viel gekostet.

Mein jetziges Budget auf das ich hinspare beträgt 5.000€.
 
Du hast ja einen Zeithorizont von "bis zu einem Jahr" beschrieben. Nutze diese Zeit, es wird Klarheit in dein Begehren kommen! Auch die Hybridklaviere nicht auslassen!

Wie ist die Lage bei dir mit der Lautstärke beim Spielen (und singen), mit dem Transport eines schweren Instruments? Wie förderlich ist die Raumausstattung und -größe?
 
Wie ist die Lage bei dir mit der Lautstärke beim Spielen (und singen), mit dem Transport eines schweren Instruments? Wie förderlich ist die Raumausstattung und -größe?
Ich wohne mit meiner Partnerin in einer Mietwohnung, bei der Lautstärke jetzt aber nicht das Problem ist. Es gibt nur jeweils eine Wohnung pro Stock und die Decken sind gut isoliert. Dennoch mag ich es schon ab und zu mit Kopfhörer spielen zu können und ich möchte es mir nicht nehmen lassen, auch mal um 22.30 Uhr zu spielen, was ich mich einem echten Klavier ohne Silentfunktion nicht machen würde. (übrigens auch in einem Einfamilienhaus nicht; weil dann hätte ich vermutlich Familie, die das dann auch stören würde um die Uhrzeit ;-)). Also in der ein oder anderen Form wird mich Digitalität bei Klavieren wahrscheinlich immer begleiten.

Das Klavier steht im Wohnbereich, welcher zum Esszimmer und der Küche offen ist. Der gesamte Bereich beträgt ca. 50qm. Transport ist bei einem echten Klavier ein Thema. Es gibt einen Aufzug, der natürlich kein Klavier beinhalten kann - nur ein elektronisches was auseinander geschraubt ist. Wir wohnen im 3. Stock.
 
Also sollte sich der Transport da hinauf schon lohnen …!
 
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Wir werden auch nicht die nächsten 10-15 Jahre hier wohnen; ich weiß nicht wie lange, aber es wird sich bestimmt in den nächsten 5-7 Jahren etwas verändern. Aber das ist mit jeglicher Art Instrument irgendwie wahrscheinlich machbar. Es ist aber natürlich schon ein Punkt für ein Digitalklavier. Damit ist das vermutlich ohne Probleme mit dem Aufzug machbar.
 
Zu echten Klavieren mit Silent-System sei noch gesagt, dass dieses System unbedingt ab Werk, also kein nachträglicher Einbau, sein sollte. Es ist Foren-Konsens, dass diese Systeme am "unauffälligsten" funktionieren, die Spielweise minimalst verändern. Klanglich sind die aktuellen Lösungen von Kawai und Yamaha die ausgereiftesten.

Zumindest bei Yamaha gibt es davon inzwischen die 3. Generation (keine optische, sondern magnetische Abtastung der Klaviatur — staubunempfindlich) in zwei qualitativ verschiedenen Ausführungen (einfachere Klaviere mit TC3, die besseren TA3).

Die binauralen Klavierklänge des des YUS5 TA3 hat meine selbst klavierspielende Tochter treffend mit "Das ist ja Bombe!" charakterisiert.

Den Klang im elektronischen Laut-Modus, also mit diesen Kopplern auf den Resonanzboden des Klaviers, finde ich okay, aber auch unspektakulär. Bei elektronischen Instrumenten wie E-Piano oder ganz andersartigem wie Orgel passt das ganz gut, der qualitative Abstand zu einem akustischen Klavier ist aber bedeutend.

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Ja, interessant. Ein Yamaha B1 mit TC3 beispielsweise liegt preislich noch mal ca. 2000€ über meinem Budget - ist aber vielleicht lohnenswert noch länger dafür zu sparen. Ich werde mir das ansehen.

Ich will nicht so besserwisserisch oder vor allem kleinlich klingen, aber bei Videos zu akustischen Klavieren in diesem Preisbereich hört man leider schon klanglich große Unterschiede in der "Reinheit" im Vergleich zu guten Sampling eines CFX oder Bösendorfer Flügels. Ein YUS5 ist schon super klar - aber preislich ja auch deutlich darüber. Ein B1 oder U1 ist da schon anders. Aber dazu muss ich mich nach einem Besuch in einem Klavierladen noch einmal äußern.

Ich darf mich jetzt auch nicht zu sehr überschätzen. Ich spiele für ein Hobby ziemlich gut und will mich einfach auch noch entwickeln können. Das geht mit akustischen sicherlich besser. Auf der anderen Seite bin ich nicht jeden Tag 1-2h am Instrument, spiele eben "nur" hobbymäßig und weiß, dass ich auch mit einem guten digitalen Klavier viel Freude haben kann. Mir fehlt bei meinem derzeitigen Instrument einfach ein wenig das Gefühl mit dem Instrument verbunden zu sein; die Tasten sind auf der schwereren Seite, aber mit Technik von 2004 und einem Instrument der unteren Klasse eben durchgehend gleich zu drücken (schon gewichtet von Bass bis Diskant, aber jede einzelne Taste selbst drückt sich gleich, ohne Widerstand bei der nachempfundenen Stoßzunge).
 
Ja, interessant. Ein Yamaha B1 mit TC3 beispielsweise liegt preislich noch mal ca. 2000€ über meinem Budget - ist aber vielleicht lohnenswert noch länger dafür zu sparen. Ich werde mir das ansehen.
Wobei eben das TC3 nicht das wäre, was ich haben wollte! Und das B1 schon gar nicht — ist eine Drahtkommode. Das P122 ist eine Spur besser, das U1 wird langsam akzeptabel — bis auf den unsauberen Bass.

Ich will nicht so besserwisserisch oder vor allem kleinlich klingen, aber bei Videos zu akustischen Klavieren in diesem Preisbereich hört man leider schon klanglich große Unterschiede in der "Reinheit" im Vergleich zu guten Sampling eines CFX oder Bösendorfer Flügels. Ein YUS5 ist schon super klar - aber preislich ja auch deutlich darüber. Ein B1 oder U1 ist da schon anders. Aber dazu muss ich mich nach einem Besuch in einem Klavierladen noch einmal äußern.
Das hast du schnell mitbekommen: Ja, Länge läuft! Ein Klavier ab ca. 130 cm Höhe spielt einfach "runder", ebenso ein Flügel ab ca. 190 cm (Ausnahmen bestätigen die Regel wie zB der bestens beleumundete Steingräber Stutzflügel).

Ein U3 (o.ä. anderer Hersteller) sollte es schon sein, damit der Bass sauber wird. Das macht schon was aus. Das YUS3 klingt noch runder, weniger "metallisch" als das U3 (dieses ist das günstigste Yamaha Upright, das ich haben möchte), das YUS5 bietet ein sehr schönes Topping mit noch "europäischer" mollig-wärmerer Intonierung (vlt. auch anderer Bassbezug), Mahagoni-Hämmern, Ivorite-Tastenbeläge (Elfenbeinersatz — feine Sache!), großer Klangöffnung hinter dem Notenpult, was die Brillianz verbessert. Auch ein echtes Sostenuto-Pedal für den, der's vielleicht braucht.

Die Kawai waren meiner Frau zu schwergängig, obwohl von angenehmem Klang. Europäer kamen wegen der Defizite im elektronischen Bereich und wegen tlw. verrückter Preisvorstellungen nicht in Betracht.

Ich darf mich jetzt auch nicht zu sehr überschätzen. Ich spiele für ein Hobby ziemlich gut und will mich einfach auch noch entwickeln können. Das geht mit akustischen sicherlich besser. Auf der anderen Seite bin ich nicht jeden Tag 1-2h am Instrument, spiele eben "nur" hobbymäßig und weiß, dass ich auch mit einem guten digitalen Klavier viel Freude haben kann.
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, du bist jung, wichtig ist nur ein zielstrebiger wie sinnvoller Plan!

Mir fehlt bei meinem derzeitigen Instrument einfach ein wenig das Gefühl mit dem Instrument verbunden zu sein; die Tasten sind auf der schwereren Seite, aber mit Technik von 2004 und einem Instrument der unteren Klasse eben durchgehend gleich zu drücken (schon gewichtet von Bass bis Diskant, aber jede einzelne Taste selbst drückt sich gleich, ohne Widerstand bei der nachempfundenen Stoßzunge).
Du bist aufgrund deines Könnens schon ein sensibilisierter Spieler.

Daher mein Tipp: auf jeden Fall auch akustische, "echte" Klaviere zu versuchen. Das hat was. Ich hab's an den Mundwinkeln meiner Frau sofort gesehen, ich schwöre! Und ich kenn die Dame schon recht lange … diese Mundwinkel gehen nicht leichtfertig hoch!

Uns wurden auch Hybrid-Instrumente angetragen. Die haben einige Vorteile gegenüber einfachen Stromklavieren. Die Spielweise war ziemlich gut, der Klang aber irgendwie wie bei allem Digitalen. Allerdings sind diese dann schon recht schmerzhaft teuer bei ungewissem Wiederverkaufswert und bei einem Schaden nach 10 Jahren steht man vermutlich vor Kernschrott. — Ein neues akustisches Klavier wird ohne Zweifel 50 Jahre zufriedenstellen, außer es fällt mal unabsichtlich um …

Daher habe ich damals für mich beschlossen, dass das eher schlechter investiertes Geld ist; ein Silent-Klavier bleibt auch ohne "funktionierendem Strom" immer verwendbar. Übrigens bot Yamaha auch mal "Silent-Update-Kits" an, wenn ich das hier im Forum richtig gelesen habe. Also gäbe es zumindest Hoffnung auf ein zweites digitales Leben.
 
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Ja, sicherlich wäre es mein Traum, mal einen Flügel zu besitzen.

Dieses Ansinnen kann hier jeder nachvollziehen. :-)

Für 30.000€ bekommt ja da ja schon was ordentliches fürs Leben.

Als ich hier vor über zehn Jahren gefragt habe, ob man für 20.000,00 einen guten gebrauchten Flügel erstehen kann war die Antwort: "Sogar für deutlich weniger". Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf.
 

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