Mondscheinsonate 1 mov.

Andris; großes Kompliment nach einem Jahr - ich kann das nicht! Und das Tempo ist für mich - wie für manche anderen hier - wirklich perfekt. Ich freu mich schon auf die Aufnahme in einem Jahr.
 
Andris; großes Kompliment nach einem Jahr - ich kann das nicht! Und das Tempo ist für mich - wie für manche anderen hier - wirklich perfekt. Ich freu mich schon auf die Aufnahme in einem Jahr.

Vielen Dank, fisherman :-) Dein Feedback weiss ich ja auch sehr zu schätzen :p
In einem Jahr hoffentlich dann auch auf einem echten Klavier (hoffentlich auf einem ähnlichen wie dein schickes Teil) :D
 
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Schiff begründet sein "flottes" Tempo mit Beethovens Angabe: "alla breve"

Da gabs doch erst kürzlich eine Diskussion darüber, ob alla breve tatsächlich bedeutet, daß man doppelt so schnell spielt wie beim 4/4-Takt.
Ich habe alla breve immer lediglich als eine Betonungsgeschichte verstanden, die aber nichts mit dem Tempo zu tun hat. Das Tempo richtet sich doch nach dem Charakter des Stücks, und der ist eigentlich recht eindeutig bei einem Stück mit der Überschrift "Adagio sostenuto". Finde ich.

Schiff spielt Allegretto ma non troppo.
 
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Da gabs doch erst kürzlich eine Diskussion darüber, ob alla breve tatsächlich bedeutet, daß man doppelt so schnell spielt wie beim 4/4-Takt.
Jörg Gedan hat sich zu diesem Thema sehr erhellend geäußert. Auch wenn der Beitrag nicht ganz leicht zu verstehen ist, lohnt er unbedingt die Lektüre. (Aber ob ich mich jemals daran gewöhnen kann, im Mondschein-Adagio dahinzukriechen? :confused:)
 
Hi,

Mit dem Dauerpedal "senza sordino" kann ich mich nicht recht anfreunden.

Ich kenne zum Teil die Diskussionen zum Dauerpedal und wollt jetzt bei den Experten hier nochmal nachfragen:
Das soll also wirklich bedeuten, man drückt einmal am Anfang das Pedal und lässt es dann stehen bis zum Schluss?

Und zu Beethovens Zeit machte das (mehr) Sinn, weil die Klaviere damals eine kürzere Ausklingzeit hatten?

Aber wer von den Profis spielt das heute noch so?

Gruß
 
Ich finde Franz' Beitrag sehr interessant.
Habe mit gerade die Aufnahme mit Andras Schiff angehört, seine Stellungnahme zur Sonate.

Er stellt zusätzlich auch noch den Kontrast zum klaren 2. Satz heraus.
Das Dauerpedal macht in der Tat eines: Es stellt eine unheimliche Athmosphäre her, ich glaube ich habe so etwas mal geschrieben, da ging es um Schuberts B-Dur Andante im workshop. Die Obertöne kommen stark heraus, flirren, hallen, kühle Athmosphäre. Und das passt gut in meinen Ohren.
Allerdings finde ich, man muss das Pedal dann sehr vorsichtig treten, so dass es gerade so den Dämpfer minimal anhebt und der Ton leicht nachklingt.
 
Mit den Dauerpedal (und das meint Schiff ja wörtlich, also am Anfang des Satzes treten und am Ende des Satzes loslassen!!!) kann ich mich auch nicht anfreunden. Der Effekt funktioniert auf den heutigen Instrumenten einfach nicht mehr so, wie er gedacht war. Man könnte höchstens mit dem 3. Pedal einen chromatischen Cluster SubKontra-A bis Kontra-E stumm drücken und halten, das gäbe dann eventuell einen ähnlichen Effekt. Ich hab leider kein 3.Pedal, kann es also nicht ausprobieren.

EDIT

Mit zwei Schachteln Reis - auf die entsprechenden Tasten gestellt konnte ich es jetzt doch ausprobieren. Klingt ganz gut, der Nachhalleffekt ist bei mir allerdings etwas schwach, das rechte Pedal (mit Pedalwechseln) wird also zusätzlich benötigt.
 
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Ich meine, es würde schön klingen, wenn man zwar wechselt, wenn von den Harmonien her nötig, aber das ganze immer leicht schwebend, flirrend klingt. Der Klang hat dann viel Resonanz, Oberton und "Leuchtkraft", Stichwort "fahl", im Gegensatz zu warm und rund. Die ganze Zeit stehen lassen, das kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen.
 
Mit den Dauerpedal (und das meint Schiff ja wörtlich, also am Anfang des Satzes treten und am Ende des Satzes loslassen!!!)

Gibt es irgendwelche Quellen, die Schiff's wörtliche Auffassung begründen?

Ich dachte bisher immer "senza sordino" bedeutet wie bei Schumann:
Die Verfasser bedienen sich des Pedals in fast jedem Takte, je nachdem es die Harmonieabschnitte erheischen ... (Anm. im Erstdruck der Sonate Op. 11)

Da gabs doch erst kürzlich eine Diskussion darüber, ob alla breve tatsächlich bedeutet, daß man doppelt so schnell spielt wie beim 4/4-Takt.

Nicht gerade doppelt so schnell, aber ich finde es macht im Tempogefühl schon einen gravierenden Unterschied, ob ich in vierteln oder in halben denke.

Schiffs Einspielung wirkt auf mich eigentlich nicht "alla breve", die Viertel haben zu viel Bedeutung, deshalb klingt es für mich etwas gehetzt.
Schön fiinde ich Kempfs Aufnahme:
http://de.youtube.com/watch?v=O6txOvK-mAk&feature=related

Hier spüre ich: "alla breve"
 
Mit dem (mittleren) Sostenuto-Pedal einen stummen Dauer-Cluster im untersten Baßbereich zu schaffen, bringt klanglich nichts - wenigstens bei meinen Instrumenten.

Das rechte Pedal so in der Schwebe zu halten, daß die Saiten gerade noch mitschwingen können, ist klanglich auch nicht un-heikel, wenn die gespaltenen Dämpfer im oberen Baßbereich nicht weit genug frei geben. Und ein Millimeter mehr macht im unteren Baßbereich und im Diskant schon viel aus. Zudem: Die Dämpfung mit dem Auge zu kontrollieren, ist zumindest bei Steinway und ähnlichen Nobelmarken fast unmöglich, da die Querstrebe den Blick versperrt.

Ich schätze die Anweisung "senza sordino" so ein, daß Beethoven durchaus einen halligen Klang haben wollte, aber sicherlich nicht ein Klanggeschmiere. Für mich heißt das: Pedalwechsel, wenn nötig (was je nach Instrument, Raum und eigner Gestimmtheit recht unterschiedlich ausfallen kann).

Das Kempff'sche Tempo finde ich gar nicht mal schlecht, nur fehlt mir inder Aufnahme die Klangsubstanz im Baß, und auch die Melodie im Diskant wirkt zwar klar, aber irgendwie lieblos.
 

Schiff wird doch nicht mit Haydnspaß verwandt sein. : rolleyes :

Ob Du's glaubst oder nicht, ich freu mich dass Du wieder da bist. :guitar2:


Ja, ich auch!
Durch Reibung entsteht Wärme! : p

LG
VP

Scheint so, daß das Forum schon einen Hofnarren braucht - und der Hofnarr das Forum ;)

Auch wenn manchmal die Nerven blank liegen 8)
 
lustiger Vergleich, Haydnspaß:p

aus wikipedia:


"Narren fanden sich sowohl im ritterlichen Gesinde, als auch an Fürstenhöfen. Im französischen Schachspiel hat der Narr ("Fou") gar die Rolle des Läufers im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch die Parodierung von Adeligen war den Hofnarren erlaubt.

Die Hofnarren als "Offizianten" (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er in Sünde fallen könne und darin sterben werde; sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik."


Narren haben sich nicht nur zum Narren gemacht, nein! Sie hatten eine wichtige Rolle bei Hofe, eine einflussreiche!:)

Nicht zuletzt bringen gegenläufige Meinungen immer andere Menschen zum Nachdenken. Wenn auch erst sekundär. Am meißten lernt man eben immer noch von seinem "Feind".

LG
violapiano
 
Aber Haydnspaß ist doch kein (Hof)narr!!:confused:

Ich fürchte, diese Nebendiskussion führt Andris schönen Mondscheinsonaten-Thread etwas ad absurdum :)

Nur noch 1 Statement dazu:

in der Kunst ist der Schritt von der Erleuchtung zur Narretei oft winzig klein. In manchen Fällen ist aber der Weg über die Narretei der einzige Weg, der zur Erleuchtung führt.







Ommmmmm :D
 
Ich fürchte, diese Nebendiskussion führt Andris schönen Mondscheinsonaten-Thread etwas ad absurdum :)

Nur noch 1 Statement dazu:

in der Kunst ist der Schritt von der Erleuchtung zur Narretei oft winzig klein. In manchen Fällen ist aber der Weg über die Narretei der einzige Weg, der zur Erleuchtung führt.







Ommmmmm :D

Ich habe schon längst den Überblick verloren aber Hauptsache ist, dass alle Spaß haben :D:D
 
sorry, andris_kaya, noch ein Kommtar von mir zum Nebenschauplatz, dann kommts hoffentlich wieder zurück zu Deiner Mondscheinsonate.

Haydnspaß, sehr wahr, "Narretei" öffnet Türen zu neuen Möglichkeiten.
Jedenfalls bringt sie immer etwas in Bewegung.


Andris_kaya, spielt Du auch die anderen Sätze der Sonate?:o

LG
violapiano
 

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