"Militärpolonaise"

Hallo rolf,

ich komme in den nächsten Tagen nicht zum ausführlicher diskutieren. Und ausserdem haben wir das hier ja ausgiebig getan. Deshalb nur kurz die Versicherung

Zitat von rolf:
dass das Saatkorn (Chopins Vielseitigkeit, u.a. auch sein Talent zum Parodistischen, zum Humor) zumindest auf kargen Boden fällt

und

(etwas Dünger wird nicht schaden - immerhin interessiert Dich ja, wie Du schreibst, diese Dir zuvor unbekannte Facette Chopins)

Genau! Danke für Deine interessanten Beiträge zur Diskussion (nicht nur) hier. Ich wollte den Faden nicht ins Leere laufen lassen, ohne das nochmal kurz zu sagen. A propos Leere, das trifft auch auf meinen Magen zu. Vielleicht kommen ja jetzt wieder ein paar polnische Rezepte... :)
 
#49 eines der schönsten und lebhaftesten Artikel von vielen von Rolf.
Ich sehe Pan Waschlapski mit Pan Uminski, Pan Eskrokewitsch mit dem großen Pan Eselinski nach der Militärpolonaise auf und ab marschieren im 3/4 Takt :D. Da sie im Laufe der Zeit immer schneller gespielt wird, werden die Vier ab und mal über ihre Stiefel stolpern. "Der Hauptmann von Köpenick" wirds schon richten.

Gott sei Dank, daß Heine das geschrieben hat. ;) Ich darf mich ganz herzlich frei und offen darüber amesüren.

Pianovirus: ... leerer Magen .... Vielleicht kommen ja jetzt wieder ein paar polnische Rezepte...
eher ein Serviervorschlag

polnische Osterfrühstück-Polonaise:
1. Gang: Schinken + Wurst mit Meerrettich
2. " : Kalbfleisch in Gelee
3. " : Salat
4. " : Borschtsch in Tassen
5. " : Spanische Torte
6. " : Punschgelee

modern:
1. Hartgekochte Eier
2. Kalte Fleischkost - gebratene Weißwurst, gepökelter schweinekochschinken, Kalbfleischpastete; Rahmsoße mit Meerrettich, Rote-Rüben-Salat, Brot, Butter
3. Sauermehlsuppe aus Schinkenbrühe
4. Polnischer Bigosch
5. Tee, Hefenapfkuchen
 

sorry, ich hatte beim Zurek (egal welche der drei Grundvarianten) eine ganz wichtige Zutat vergessen: da gehören hartgekochte Eier (geviertelt) hinein. Deine beiden Rezepte haben mich gerade daran erinnert.

...ja, Heines großer Eselinski gefällt mir auch ausnehmend gut :p

Fische in Gelee (Galleretka): das beherrscht man in Polen fantastisch!!!

ehe es Schelte wegen off-topic setzt: der quintalterierte Septakkord E7b5 vor der absteigenden ritardando-Trillerkette im Mittelteil: er ist die einzige richtige Dissonanz in der Polonaise, und wirkt in seinem Kontext komisch. Hinzu kommt noch - ganz unmilitärisch!!... - dass alle Hauptthemen ihren Abschluß auf unbetonten Taktteilen haben... Pan Chopinski war schon ein Schlingel :)

Gruß, Rolf
 
jetzt noch eine partie schach und gepflegte konversation über den asiatischen waffenmarkt und die idylle ist perfekt.
 
off-topic

jetzt noch eine partie schach und gepflegte konversation über den asiatischen waffenmarkt und die idylle ist perfekt.

:D so kann man´s auch sehen, wobei ich mehr an der Schachpartie als an der chinesischen Waffenmarktkonversation interessiert bin (hätte ich weiß, ich würde mit 1.f4 eröffnen, in der Hoffung, dass ein keckes 1. ...e5 käme: denn da kenn ich mich aus)

was Idyllen betrifft, so kann man solche von Sibelius auf dem Klavier spielen, denn sie sind für das Klavier komponiert: ich empfehle sehr die in F-Dur :) - wer sie kennt, weiß warum

Gruß, Rolf
 
:D so kann man´s auch sehen, wobei ich mehr an der Schachpartie als an der chinesischen Waffenmarktkonversation interessiert bin (hätte ich weiß, ich würde mit 1.f4 eröffnen, in der Hoffung, dass ein keckes 1. ...e5 käme: denn da kenn ich mich aus)

was Idyllen betrifft, so kann man solche von Sibelius auf dem Klavier spielen, denn sie sind für das Klavier komponiert: ich empfehle sehr die in F-Dur :) - wer sie kennt, weiß warum

Gruß, Rolf



Tut mir leid rolf bei den , aus ihrer sicht wohl eher nicht (aber die haben die thommys ja auch nicht gefragt), italienern mache ich nie mit. ich würde eiskalt entwickeln ;)


sibelius sagt mir nichts :D
 
jetzt noch eine partie schach und gepflegte konversation über den asiatischen waffenmarkt und die idylle ist perfekt.
Ich weiß nicht, was der chinesische Waffenmarkt mit Polen zu tun hat. Wenn schon denn schon: Jetzt noch eine Partie Schach, nebenbei eitwas Chopin, eine amüsante Konversation über den polnischen Flohmarkt und die polnische Idylle ist damit zwar noch nicht perfekt, aber wir sind mittendrin.
 
off-topic


nicht unverwandt sind polnische Kleinmärkte, voller winziger Marktbuden - zumindest dazu kann ich ein Bild beisteuern :)

Gruß, Rolf

@Yannick:
italienische Eröffnung seh ich da keine:
1. f2-f4 ist die Birderöffnung
kann übergehen ins Königsgambit:
1. f2-f4 e7-e5
2. e2-e4
oder ins Gegengambit (was lustig ist):
1. f2-f4 e7-e5
2. f4xe5 d7-d6
ansonsten wirds ne geschlossene Schiebekiste:
1. f2-f4 d7-d5
2. Sg1-f3 c7-c5
 

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Ausrutscher

Rolf: nicht unverwandt sind polnische Kleinmärkte, voller winziger Marktbuden - zumindest dazu kann ich ein Bild beisteuern
:kuss: für die nie versiegende Quelle

Nun ja, soooo traurig sieht es aber auf den Flohmärkten in Polen nicht aus. Wer mag bei dem Sauwetter schon draußen stehen. Die Stimmung erinnert mich an die soz. Zeiten. Da sah's wirklich so düster aus.
 

Die Stimmung erinnert mich an die soz. Zeiten. Da sah's wirklich so düster aus.

das Foto ist vom vergangenen Jahr (Februar, Tauwetter), und da war die Witterung sehr unwirsch - übrigens in diesem Winter (ich hatte den halben Februar dort verbracht) war es noch unwirscher... Solche Schneemassen wie in diesem Winter, habe ich zuvor noch nicht live erlebt!

Ansonsten sind die kleinen Märkte in Polen prima - und man kann dort immer frisches Gemüse von super Qualität kaufen: ich habe erst in Polen gelernt, was für eine super Sache die Petersilienwurzel ist; dito das Grüne von etlichen Gemüsen (z.B. Kohlrabi)!! Und rote Beete mit Meerettich...

Kennst Du die polnische Gurkensuppe (ogurkowa)? Himmlisch!!!

überhaupt: das Wort "Gurke" haben wir von den Polen übernommen!! Nicht anders das Wort "Grenze", von "graniza".

um nicht wegen off-topic gescholten zu werden: wunderbar ironisch ist das Ende des Hauptthemas, welches opernhafte Floskeln zitiert (wie sie bei Meyerbeer, Bellini und Wagner vorkommen)

Gruß, Rolf
 
@Yannick:
italienische Eröffnung seh ich da keine:
1. f2-f4 ist die Birderöffnung
kann übergehen ins Königsgambit:
1. f2-f4 e7-e5
2. e2-e4
oder ins Gegengambit (was lustig ist):
1. f2-f4 e7-e5
2. f4xe5 d7-d6
ansonsten wirds ne geschlossene Schiebekiste:
1. f2-f4 d7-d5
2. Sg1-f3 c7-c5



ich meinte nicht die italiener sondern die sizilianer ;) die hatten die briten gegen ende des zweiten weltkriegs auch nicht gefragt ob nicht doch vielleicht mousselini :D

deine eröffnung gefällt mir sehr gut, aber ich bin in letzter zeit immer sehr gut mit einer sehr schönen indischen variante gefahren, die ich von einem echten inder habe :D herrlich die überraschten gescihter der gambit und sizilianer spieler :D
 
:D so kann man´s auch sehen, wobei ich mehr an der Schachpartie als an der chinesischen Waffenmarktkonversation interessiert bin (hätte ich weiß, ich würde mit 1.f4 eröffnen, in der Hoffung, dass ein keckes 1. ...e5 käme: denn da kenn ich mich aus)

was Idyllen betrifft, so kann man solche von Sibelius auf dem Klavier spielen, denn sie sind für das Klavier komponiert: ich empfehle sehr die in F-Dur :) - wer sie kennt, weiß warum

Gruß, Rolf

ich würde gerne eine Runde mitspielen. Mein Schachbrett liegt leider unten im Keller - allerdings eröffne ich selten mit der Standardvariante :D ich tät mit meinem Pferd als erstes rauskommen. Wie gesagt, mein Brett ist unten im Keller - kann daher keine präzise Koordinaten jetzt angeben ...
 
ich würde gerne eine Runde mitspielen. Mein Schachbrett liegt leider unten im Keller - allerdings eröffne ich selten mit der Standardvariante :D ich tät mit meinem Pferd als erstes rauskommen. Wie gesagt, mein Brett ist unten im Keller - kann daher keine präzise Koordinaten jetzt angeben ...

zum bauerndiplom geört, wenn ich nicht irre, das brett auswenig zu kennen. naja BAUERNdiplom...
 
Ich hätte noch eine kleine Frage zur Militärpolonaise und zwar um das Auftreten des "Polonaisenrhythmus", was ich meine ist z.B. Takt 25 der Rhythmus in der linken Hand.

Ich hab mir ein paar Aufnahmen angehört und bisher ausnahmslos alle, die ich bisher gehört habe, spielen diesen Rhythmus sehr "gerade". Mich irritiert das ehrlich gesagt etwas, weil ich aus der Polonaise op.53 gewohnt bin, dass dieser Rhythmus nicht "gerade" gespielt wird (sostenuto-Stelle ab Takt 57). Das erste Achtel wird länger gehalten, die 16 kürzer als es korrekt wäre.

Ist jetzt meine Erwartung falsch, dass man den Polonaisenrhythmus wie z.B. in der Polonaise op.53 behandelt (bzw. behandeln kann) oder woran liegt es, dass niemand es so spielt?
 
"Polonaisenrhythmus" (...) Das erste Achtel wird länger gehalten, die 16 kürzer als es korrekt wäre.

hallo,

dafür bin ich auch.

Puristen werden sicher argumentieren, dass man exakt der Notation (Achtel plus 2 Sechzehntel) folgen müsse - dehnt aber das Achtel und beschleunigt die zwei Sechzehntel, unterstützt man ihre Bewegungsrichtung: sie streben in das folgende Achtel.

Die Viertel als Maß müssen exakt sein, die typische rhythmische Geste der Polonaise darf innerhalb dieses Maßes gewürzt (also beschleunigt) sein.

Gruß, Rolf
 

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