Rehi Kreisleriana, wg. op. 106:
Schau mal, Kreisleriana, was Du mich da fragst. Normalerweise könnte ich da überhaupt keine Antwort drauf geben, ob sich die gut anhört oder nicht.
Ich hatte aber mal in einem Thread gesagt, dass die Fuge m.E. nicht massenwirksam ist, ob sie nun dafür komponiert wurde, oder nicht. Ich weiß über die Fuge, dass viele sie zu lang finden, und da ich mich aus Begierde mal selbst durchgeKÄMPFT habe, durch die ganze Sonate, kann ich zumindest einen EINDRUCK schildern ( wenn ich sie auch langsam, sehr langsam, an vielen Stellen durchgefightet habe), und das war das härteste, was ich ungefähr jemals so gemacht habe, hinterher war ich platt, kannste mir glauben, hab das auch glaub ich nur gezählte 4 oder 5 ( ? ) Mal gemacht, als ich früher noch besonders geil auf sowas war.
Mein Eindruck: Ich mag die Fuge nicht, nicht in Arraus oder sonstwessen Version - wobei sich, wie ich schonmal sagte, meine "Hörvorlieben" bei Beeth.-Sonaten in engen Grenzen halten.
Was ich SEHR mag, ist ( ausm Gedächtnis jetzt ): Ein paar Teile aus dem 1. Satz, dann der langsame Satz, den mag ich sehr, und das Scherzo.
Wenn ich sagen soll, warum ich die Fuge nicht mag: a ) Zu Anfang gehts noch, mit Anhören, z.B. Arrau. Klingt rel. fröhlich, frisch und locker. ABER das wird immer nerviger, länger, und hört nie auf, und aus diesem Grund mag ich es nicht, egal über wieviele Takte in der rechten oder linken ein Melodieton gehalten oder getrillert wird da, und egal wie viele Stimmen unter ihm absteigend oder aufsteigend verlaufen.
Mehr weiß ich nicht, und ich schau sie mir BESTIMMT nicht genauer an oder übe sie gar speziell. Guck ich mir lieber was anderes an, ganz ehrlich. Wenn ich mal ganz melancholisch drauf bin ( aber dann geh ich, wie auch schonmal irgendwo gesagt, fast gar nicht ans Klavier ), höchstens ein paar Takte aus dem langsamen Satz.
ABER: Geschmacksache. Und: Es besteht ja kein Grund für confusion oder Kopfkratzen, wenn einer was nicht mag, und der andere schon.
LG, Olli !