maximale Level eines Anfängers...

Mal schauen, ob ich meinen Beitrag morgen selbst noch verstehe.

Er ist verständlich.

Die Diskussion entzündet sich an unterschiedlich wahrgenommenen Bei-Sinn des Wörtchens "zufrieden".

Goethe schrieb zwei Riesenwerke zu dem dialektischen Spannungsfeld zwischen
"Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch [...] Dann mag die Totenglocke schallen"
und
"Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, Der täglich sie erobern muss [...] Wer immer strebend sich bemüht, Den können wir erlösen". :lol:
 
Ich finde die Gleichsetzung "zufrieden sein" mit "nicht lernen wollen" total schräg.

Was ist das für ein Leben, wenn man nur lernt weil man sonst nicht zufrieden mit sich ist? Das stelle ich mir fürchterlich vor und eine Zeit lang hatte ich das tatsächlich beim Klavier üben, das hat mir gar nicht gut getan, ich bin froh, dass ich das los bin.

Wenn ich jetzt lerne, dann weil ich wissen will, weil ich neugierig bin. Das Ergebnis dabei ist sekundär. So verschwende ich auch einen Großteil meiner Zeit mit lesen. Im Schnitt lese ich drei bis vier Sachbücher pro Jahr, ich liebe das, aber wenn mich jemand nach Details aus den Büchern der letzten Jahre fragt... Keine Chance! Aber egal, ich bin zufrieden, egal ob ich lerne oder nicht.
 
Ich finde die Gleichsetzung "zufrieden sein" mit "nicht lernen wollen" total schräg.

Was ist das für ein Leben, wenn man nur lernt weil man sonst nicht zufrieden mit sich ist? Das stelle ich mir fürchterlich vor und eine Zeit lang hatte ich das tatsächlich beim Klavier üben, das hat mir gar nicht gut getan, ich bin froh, dass ich das los bin.

Wenn ich jetzt lerne, dann weil ich wissen will, weil ich neugierig bin. Das Ergebnis dabei ist sekundär. So verschwende ich auch einen Großteil meiner Zeit mit lesen. Im Schnitt lese ich drei bis vier Sachbücher pro Jahr, ich liebe das, aber wenn mich jemand nach Details aus den Büchern der letzten Jahre fragt... Keine Chance! Aber egal, ich bin zufrieden, egal ob ich lerne oder nicht.

Sehe ich genauso. Meiner Meinung nach ist der Weg das eigentliche Ziel und nicht das besser werden. Wenn man das Spielen genieß, wird man automatisch besser, und wenn nicht, ist es auch keine schmerzhafte Erfahrung, denn man genieß es so oder so.

Ich persönlich bevorzuge Musik als eine besondere Art, Gefühle zu kommunizieren und nicht so, als ob man eine Goldmedaille im Gymnastik bei der Olympiade gewinnen möchte.
 
...
Herbie Hancock berichtet in seiner Autobiographie davon: Als er nach New York kam und bei Donald Byrd einstieg, dachte er, er könne nicht (sehr) schnelle Stücke spielen. Donald Byrd wies ihn darauf hin, dass er einfach viele schnelle Stücke spielen und die Schnelligkeit sozusagen in sich aufsaugen und sich in seiner Klangvorstellung zueigen machen müsse. Das hat er dann getan, und schon nach kurzer Zeit war es kein Problem.

Wer Jazz spielt, kann es ausprobieren (bzw. kennt das Phänomen schon): Man lege sich eine Aebersold-Playalong-Platte mit einem richtig schnellen Stück auf und spiele eine Zeitlang dazu. Wenn man danach ein entspanntes Medium-Swing-Playalong nimmt, kommt es einem auf einmal total langsam vor, und man muss sich erstmal wieder neu "einschwingen". Man befindet sich also kurzzeitig auf einem schnelleren Hör- und Denk-"Level". Der richtig gute Musiker kann zwischen diesen Tempoebenen mühelos und ohne "Ups!"-Gefühl hin- und herschalten.
Danke, das ist ein guter Rat. Ich werde es ausprobieren.
 

Zurück
Top Bottom