Man kann meistens völlig problemlos ein ururaltes Klavier einer x-beliebigen unbedeutenden No-Name-Fabrikation entkernen und dann mit einem modernen Innenleben versehen. Man kann z.B. Pianova ansprechen, die machen das. Und hat dann auch hinterher eine moderne Stimmhöhe, 440 Hz, oder 443, wenn gewünscht. Selbst mit einem schnitzverschnörkelten Kaiserzeitenprachtschinken mit gewendelten Kerzenhaltern oder sowas etc.
Stimmhöhe: Was eig. nur wichtig ist, wenn man mit anderen Instrumenten zusammen musizieren will. Auf einer alten Tonne, die gut klingt, kann man auch mit 426 Hz oder 410 spielen. So für sich allein. (Klavierspielen ist ja eh oft ein einsamer Job...)
Man sollte das aber exakt NICHT tun, niemals gar nie nicht, nevrr.., wenn irgendein Promi-Name dransteht, wie Bechstein, Bösendorfer, Blüthner, Grotrian-Steinweg, Steingraeber, Steinway. Weil für deren Uralt-Originale die Liebhaber weit reisen, um eine frühe Nummer zu erwischen.
NB OT Nur Jux - Ich erwog mal, für den Steinway # 3023 (1860, 7 Jahre nach Firmengründung) nach L.A. Ortsteil Hollywood zu reisen, für einen Geradsaiter-Siebenfuß-Flügel in machbarem Preisbereich. Nun, wer hat schon einen Geradsaiter-Steini... Ich habe es nicht getan, weil ich damals nicht wusste, wie ich die Elfenbein-Klaviatur durch den US-Zoll brächte. Und weil meine Dame gar ganz arg etwas gegen so Thesen hat, dass man nie genug Steini-Flügel haben könne. Auch die harmlosere Variante (der eine arme einsame Steini braucht eine Gefährtin...) fand leider kein Gehör.