programmatische Überlegung
demnächst wieder was zum Thema :)
was hiermit geschieht -aber leider könnte es als unerfreulich aufgefasst werden.
Ich möchte es ganz direkt und unverblümt sagen: gut 90% aller Klavierspieler werden mit dieser Paraphrase nicht glücklich werden, sofern sie versuchen, sie zu spielen oder womöglich vorzuspielen.
Woran liegt das? Sie setzt a priori musikalisch
und technisch auf höchstem Niveau ein, zwar nicht permanent (Klaviermusik ist ja nicht notwendig eine tour de force), aber dennoch hat Liszt einen ziemlich unpassierbaren Drahtverhau an Schwierigkeiten um diese herrliche Paraphrase angelegt - manchmal neige ich dazu zu glauben, dass er das vielleicht auch als eine Art Abwehr meint... (ich weiß es nicht, ich glaube das manchmal)
Und damit stellt sich die Frage der Nutzanwendung:
einerseits läßt sich an dieser Paraphrase sehr deutlich klarmachen, was
Musik verstehen bedeutet - andererseits ist diese Paraphrase nun mal verdammt schwierig, sodass man ziemliche Probleme haben wird, das Verstehen in die Praxis umzusetzen - - - hierzu hat pianovirus ja schon völlig berechtigt die Frage gestellt, wie es um die Doppeloktaven des Presto-Finales bestellt ist.
Natürlich muss ich, nach Hintergrund, Einleitung und mit der Einleitung verschränktem Presto-Schluß, noch erklären, was der Hauptteil (der Mittelteil, das Andante) bedeutet und bietet.
aber danach wird es prekär, denn danach geht es an die manuelle Umsetzung, oder besser gesagt: danach wird es um Ideen gehen, wie man das Erkannte praktisch umsetzt - - und ich sage gleich: ich werde nicht erklären,
wie man Sexten, Terzen oder Oktaven üben soll - ich werde erklären, mit welchem Hintergrund man
hier an Sexten, Terzen, Oktaven und anderen technischen Fiesheiten ( :) ) herangehen kann (und soll).
Ich werde mich freuen, wenn sich beim Überdenken zur Praxis Fachleute konstruktiv einschalten!
Und ich bin auch gerne bereit, einen adäquaten Faden über irgendein vermeintlich "leichtes" oder "unaufwändiges" Klavierstück zu eröffnen bzw. mich ausführlich zu beteiligen - ich kann sogar jetzt schon prophezeien, dass mir zu Schumanns "Träumerei" nicht weniger einfällt als zur Rigoletto-Paraphrase.
Also:
die meisten werden die Rigoletto-Paraphrase
nicht spielen. Sollen wir sie, wozu ich gerne bereit bin,
dennoch als ein exemplarisches Klavierstück durchsprechen, an welchem Interessantes zum Verstehen und zum Ausführen demonstriert werden kann (im Rahmen dessen, was Worte leisten können)?
liebe Grüße,
Rolf