Lernen Kinder im Schnitt schneller Klavier spielen als Erwachsene?

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Klimperline

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von fisherman: Ich bin sowas von gefrustet!!!! :sad:

Das ist nicht gerecht. Da spielt man nun drei Jährchen und ist stolz darauf, sich durch die vierte Bachinvention zu quälen/zu stottern... und dann kriegt man mit, dass ein junger "Bengel", der zeitgleich mit mir angefangen hat, gerade "Clair de Lune" mit Bravour "ad acta" gelegt hat und sich fulminant durch schwierigste Bachfugen wühlt.
Diesen Beitrag von Fisherman habe ich dem "Ich-Faden" entnommen. Da ich genau dieses Thema immer wieder im Forum mitbekomme (ungefähr nach dem Motto: Ich bin ja schon soooo alt, hat es überhaupt noch Sinn?) meine Frage an die Kl: Wer lernt es denn nun im Schnitt wirklich schneller?

Die Aussage meines eigenen KLs sollte uns Spätanfänger beruhigen: Er hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Erwachsenen deutlich motivierter sind, mehr üben und das Klavierspiel auch intellektuell schneller erfassen als Kinder. Daher seien sie nach der gleichen Zeit in der Regel weiter als Kinder und Jugendliche.

Natürlich gibt es das hochtalentierte Kind ebenso wie den Erwachsenen mit drei linken Händen oder schlechten Übebedingungen. Wie sehen es die anderen KL? Wer ist im Schnitt erfolgreicher?
 
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Heia Klimpi; erst mal die Aussagen meiner Kl und meine eigenen bescheidenen "Beobachtungen". Wenn wir von Kindern (5-ca.12) reden, dann haben die zunächst keine Chance gegen den motivierten Erwachsenen (Ratio/Musikwissen/Intellekt/Eigenmotivation); allerdings überholen sie den dann - je nach Fleiss und Talent - nach einigen Jährchen und entschwinden ins Unerreichbare (sofern sie nicht "abspringen").

Anders sieht es mit reiferen Jugendlichen aus. Die stehen einfach in Ihrer Blüte - da kommen wir i.d.R. nicht mit. Der geschilderte Fall (ich wollt halt mal jammern) ist natürlich ein Ausnahmetalent mit Vor- und Nebengeschichte. Der junge Mann hat bereits über 10 Jahre Violine "auf dem Buckel", ist sehr fleissig und hält sich lieber am Klavier auf als auf Sportplätzen, Discos usw. Dass er dabei "unbeweibt" ist, ist wohl selbstverständlich (mit irgendwas muss man sich halt trösten):D
 
Ich gllaube, die Antwort ist so:

Erwachsene lernen anfangs (erste 2- 5 jahre) schneller, weil sie mehr Erfahrung mit Musik (hören) und motorisch schwierigen Fertigkeiten haben, sowie mehr Motivation und Übedisziplin mitbringen. Darüberhinaus haben sie größere Hände.

Kinder bleiben da erstmal zurück, insbesondere wenn sie noch deutlich unter 10 Jahren sind.

Nach einigen Jahren kehrt sich das Ganze aber um, und die Kiddis ziehen einfach so davon (wenn sie denn wollen, und die Pubertät nicht zu stark zuschlägt ...)

Gruß
Rubato
 
Ambitionierte Kinder haben einen entscheidenden Vorteil, wenn sie schneller vorankommen wollen als Erwachsene.
Sie können länger üben, da sie hoffentlich ihre Frühstücksbrötchen nicht selbst verdienen müssen.

Was aus dem mehr an Übungszeit gemacht wird bleibt selbstverständlich individuell verschieden, aber rein logisch gesehen ist das die Grundvorraussetzung um schneller voranzukommen.

Es grüßt: Raskolnikow
 
...aber tun es hoffentlich nicht. Denn da draussen gibt es Bäume auf die man klettern kann und Mädchen, die man küssen muss

Du bist auf dem Baum herumgeklettert und ich bin es auch. Willkomen im neuen Jahrtausend. Kinder gehen nicht mehr vor die Tür, sondern bewegen sich nur noch in Facebook und Lokalisten. Freundschaften findne nur im Internet statt. Reale Beziehungen fast gar nciht mehr. Bücher werden generell nicht mehr gelesen. Und die Finger werden nur noch zum SMS-Schreiben benutzt. Warum meine Tochter kein I-Phone 4 von mir bekommt, will sie einfach nicht verstehen (andere 11-12 jährige in ihrer Klasse haben doch auch eins). Alle Versuche sie ebenfalls zum Klavierspielen zu motivieren sind erfolglos gescheitert. Ich bin eben ein Fossil, das sich alles erarbeiten muss um weiter zu kommen. Das ist anstrengend und stösst auf kein Interesse. Wo ist denn da der Komfort ???? In ihrer Klasse sieht es generell so aus. Es ist einfach ein Massenphänomäen der heutigen Zeit. Es gibt Aussnahmekinder, aber leider nicht in meiner Familie. Schöne neue Welt.

Gruß

Oliveto
 
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Du bist auf dem Baum herumgeklettert und ich bin es auch. Willkomen im neuen Jahrtausend. Kinder gehen nicht mehr vor die Tür, sondern bewegen sich nur noch in Facebook und Lokalisten. Freundschaften findne nur im Internet statt. Reale Beziehungen fast gar nciht mehr. Bücher werden generell nicht mehr gelesen. Und die Finger werden nur noch zum SMS-Schreiben benutzt. Warum meine Tochter kein I-Phone 4 von mir bekommt, will sie einfach nicht verstehen (andere 11-12 jährige in ihrer Klasse haben doch auch eins). Alle Versuche sie ebenfalls zum Klavierspielen zu motivieren sind erfolglos gescheitert. Ich bin eben ein Fossil, das sich alles erarbeiten muss um weiter zu kommen. Das ist anstrengend und stösst auf kein Interesse. Wo ist denn da der Komfort ???? In ihrer Klasse sieht es generell so aus. Es ist einfach ein Massenphänomäen der heutigen Zeit. Es gibt Aussnahmekinder, aber leider nicht in meiner Familie. Schöne neue Welt.

Gruß

Oliveto



tut mir leid dich jetzt auslachen zu müssen, aber...

HAHAHAHA

ich bin ebenfalls angehöriger dieser vollends verstumpften, sozial verstümmelten Generation von Medienmanipulierten, indoktrinierten und verdummten Jugendlichen, die alle nicht mehr mit Gummistiefeln durch den Wald watscheln, feuer machen un Spaß haben, ...wie in der Steinzeit.
Wozu brauche ich denn kreativität, wenn das Spileentwickler für mcih erledigen, wozu instrumente spielen, wenn ich einen Ipod habe?

Ich will nicht wissen, wie eure Eltern geschimpft haben, wenn ihr mal eben mit 19 Schwanger wurdet und von der Schule suspendiert , damit niemand sieht, dass man Sex vor der Ehe haben kann. Ihr wart ja alle Sexwütig!!!!

ja toll, und wir können jetzt halt mit 14 unser erstes mal haben, weil wir durchs dauer fernsehen emotional viel reifer geworden sind, denn seht es mal so: Internetfreundschaft ist schneller als echte und damit effektiver = schneller erwachsen , also warum nicht wendy lesen und dorfmatratze sein(verzeihung, jugendslang(verzeihung, wort das niemand außer euch benutzt))

Also mal im ernst, Zeiten ändern sich und, wenn ihr wollt, dass wir noch unsere Fantasie benutzen dann erzieht uns gescheit, entwickelt ein kreativitätsförderndes Computerspiel oder lasst einfach verdammte scheiße nochmal der Zeit ihren Lauf, wie dem Demografischen wandel...gegen den lässt sich auch nichts machen, nur das beste eben...daraus.

Und liebe leute , vergesst nicht, dass das Internet, dass alle echten Freundschaften kaputt macht, waaaaasss ich übrigens leicht bezweifel, weil ein oder zwei freunde habe ich auch, und ein mädchen habe ich auch schonmal geküsst, genugenommen mit 11, und zunge, auch unsere lustigen Streiterein und trollereien erlaubt und die verantwortung mit einem neuen Medium, um verdummung zu vermeiden muss eben erlenrt werden...wie mit dem Schießpulver damals, da gab es halt einige verluste, und jetzt? führt niemand mehr Krieg :) nur noch humanitäre einsetzte!!! JUHUUUUUUUUUU

peace out ich bin raus, um es mit assi tonis worten zu beenden

ÖH!
 
...aber tun es hoffentlich nicht. Denn da draussen gibt es Bäume auf die man klettern kann und Mädchen, die man küssen muss

Wieso sollen denn Kinder jeden Alters und Geschlechts Mädchen küssen sollen? Naja, wirklich mehr als OT.

Mehr üben würde ja bei den jüngeren nur heißen 1 Stunde statt ner halben, oder, ich geh jetzt mal von meinem Sohn aus.
Und die Tätigkeiten, von denen die Zeit dann hypothetisch "abgezogen" wird, sind ja nun vernachlässigbar. Vorm PC spielend vergeht die Zeit so schnell und so sinnlos.

Ach ja, meine Schwiegerfetzen redeten so ähnlich wie Du. Was, der arme Junge muss (!) Klavier lernen? Eine halbe Stunde des Tages darf er weniger sinnlos rumhängen und Verblödung betreiben...

Nach meiner Erfahrung lernen die Kids wirklich super schnell, was bestimmte Bewegungen und Figuren (Technik) angeht, ist das Meiste in einer Sitzung "drin", wofür wir mehrere Tage brauchen. :(

Klavirus
 
Kinder "überlegen" nicht - sie spielen einfach,
bei Erwachsenen bremst einen das Verständnis aus.
 
Kinder "überlegen" nicht - sie spielen einfach,
bei Erwachsenen bremst einen das Verständnis aus.

ich denke, das stimmt voll und ganz.

Mal die Wunderkinder ausgenommen, was kann ich als älterer Erwachsener von den "youtube Kids" lernen?

Mir ist aufgefallen, dass Kinder oft erstaunlich "tonkontrolliert" spielen, da sie offenbar nicht so sehr den inneren Zensus aktiviert haben, der vorgibt, wie etwas klingen muss.
Mit anderen Worten: Taktgefühl und Dynamik sind eher nebensächlich, der Fokus ist auf den richtigen Ton fixiert. (mein Eindruck)

Mein Problem:
- Ich breche oft ab, da mir am Spiel etwas nicht gefällt.
- Ich opfere oft den richtigen Ton zugunsten eines korrekten Timing. Nach dem Motto: Hauptsache irgendeine Entscheidung unter Zeitdruck treffen, in der Regel die falsche. (Managersyndrom:D)

Für mich konkret: Wenn ich meine Vorstellungen von Phrasierung und Timing zurücknehme, (also meinen inneren Zensor ausschalte) klappt es am Ende besser. Ich habe es probiert, es funktioniert bei mir. Hoffentlich?

Danke, Kids

Gruß, NewOldie
 
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Kinder "überlegen" nicht - sie spielen einfach,
bei Erwachsenen bremst einen das Verständnis aus.
und das Ergründen, warum das so ist. Damit hat man im Laufe der Zeit viel Wissen angehäuft, aber spielen kann man deswegen immer noch nicht. Man muß es nicht nur wollen, man muß es auch tun, hat Goethe gesagt.

Kinder wissen von dem Überbau nichts, der über sie kommen wird. Eh sie es begriffen haben, haben sie die Tasten in den Fingern. Es ist ein leidiges bekanntes Thema, das anzunehmen ist wie es ist. Darüber nachzusinnen, nimmt uns noch mehr die Zeit am Tun.
Es gibt genügend Stücke, die jeder Mensch nach seinem Level spielen kann. Auch unter den Professionellen gibt es sicherlich ab und zu mal ein Hinschauen zu einem anderen, der es besser kann. Das treibt ja auch an. Hauptsache das Spielen endet nicht im Trübsal. Dafür gibt es keinen Grund. :)
 
Klavirus, Du weißt genau, was ich meine: Ich habe davor gewarnt, Kinder in der guten Stube (vor PC, Klavier oder sonstwas) zu "isolieren". Und was das Küssen angeht - wir kennen alle in den unterschiedlichsten Bereich sogenannte "Nerds", sehr häufig unter Computerleuten, aber auch Musikern, die für Ihre Passion leben, aber zwischenmenschlich totale Looser sind.

Ich hab das geschrieben, weil hier mit Sicherheit auch genug Eltern mitlesen, die ihren eigenen Ehrgeiz auf die Kinder transferieren. Und DAS ist megaschlecht!

Natürlich wäre meine Tochter am Piano heute dreimal weiter, wenn sie jeden Tag 1 h spielen würde. Macht sie aber nicht - manchmal in der Woche 5 min, manchmal auch 5h. Aber dafür ist sie auch nicht abgesprungen und hat nach wie vor Spass & Freude.
 
Kinder "überlegen" nicht - sie spielen einfach,
bei Erwachsenen bremst einen das Verständnis aus.

Zack! Genau so isses m.E.!

Ich frage mich auch immer wieder, warum offensichtlich Kinder bestimmte, insbesondere motorische, Dinge so viel schneller hinbekommen als die meisten Erwachsenen.
Ich glaube auch, dass Kinder in der Tat Klavier spielen. Wer mal ein Kind, sowohl beim Üben, als auch Aufführung beobachtet, merkt, dass da dann auch sehr häufig ein Zustand gegeben ist, den man vielleicht gar nicht mal mit bewußter Konzentration, sehr wohl aber einem gewissen "Flow" bezeichnen wollen würde. Da nimmt so ein Kind rechts und links auch nichts mehr wahr und schert sich zumeist auch herzlich wenig um zwischenzeitlich falsch gespielte Töne oder etwaiger anderer Unsauberheiten.

Vielleicht neigt ein Erwachsener (möglicherweise aufgrund mehr Lebenserfahrung) einfach zu zuviel (und zumeist auch viel zu destruktiver, überkritischer) kognitiver Steuerung.

Ich kann einfach immer wieder nur von W. Timothy Gallwey "The Inner Game of Tennis" bzw. die Adaption für den Musiker "The Inner Game of Music" empfehlen...

auch ja und Kinder einfach mal beim Spielen (im weitesten Sinne) zugucken...sehr inspirierend, auch wenn wir denken wir wüssten schon alles über das Leben...;)

Grüße
Musicus
 

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