Last minute Übe-Strategien

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Viva la musica

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18. Juli 2020
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Vielleicht passiert es euch ja auch manchmal (natürlich ganz selten...;-)), dass ihr nicht so viel geübt habt, wie ihr wolltet. Jetzt naht die Klavierstunde und das Stück sitzt immer noch nicht so richtig. :angst:Was macht ihr? Was übt ihr dann last minute?

Ich bin immer hin und her gerissen, was mir in so einer Situation am besten hilft: gezielt vor allem oder nur die schwierigen Stellen üben? Oder lieber nochmal Sicherheit im ganzen üben, also schauen, dass z.B. der Anfang sitzt (dass das nicht gleich als Fiasko beginnt?). Oder übt man gerade das nochmal vertieft, was schon eher gut geht (damit das wenigstens sicher läuft und lässt die Problemstelle weg (hab ich auch schon gemacht und gesagt, dass ich die noch nicht kann).

Was macht ihr? Wie rettet ihr euch da durch?
Oder gleich verzweifelt aufgeben und ein bisschen durch Clavio surfen... :-D
 
Nicht ganz so last Minute...

aber wenn ich merke, dass die Hausaufgabe zu schwierig / zu viel ist, dann rechtzeitig das Ganze begrenzen.
Dann einfach die Hausaufgabe bewusst soweit reduzieren, dass es zu schaffen ist. Und das dann genau so ansprechen.

Es kommt ja vor, dass mir ein Stück besonders schwer fällt oder auch dass mal in der Arbeit viel dazwischen kam und ich zu wenig Zeit zum Üben hatte. Und so ein Lehrer kann auch nicht hellsehen.

Dann hat es keinen Sinn ein zu großes Pensum nur zu einem Viertel zu lernen. Außerdem mag ich dann gar nicht mehr ans Klavier, weil ich es eh nicht hinbekomme.

Dann lieber den Stoff selbständig reduzieren und das dann richtig machen.
 
Liebe Viva la Musica,

ich würde dazu stehen! :003: Kann doch mal passieren. Sag's dem KL gleich zu Beginn der Stunde, dann könnt ihr frohgemut zur Tat schreiten.

(Durch-)Mogeln hilft nichts, denn der Klavierlehrer merkt es auf jeden Fall, auch wenn er nichts sagt. :004: Also würde ich die Zeit vor der Klavierstunde so verbringen, dass ich Spaß habe. Wenn, dann lieber eine Stelle richtig üben als alles so lala. Jeglicher Druck ist Mist! Auch in der Stunde übrigens.

Ich finde es immer sehr angenehm, klare Verhältnisse zu haben. Wenn ein Schüler einfach mal keine Lust hatte zu üben und das sagt, ist das hilfreich für mich. Wenn er keine Zeit hatte, auch. Wir sind doch nicht mehr in der Schule, in der es manchmal Striche gab für fehlende Hausaufgeben.

............. obwohl, wenn ich so drüber nachdenke........... Striche..........o ja!.........bei drei Strichen muss der Schüler seinen KL zum Eis einladen/eine Wellnessmassage bezahlen/was Leckeres kochen ............. hm............... sehr gute Idee ..... :011::chr01::004: .

Liebe Grüße

chiarina
 
:-D Erinnert mich an meine Musikschulzeit. So mit 11-12 bin ich mal in die Stunde gekommen, hatte aber das Stück (ich glaube, ein Chopin Nocturne) nicht zu Ende gelernt. Habe dann einfach weiter gespielt (ich konnte schon als Kind sehr gut vom Blatt lesen) und hoffte damit durchzukommen. Pustekuchen! Die KL hat mich zwar nicht unterbrochen und hat sich alles zu Ende angehört, dann aber kam das vernichtende: „Tja, vom Blatt spielen kannst Du ja tatsächlich nicht schlecht, aber geübt hast Du nicht!“
Ich war damals überrascht, dass sie es gemerkt hat, heute merke ich sowas natürlich selber bei ähnlichen Versuchen der Schüler. :-)
 
Ich empfehle meinen Schülern immer schon im Unterricht, lieber einen kleineren Teil eines Stücks gründlich zu üben als einen größeren Teil oder das ganze Stück nur oberflächlich. Das könnte für dich in deiner jetzigen Situation ebenfalls ein guter Weg sein.

Unabhängig davon bedeutet Üben ja nicht nur mit den Fingern die Tasten zu bewegen. Was hältst du davon, dich z.B. nur gedanklich mit dem Stück auseinanderzusetzen? Du könntest den formalen Aufbau oder die Satzstruktur oder den harmonischen Verlauf analytisch betrachten, du könntest dir Gedanken zu Artikulation, Phrasierung, Klangbalance, Tempo oder Dynamik machen, dabei natürlich das Stück immer innerlich hören. Das wäre doch eine gute Grundlage für eine Unterrichtsstunde.
 
(aus dem schulischen Erfahrungsschatz, welcher sich natürlich einzig aufgrund KP, KS, KLP und KL*) in dieser Variante entwickeln konnte) ...wenn eine grausige Mathearbeit anstand und sich am Abend davor überraschenderweise erwies, dass man mit wichtigerem als lernen beschäftigt war, dann half die krank-sein-Simulation. Die Mutti schrieb eine Entschuldigung, man konnte paar Tage der KS fern bleiben - - in diesem Sinne @Viva la musica mach auf jämmerlich, lass´ deine Mutti eine Entschuldigung verfassen, und dann hast du gaaanz bestimmt bis zur übernächsten Stunde stressfrei alles aufgearbeitet ;-) :-D :trink191:
(und dank des Zeitgewinns ergibt sich eventuell Gelegenheit zum Schach spielen)

____________
*) KackPädagogen, KackSchule, KackLehrpläne, KackLehrer
 
Ich erinnere mich an eine Klavierstunde, die in der Woche nach meinem 8. Geburtstag stattfand. Ich spielte einen Chopin-Walzer mehr schlecht als recht vor, meine Lehrerin hörte bis zum Ende zu und sagte dann: "Möchtest du noch etwas vorspielen, was du nicht geübt hast?" Ich schüttelte betreten den Kopf, darauf steckte sie meine Noten zurück in meine Tasche und brachte mich mit den Worten zur Tür: "Na, dann kommst du halt wieder, wenn du geübt hast." Das war die kürzeste Klavierstunde, die ich je hatte. Gott sei Dank ist mir das nie wieder passiert.
 
Ich sage gleich , dass ich nicht alles geschafft habe . Punkt!! Bin Schülerin im gesetzten Alter und möchte nur für mich etwas Musik machen . Warum dann stressen . Unter Duck geht ja gar nix . Egal wie lange ich für ein Stück brauche . Ende !!!!!!!!
 
Also Ihr Lieben, sooo schlecht ist es diesmal auch nicht, dass ich gleich komplett die Segel streichen muss... :puh:
Das hab ich schon auch mal gemacht und wir hatten ne gute Theoriestunde...

Jetzt hab ich drei Stücke, keins ist so richtig gut, alles ist halt so zwischen 60 und 80 %, wenn ich es für mich spiele, das kann dann im Unterricht natürlich schnell zum Fiasko werden...

Die Idee mit der Begrenzung ist wahrscheinlich am zielführendsten, hätte ich mir am besten schon vorgestern überlegt... :blöd:

Jetzt hab ich halt jedes Stück wieder so um 5-7 % flächendeckend verbessert, ein paar Stolperstellen intensiv angeschaut, und mich dabei gefragt, ob das jetzt das Wahre war. Mir geht's auch oft so, dass ich in einzelnen Teilen gut geübt hab, aber das Zusammensetzen und die Übergänge - da gabs dann keine Zeit mehr...

Und weil das ja immer wieder so ist, eigentlich hat man ja nie so viel geübt, wie man wollte oder müsste, wollte ich mal hören, wie andere das so machen...

Hach, ich spiel nach dem Abendessen, wenn die kids im Bett sind noch ne Runde Schach, @rolf gute Idee! :coolguy:
Ideale Prokrastination, da war ich schon seit Schülerzeiten richtig gut drin....:-D
 

Ist die Unterrichtsstunde für Euch eine Leistungsshow? Übt Ihr für Euren Klavierlehrer? Wollt Ihr ihr Eurer Klavierlehrerin etwas beweisen? Der Unterricht dient doch dazu, Euch zu zeigen, was Ihr besser machen könnt, und auch die Wege aufzuzeigen, wie Ihr dahin gelangt. Was Ihr aus den Anregungen macht, ist dem Lehrer wahrscheinlich sch...egal, die Hauptsache, Ihr überweist das Honorar pünktlich. Und wenn Unterrichtsstunden bei Lehrer/in heißbegehrt sind, bleiben eh‘ nur die Engagierten, Begabten und Sympathischen übrig. Der Rest wird abgeschossen. Da helfen auch infantile Last-minute-Strategien nicht.
Man sollte sich die Realität nicht schönreden,
findet
cb
 
"Möchtest du noch etwas vorspielen, was du nicht geübt hast?" Ich schüttelte betreten den Kopf, darauf steckte sie meine Noten zurück in meine Tasche und brachte mich mit den Worten zur Tür: "Na, dann kommst du halt wieder, wenn du geübt hast."

Das ist aber schon arg hart.

Ist Klavierunterricht bei Kindern wirklich so... ja hart?

So etwas würde mein Lehrer nie machen. Also nicht nur, weil ich selbst kündigen kann :-) (das Alter hat auch Vorteile) sondern auch, weil er ein viel zu netter Kerl ist.

Im Gegenteil, der baut mich in der Regel auf, wenn das Üben mal gar nicht geklappt hat.
Und gibt dann auch noch Tipps, wie es nächstes mal besser wird.
Und nicht mit "das hab ich dir doch schon erklärt" sondern ganz nett, "wenn du's so angehst, dann funktioniert das auch"
 
Was Ihr aus den Anregungen macht, ist dem Lehrer wahrscheinlich sch...egal, die Hauptsache, Ihr überweist das Honorar pünktlich. Und wenn Unterrichtsstunden bei Lehrer/in heißbegehrt sind, bleiben eh‘ nur die Engagierten, Begabten und Sympathischen übrig. Der Rest wird abgeschossen. Da helfen auch infantile Last-minute-Strategien nicht.
Man sollte sich die Realität nicht schönreden,
findet
cb
Lieber cb,

also meine Realität (und nicht nur meine) ist das nicht! :002: Und sollte es auch nicht!

Liebe Grüße

chiarina
 
Ist die Unterrichtsstunde für Euch eine Leistungsshow? Übt Ihr für Euren Klavierlehrer? Wollt Ihr ihr Eurer Klavierlehrerin etwas beweisen
Mir ging es eigentlich auch eher um die Frage, wie man Prioritäten am besten setzt, wenn die Zeit knapp ist. Was macht einen in einem insgesamt noch nicht richtig flutschendem Stück kurzfristig am sichersten.
Bei mir ist es z.B..oft der Anfang, weil wenn der schon mal läuft, hab ich gleich mehr Selbstvertrauen...
 
Jedenfalls ist die Situation an sich ein recht teurer Spaß . Sollte schon aus dem Grund die Ausnahme bleiben.
 
??? Das war doch gut gemacht. Mick wurde ja schließlich gefragt, ob er noch weiter sinnlos herumstümpern will. Er hat halt abgelehnt. :-D
Ähnliche Dialoge kenne ich vom Kammerorchester. Die Dirigentin hat immer ganz genau gewusst, an welchen Stellschrauben sie drehen muss.
Was macht ihr? Was übt ihr dann last minute?
Falsche Frage. Richtig wäre die Frage nach effizientem Üben und die kannst Du direkt an den KL stellen.
 

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