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Mir schwebt seit längere Zeit ein besonderes Konzertprogramm im Hinterkopf, welches sehr gewagt ist, und mich interessiert gleichermaßen die Meinung aus Sicht der Pianisten wie derer, die sich eher im Publikum sehen. - Letztere Meinung ist letztendlich natürlich irgendwie ausschlaggebend :floet:
Das Konzert soll, bedingt durch die Programmauswahl, ohne Pause sein und folgende Stücke in dieser Reihenfolge enthalten:
Chopin:
1. Ballade
2. Ballade
3. Ballade
4. Ballade
Ravel:
Le Tombeau de Couperin
Ich habe mal ein Buch gelesen, in welchem eine Pianistin das gespielt hat, und diese Stückeauswahl hat mich sofort sehr angesprochen. Zum einen, weil ich alle dieser Stücke sehr sehr schätze und liebe.
Zum anderen finde ich es sehr reizvoll, die Chopinballaden quasi als Zyklus aufzuführen.
Die 1. Ballade ist, was die "Dramaturgie" und Wirkung angeht, das ideale Stück zu Beginn. Das Ende hat zwar eine sehr deutliche und terminale Schlusswirkung, doch der Kontrast zum Beginn der 2. Ballade ist einfach fänomenal.
Selbige hat ein ganz besonderes Ende - das ganze mündet ja in eine Art Extase, die sich immer weiter in die Höhe schraubt, um dann ganz plötzlich ohne Auflösung völlig abzubrechen und in großer Schlichtheit und Stille zu enden.
Man ist dann noch etwas schockiert über diese Resignation und das jähe Ende, da beginnt die 3. Ballade mit ihrem wunderschönen sanften, zuversichtlichen und beruhigenden Anfang. Diesen Übergang finde ich ebenfalls sehr schön.
Und die 4. Ballade ist die größte, dramatischste und tiefste für mich, der Schluss wird auch am längsten und ausgiebigsten vorbereitet und ist sehr groß und dramatisch.
Tja und der Ravel ist einfach ein wunderbarer Zyklus, und die schwebende, mystische, schwer "greifbare" Tonsprache und die Klänge stehen in so schönem Kontrast zur melancholischen, hochromantischen, melodischen Musik von Chopin voller Ohrwurmthemen. Und die Toccata ist auch ideal als letztes Stück.
Die Frage ist - hält ein Publikum 4 Chopinballaden hintereinander aus? Wie empfindet das jemand, der sie nicht kennt wie seine Westentasche, verschwimmen nicht alle vier Stücke zu einem großen, virtuosen Klanggemisch und Melodiensalat, aus dem man mit einem surrenden Kopf und mit aufgewühlten Gefühlen herausgeht?
Oder ist es sojemandem ebenfalls möglich, einen großen Bogen über sie zu spannen...
Und bleibt die Frage - was für eine Zugabe würde sich da noch eignen? :rolleyes:
Vielleicht ein warmes, schönes Stück von Bach, z.B. die Allemande aus der Französischen Suite in G-Dur...?
Besten Gruß
Stilblüte
Das Konzert soll, bedingt durch die Programmauswahl, ohne Pause sein und folgende Stücke in dieser Reihenfolge enthalten:
Chopin:
1. Ballade
2. Ballade
3. Ballade
4. Ballade
Ravel:
Le Tombeau de Couperin
Ich habe mal ein Buch gelesen, in welchem eine Pianistin das gespielt hat, und diese Stückeauswahl hat mich sofort sehr angesprochen. Zum einen, weil ich alle dieser Stücke sehr sehr schätze und liebe.
Zum anderen finde ich es sehr reizvoll, die Chopinballaden quasi als Zyklus aufzuführen.
Die 1. Ballade ist, was die "Dramaturgie" und Wirkung angeht, das ideale Stück zu Beginn. Das Ende hat zwar eine sehr deutliche und terminale Schlusswirkung, doch der Kontrast zum Beginn der 2. Ballade ist einfach fänomenal.
Selbige hat ein ganz besonderes Ende - das ganze mündet ja in eine Art Extase, die sich immer weiter in die Höhe schraubt, um dann ganz plötzlich ohne Auflösung völlig abzubrechen und in großer Schlichtheit und Stille zu enden.
Man ist dann noch etwas schockiert über diese Resignation und das jähe Ende, da beginnt die 3. Ballade mit ihrem wunderschönen sanften, zuversichtlichen und beruhigenden Anfang. Diesen Übergang finde ich ebenfalls sehr schön.
Und die 4. Ballade ist die größte, dramatischste und tiefste für mich, der Schluss wird auch am längsten und ausgiebigsten vorbereitet und ist sehr groß und dramatisch.
Tja und der Ravel ist einfach ein wunderbarer Zyklus, und die schwebende, mystische, schwer "greifbare" Tonsprache und die Klänge stehen in so schönem Kontrast zur melancholischen, hochromantischen, melodischen Musik von Chopin voller Ohrwurmthemen. Und die Toccata ist auch ideal als letztes Stück.
Die Frage ist - hält ein Publikum 4 Chopinballaden hintereinander aus? Wie empfindet das jemand, der sie nicht kennt wie seine Westentasche, verschwimmen nicht alle vier Stücke zu einem großen, virtuosen Klanggemisch und Melodiensalat, aus dem man mit einem surrenden Kopf und mit aufgewühlten Gefühlen herausgeht?
Oder ist es sojemandem ebenfalls möglich, einen großen Bogen über sie zu spannen...
Und bleibt die Frage - was für eine Zugabe würde sich da noch eignen? :rolleyes:
Vielleicht ein warmes, schönes Stück von Bach, z.B. die Allemande aus der Französischen Suite in G-Dur...?
Besten Gruß
Stilblüte