Kommentierte Noten ?

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Sohara

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30. Nov. 2010
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Ich suche Noten (z.B. Schumann "Kinderszenen") welche kommentiert sind, zu denen es also Spielhinweise gibt. Ist soetwas auf dem Markt ? Ich meine keine Vereinfachungen, sondern nur Hinweise für schwierige Passagen zB.
Ich kenne Vergleichbares nur im Gesangssektor (Vaccai) in der Klavierliteratur kenne ich mich noch nicht so aus.
Bin für jeden, auch außerschumannlichen Tip dankbar.




Ich hab jetzt ewig im Forum gesucht, aber nichts dazu gefunden, wenn jemand weiß, ob das Thema schon einmal besprochen wurde, bitte ich um einen freundlichen link :)
 
Ich suche Noten (z.B. Schumann "Kinderszenen") welche kommentiert sind, zu denen es also Spielhinweise gibt. Ist soetwas auf dem Markt ?

Es würde mich sogar sehr wundern, wenn es das gäbe!
Aber eben auch interessieren, ob es das wirklich gibt.

Denn Hinweise können so unterschiedlich und individuell wie umstritten sein...
Und Übehinweise sollten und sind verschieden, je nach Niveau und Können.

Gewöhnlich hat man nunmal kaum mehr Hinweise, als die Notierungen der Komponisten (Dynamikzeichen, Legatobögen, Phrasenbögen...) ergänzt durch ein wenig Vorwissen, Ideen von Aufnahmen vielleicht und oft auch einen Lehrer, der auf einen abgestimmt mit einem an Werken arbeitet.

Lieben Gruß
 
Es gibt bearbeitete Ausgaben von manchen Werken. Von den Kinderszenen weiß ich nichts (es gibt hier ein Video-Tutorial von Franz Titscher zu "von Fremden Ländern und Menschen", das kann man im Clavio-Shop kaufen). Zu vielen Chopin-Stücken gibt es solche Bearbeitete Ausgaben von Cortot (Balladen, Scherzi, Sonaten, Impromptus, Etuden, weiß nicht, was noch), es gibt Beethovensonaten mit Fingersätzen und Dynamikhinweisen von einem bekannten Pianisten, weiß aber grad nicht, welcher (das wissen sicher hier einige. Mir fällts grad nicht ein.)
Ansonsten kenne ich sowas auch nicht.
 
Ich suche Noten (z.B. Schumann "Kinderszenen") welche kommentiert sind, zu denen es also Spielhinweise gibt. Ist soetwas auf dem Markt ? Ich meine keine Vereinfachungen, sondern nur Hinweise für schwierige Passagen zB.

es gibt eine instruktive Auswahlausgabe der Lisztschen Klavierwerke von Jorge Bolet: dort werden Fingersätze, Pedalgebrauch etc. detailliert erklärt, ab und zu auch Übungsmuster geboten.

die roten Wiener Urtextausgaben (Studienausgaben) der Etüden von Chopin, der Impromptu von Schubert, der Balladen op.10 von Brahms enthalten auch Kommentare und Hinweise zur Ausführung, dazu textritische Kommentare und Quellen.
 
Die Ausgabe des Wohltemperierten Klavieres (zumindest des 1. Bandes) von Feruccio Busoni ist mit etlichen Anmerkungen versehen. Besonders Übevarianten beispielsweise des C-Dur Präludiums sind recht interessant.
 
Guten Abend, Sohara!

Was die "Kinderszenen" betrifft, da gab es im Tonger-Verlag
ein Buch von Udo Zilkens:

Robert Schumann: Die Kinderszenen im Spiegel ihrer Interpretation
seit Clara Schumann
,

ISBN: 3-920950-27-5,

ist aber vergriffen, demnach ein Fall fürs ZVAB.

Auch auf die Gefahr hin, manisch zu wirken, möchte ich wieder einmal
den Aufsatz von Alban Berg über Schumanns "Träumerei" empfehlen,
enthalten in dem Band:

Willi Reich: Alban Berg. Leben und Werk,

Atlantis-Verlag, Zürich 1963, also ebenfalls ein Fall fürs ZVAB.

Und daran anknüpfend: Wichtiger als vorgegebene Fingersätze und Spielanweisungen
ist doch das Verstehen der Musik selbst. Lies die Musik, die Du liebst und spielen möchtest,
zu Hause, während der Busfahrt oder am Arbeitsplatz, verfolge bestimmte Stimmenverläufe
(zum Beispiel Mittelstimmen, die gerne unterschätzt werden - oder das Verhältnis
zwischen Baß und Oberstimme), analysiere die Musik: Was bleibt identisch,
was ändert sich, was geschieht musikalisch in dem jeweiligen Stück?
Als begleitende Lektüre möchte ich Dir dann lieber eine Biographie des Komponisten empfehlen,
Brief- und Aufsatzbände von ihm und über ihn - oder etwas aus seinem geistigen Umfeld,
Literatur oder Malerei, mit der er sich beschäftigt hat.

Ich gehe nicht so weit zu behaupten, daß aus dem richtigen Verständnis der Musik
automatisch die richtige Spieltechnik erwächst, aber sieh's mal andersherum:
Ohne das richtige Verständnis nützt einem die schönste Spieltechnik nix.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
es gibt eine instruktive Auswahlausgabe der Lisztschen Klavierwerke von Jorge Bolet: dort werden Fingersätze, Pedalgebrauch etc. detailliert erklärt, ab und zu auch Übungsmuster geboten.

die roten Wiener Urtextausgaben (Studienausgaben) der Etüden von Chopin, der Impromptu von Schubert, der Balladen op.10 von Brahms enthalten auch Kommentare und Hinweise zur Ausführung, dazu textritische Kommentare und Quellen.


Wie wird denn so etwas beispielsweise beschrieben?
Ich kann mir das so spontan kaum "seriös" vorstellen. Ich denke da gerade eher... an irgendein Bach-Menuett, wo als Anmerkung beschrieben wird, man solle irgendwelche Läufe punktiert üben.
Oder vielleicht 20 mal täglich mit einer Kaffeetasse in der jeweils anderen Hand? :confused: (solls ja geben)

Meine Beethovenpathetique-Noten habe ich letztens erst durch eine andere Ausgabe ohne Fingersätze ersetzt. Weil ich nicht mehr durchblicken konnte, so viele habe ich weggestrichen und umgeschrieben (auch unter Anleitung meines Lehrers, es ergab also wirklich Sinn) - daher würde ich annehmen, das "Muss" der Fingersätze ist ein wenig umstritten.

Pedalbeschreibungen hasse ich auch ein wenig. Denn oft ist da sinnlos irgendein Sternchen hingesetzt, als sollte irgendwo eine Lücke sein, und daraufhin folgt das Pedalzeichen. Vielleicht sollte man es als Pedalwechsel umdichten... jedes mal aufs neue. Und wo bleibt das Ohr und das Halbpedal?

Eine Klavierprofessorin, bei der ich letztens etwas Unterricht hatte, schwor auf jedes kleinste Dynamik-Hinweischen des werten Mr. Beethovens. Gut, diese Zeichen sind gewöhnlich überwiegend drin, scheinbar vom Komponisten selbst dahinplatziert, damit der sich nicht so missverstanden fühlt. Sollte man auch beherzigen.

Lieben Gruß
 
Und daran anknüpfend: Wichtiger als vorgegebene Fingersätze und Spielanweisungen
ist doch das Verstehen der Musik selbst. Lies die Musik, die Du liebst und spielen möchtest,
zu Hause, während der Busfahrt oder am Arbeitsplatz, verfolge bestimmte Stimmenverläufe
(zum Beispiel Mittelstimmen, die gerne unterschätzt werden - oder das Verhältnis
zwischen Baß und Oberstimme), analysiere die Musik: Was bleibt identisch,
was ändert sich, was geschieht musikalisch in dem jeweiligen Stück?
Als begleitende Lektüre möchte ich Dir dann lieber eine Biographie des Komponisten empfehlen,
Brief- und Aufsatzbände von ihm und über ihn - oder etwas aus seinem geistigen Umfeld,
Literatur oder Malerei, mit der er sich beschäftigt hat.

Ich gehe nicht so weit zu behaupten, daß aus dem richtigen Verständnis der Musik
automatisch die richtige Spieltechnik erwächst, aber sieh's mal andersherum:
Ohne das richtige Verständnis nützt einem die schönste Spieltechnik nix.

Das hast du aber schön beschrieben, Gomez!

Vor allem im Bus! :) Wo man von den Leuten ringsherum angestarrt wird, na weil man auf ein Blatt mit Punkten starrt.
Aber man gewöhnt sich dran und vielleicht, wer weiß, mindert es ja die Vorspielangst. Schließlich gibt man ja ein "mentales Konzert" ;)

Lieben Gruß
 
Habt ganz lieben Dank! Was nicht heißen soll, dass das Thema abgeschlossen ist :-)

Da hab ich wohl erstmal zu tun, bin auch noch nicht ganz so weit in der Literatur, hatte ca 4 Jahre Unterricht und irgendwie nie so richtig Glück mit meinen Lehrern, weswegen ich mich jetzt erstmal allein durchschlagen wollte und neugierige Fragen stelle ;-)

@Gomez, Du hast es wirklich sehr schön beschrieben, ich setze mich viel mit Musik auseinander, aber ich wollte halt ein paar Krücken haben, da ich im Klaviersektor noch neu bin, bzw. durch recht gegenteilige Aussagen verschiedener konsultierter Klavierlehrer etwas unsicher.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie wird denn so etwas beispielsweise beschrieben?
Ich kann mir das so spontan kaum "seriös" vorstellen. Ich denke da gerade eher... an irgendein Bach-Menuett, wo als Anmerkung beschrieben wird, man solle irgendwelche Läufe punktiert üben.
Oder vielleicht 20 mal täglich mit einer Kaffeetasse in der jeweils anderen Hand? :confused: (solls ja geben)

beispielsweise Jorge Bolet beschreibt und erklärt beispielsweise für Liszts Mephistowalzer, welche arpeggierten Akkorde schnell und welche langsam arpeggiert werden sollen, auch wie man in weitflächigen Passagen das Pedal einsetzt ohne dass der Klang verschmiert (und noch so einiges mehr, was ich zu faul aufzuzählen bin) - - - und beispielsweise diese instruktive kommentierte Ausgabe des Mephistowalzers ist alles andere als unseriös :)
 

Ich suche Noten (z.B. Schumann "Kinderszenen") welche kommentiert sind, zu denen es also Spielhinweise gibt. Ist soetwas auf dem Markt ?

Es gibt eine amerikanische Reihe mit Spielhinweisen: Alfred Masterwork Edition. Man bekommt sie auch in Deutschland. Die Spielhinweise erkauft man allerdings mit im Wortsinn blendend weißem Papier.
 
wie meinen?

Empfiehlst Du die Reihe, oder eher nicht? Hab kurz bei Amazonien geschaut, sieht erstmal nicht uninteressant aus, aber ich verstehe Dein Wortspiel nicht.:confused:

Also: ich finde die Kommentare in den Ausgaben, die ich habe, hilfreich. Das Hochglanzpapier aber nicht, denn ich will ja gerne die Noten sehen und nicht das Spiegelbild meiner Klavierlampe.
 
so jetzt ist alles klar, Danke ! :-)

Das gibts aber nur in englischer Version, oder ?
 

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