Tut mir leid, aber ich sehe nicht im Rauchen den eigentlichen Kuhfuß.
Einvernehmliches Aufhören oder akzeptierende Unterstützung ist vollkommen ok.
Bei mir gehen die roten Lichter an, sobald etwas im weitesten Sinn "Erpresserisches" ins Spiel kommt. Aktuell geht´s konkret ums Rauchen, das ist jetzt der Aufhänger. Prinzipiell steckt aber dahinter: "Ändere Dich oder..." Fiktiv deutlicher formuliert "Sei so, wie ich Dich haben will, sonst..."
Weil ich fest davon ausgehe, dass bestimmte Charakterzüge sich nicht ändern, würde ich nicht dauerhaft mit jemandem leben wollen, der mich zu dominieren versucht. Falls die Frau noch jung und unerfahren ist, lässt sie sich womöglich darauf ein, weil sie sich sagt "Hey, ich profitiere in gewisser Weise auch davon" (weniger Schadstoffe in meinen Atemwegen). Eine erfahrenere Frau erkennt das Handlungsprinzip hinter den vordergründig guten Argumenten und wird ihre Schlüsse daraus ziehen (wie sie sich dann verhält, hängt von den sonstigen Umständen ab).
@.marcus.
Falls Deine Partnerin tatsächlich den
eigenen Wunsch hat, sich zu ändern, empfehle ich, von heute auf morgen aufzuhören.
Die Dauer der körperlichen Entzugserscheinungen ist abhängig von der Menge und Stärke der konsumierten Zigaretten. Sie wird ein paar Tage lang
unleidlich sein, unkonzentriert und genervt auf alles reagieren, dafür kann sie nichts, da musst DU durch. Am besten macht man so was zu Beginn eines mindestens 14tägigen Urlaubs - ohne rückfallfördernde oder stressige Alltagssituationen. Möglichst am Wasser mit der permanenten Möglichkeit, dasselbe aufzusuchen (Wasser beruhigt und wird grundsätzlich mit der Unmöglichkeit zu rauchen assoziiert).
Der körperliche Entzug ist schnell vorbei.

Was hingegen sehr, sehr, sehr lange andauert, ist die Rückfallgefährdung. Sie sollte sich eine Strategie dafür zurechtlegen, zum Beispiel: "Wenn das Verlangen kommt, gehe ich auf den Balkon und atme zehnmal ganz tief und bewusst ein und aus und dehne dabei die Pleura." - oder: "Ich trinke langsam ein Glas kaltes Wasser." Die Nikotinsucht ist das eine - es muss auch für ein orales Substitut gesorgt werden. "Kaltes Wasser" oder ein ungesüßter Kräutertee, langsam und bewusst getrunken, sollte das Mittel der Wahl sein.
Spätestens wenn man das falsche Oralsubstitut wählt (Schokolade in der Regel, enthält ähnliche Suchtstoffe, die vermutlich die gleichen Synapsen bedienen) und die Waage sich meldet, entsteht zusätzlich zum inneren Schweinehund noch die Verzweiflung, dass man an Kilos zunimmt. Deshalb sollte parallel zum Nikotinentzug eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten einhergehen. Konsequentes Meiden von Zucker/Kohlenhydraten/Alkohol ist angesagt.
Das betrifft dann auch Dich.

Überhaupt solltest Du Deinen eigenen Part nicht unterschätzen... noch lange, lange wird jede dieser albernen Beziehungsstreitereien eine unmittelbare Rückfallgefährdung darstellen. Um die Ernsthaftigkeit Deiner Unterstützung zu signalisieren, solltest Du auch irgendein "Opfer" bringen. Irgendwas bleiben lassen, was SIE schon immer nervig fand - ich gehe davon aus, dass auch Du Deine Ecken und Kanten hast.
Das Problem ist NIE das Aufhören, sondern nicht wieder anzufangen.
