Klavierschüler mit Behinderung

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HbMuth

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Um euch einzustimmen auf das Thema: der-querschnitt.de: Fußheberschiene für querschnittgelähmten Pianisten.

Selbst Klavierschüler und im Forum der Nerver vom Dienst (für einige), wollte ich das einfach mal teilen und in eure Runde fragen: Habt ihr Klavierschüler mit Handicaps und welchen? Nein, ich meine nicht Lernresistenz im fortgeschrittenen Stadium. Tut ihr euch schwer, sie für den Unterricht anzunehmen?

Auch ich bin körperbehindert, und Schüler eines studierten Lehrers sachlicher Natur und mit jahrzehntelanger Berufserfahrung. Lob dosiert er nach eigenen Angaben »adäquat«, aus der Eigensicht gute Leistungen gehen scheinbar aus Prinzip leer aus, aber heute hatte ich doch glatt Anlass etwas ungläubig, dann aber wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen und unartikuliert mich für des knappen und doch vollmundigen Lobes zu bedanken, was sich selbst für mich laut der Innenabhöre grenzdebil klingt. Meine Hand macht sich jedenfalls wunderprächtig, kein Vergleich mehr mit der Hand, die einst an mir herumlungerte, nutzlos, wozu brauch ich die, hab ja die linke.
 
Ich habe seit dem letzten Sommer einen 9-jährigen, der aufgrund einer Behinderung (Beinschiene o.ä.) am Klavier nicht richtig sitzen kann, weil das Bein langgestreckt sein muss.
Also machen wir viel mehr von Gehör-, Orientierungs- und Klangspielen (naja, dies soweit es online geht) als „richtig“ Stücke lernen. Aber auch das geht, ich muss nur immer schauen, was für ihn möglich ist, ohne zu verkrampfen (weil er sich ja nicht auf die Füße stützen kann).
 
Ich hatte eine Klavierschülerin, die an MS erkrankt war. Der Klavierunterricht war für sie eine Art Therapie. Im Unterricht selbst habe ich nichts von ihrer Beeinträchtigung wahrgenommen.
 
Selbe Erfahrung - den mittleren Satz kann ich aber nur übernehmen, wenn ich auch alle anderen Schüler mit einschließen darf :lol:
Also, je nach Stadium (ich glaube es ist tatsächlich eine schreckliche Krankheit) kriegt man da bisweilen auch gar nichts mit. Von denen die ich kenne, wüsste ich es nicht, wenn man es mir nicht gesagt hätte. Ob ich es glaube (weil man eben überhaupt nichts merkt) ist die andere Sache.

Ich hatte mich in der Uni mal für die Betreuung bzw. das Unterrichten eines Blinden Flüchtlings beworben. Leider kam da so ne ordentliche Textmarker - Auswendiglern - Aller Professoren Liebling Tussi dran. Schade.

Ansonsten kenne ich mich nur mit ADHSlern aus und finde die eigentlich ganz geil. Die haben meist Bums im Kopf und sind nicht so schlaftablettig konform wie die meisten anderen. Bei der Betreuung in einer Kinder- und Jugendfreizeit wollte auch niemand in meine AG gehen, außer "das "schwierigste" Kind". Da hatten sich dann zwei gefunden. Der junge Mann hat mir aber mal gezeigt wo der Hase langläuft / Paroli geboten. (Thema der AG war aus dem Hut spielen und Impro (am Zweitinstrument). Das meiste musste er mir zeigen. *lach* Ein Pfundskerl. Sonst überall ausgesiebt und stigmatisiert als ja, gewissermaßen als Aussätziger.

Alles eine Sache der Perspektive. In meinen Augen ist nicht der ADHSler sondern die Textmarkerin (s.o.) die Aussätzigerin.
 
Am Ende ist alles, was man in seiner Freizeit tut, eine Art Therapie. Okay, schon recht weitgefasst. Ist jedes Stillen eines Bedürfnisses nicht irgendwie Therapie? Egal, das zu erörtern würde von diesem Thema wegführen.

Dank meine vier Jahre Klavierübungen kann ich heute aus einer vollen 0,3er Tasse trinken, mit der rechten am Griff gehalten, während ich die linke aufstrecken und zufausten kann, ohne rechts auch nur einen Tropfen Tee zu verlieren. Heute zufällig getestet, das habe ich lange nicht mehr geübt.
Vor vier Jahren konnte ich die Tasse nur halb füllen und für eine Sekunde halten, bestenfalls, bevor Griff und Ringfinger als sein Unterhalt den Kontakt verlieren und die Tasse seitwärts kippte, und die Linke machte alles treudoof nach.
Also gut, Konzertpianist werde ich meinetwegen nicht, und meinetwegen höre ich auch noch keine Musik, während ich spiele, so konzentriert bin ich auf die Motorik. Aber immerhin, meine eigentlich dominante Hand erobert sich ihr anlagemäßig versprochenes Revier. Wobei aber dazu gesagt sei: Nebenbei habe ich auch Ergotherapie ergänzend dazu genommen. Ist also das Klavierspiel in meinem Fall Therapie? Eindeutig.

Aktueller Stand im Unterricht: Burgmüller op. 100
 
Ich habe einen 10jährigen Klavierschüler mit einer körperlichen Behinderung, er hat starke Probleme mit der Motorik und Koordination.
Sein Kopf weiß, was er machen soll/will, aber die Finger gehorchen ihm nicht.

Er spielt nach 3,5 Jahren Unterricht Stücke, die anderen Kinder nach 3 Monaten spielen.

Und er spielt sie nicht annähernd im Takt, weil seine Finger ihm nicht gehorchen.

Aus musikalischer Sicht macht es keinen Sinn mit ihm, bzw. wäre frustrierend.

Ich sehe den Unterricht mit ihm aber aus pädagogisch/therapeutischer Sicht. Er kommt gerne zum Unterricht, genießt die Stunden, trainiert dabei seine Feinmotoik und wenn er dann mal ein kleines Lied spielen kann (auch wenn es nicht gut gespielt ist) freut er sich sehr und ist unheimlich stolz.
Es ist also für ihn bereichernd.

Musik ist ja mehr als nur Leistung zu erbringen, es geht auch um die therapeutischen, pädagogischen, sozialen... Aspekte.
 
Ich hatte mal eine blinde Schülerin, erwachsen und Anfängerin, das war sehr interessant. Sie hat die erst die rechte und dann die linke Hand in Blindenschrift notiert. Die Noten zu lernen, und sich die Stücke einzuprägen, das war eine echte Denkleistung. Sie war sehr wissbegierig, und die Stunden haben auch mir sehr viel gegeben, auch einen völlig anderen Unterricht gestalten zu müssen.
 

In England wurde vor einiger Zeit ein einarmiger Pianist an einem Music College (ich meine in Oxford) promoviert.
In Spanien hat ein mit Trisomie 21 lebender Mensch eine Promotion hingelegt.
In Kürze wird es immer bessere, genauer auflösende und schnellere Hirn-Implantate geben, die künftig ca. alles, was nervenbasiert disfunktional ist, überbrücken können.
Die Hoffnung für Querschnittsgelähmte u.ä., einen Teil der Blinden etc.

Die in Mengen schlimmste Behinderung aber ist, wenn Eltern ihren Kindern nicht die größt mögliche Förderung geben. Das geht oftmals gar nicht klassisch als Behinderung durch, ist aber Tatsache, dass dieses Versagen die allergrößten Schäden anrichtet. Jeder Lehrer kann ein Liedlein davon singen.
Jeder, der wachen Auges beobachtet, dass ein Teil der Menschheit musiziert, der weit größere Teil aber nicht, kann ahnen, dass solch eine Art "Behinderung" omnipräsent und ubiquitär ist.
Beispiel? Meine Eltern haben mir ein Klavier verwehrt, es war ihnen zu teuer. Ich habe es mir mit 17 selber beschafft.
Die verlorene Zeitspanne ist leider uneinholbar. Im Vergleich zu Menschen, die schon mit drei oder fünf Jahren an die Tasten konnten, habe ich mich oft schon behindert gefühlt.

In der einen oder anderen Weise ist doch jeder ... Mensch irgendwo wie behindert. Z.B. finde ich es bedauerlich, bis schrecklich, wenn einer nicht weiß, wie es sich anfühlt, Motorrad zu fahren. Ich weiß hingegen nicht, wie sich Skifahren wirklich anfühlt. In dieser Beziehung bin ich sicherlich auch behindert.

"Behindert" zu sein ist nicht digital, ja oder nein. Es ist analog. Jeder von uns also ist das irgendwie.
Womit ich nicht die echten Behinderungen kleinzureden beabsichtige.
Mich hatte vor Jahren ein Zeitungsbericht bewegt, wie ein Hobbypianist beim Schreinern an der Kreissäge einen Finger verlor, dann probierte, sich sein Klavierrepertoire auf neun Finger umzuprogrammieren, und daran scheiterte. So sehr, dass er dann völlig entnervt seinen edlen Flügel verkaufte. Das ist mega hart, weil wohl das trainierte Bewegungsgedächtnis ganz tief hinten am Hirnstamm sitzt und sich einem Umlernen weit stärker widersetzt als einem Neu-Erlernen.
 
@Wiedereinaussteiger
Deine Eltern verwehrten Dir ein Klavier, warum auch immer (zu teuer/Angst vor sich beschwerenden Nachbarn?), und du hast das selber mit 17 organisiert. Mit 17 anzufangen ist nicht zu spät, und du bist keineswegs behindert worden. Vielleicht behinderst du dich selbst, weil du so denkst?
Ich fühle mich in keiner Weise behindert, ich führe ein verdammt privilegiertes Leben. Und auch wenn ich aus gesundheitlichen Gründen so manches nicht mehr machen kann, und gewisse Klavierstücke nicht mehr spielen, fühle ich mich nicht behindert. Es ist nunmal so, und etwas, was ich ständig beweinen könnte, oder akzeptieren. Ich entschied mich für letzteres, weil ersteres destruktiv und sinnlos ist. Es ist ein Teil von mir, so wie viele, viele positive Erlebnisse/Prägungen/Erfahrungen das auch sind.

Es ist schon sehr geholfen, wenn man sich nicht auf das fokussiert, was man - rational gesehen - nicht (mehr) erreichen kann, denn das ist Selbstbehinderung. Ich finde die Geschichte oben mit dem Pianisten schlimm, und hoffe, dass er irgendwann ein neues Klavier gekauft hat und auf einen einfachen, einfacheren, Level wieder gespielt hat.

Heutzutage haben "Behinderte" viel mehr Möglichkeiten, weil es kein Stigma mehr ist (Ausnahmen, die immer noch so denken, gibt es, ja). Therapien, schulische Bildung, medikamentöse Hilfen, betreute Wohngemeinschaft, usw. Und das ist der Segen dieses Jahrhunderts, dass diese Menschen nicht völlig "hinten runter fallen" müssen.

Edit: Klar ist es wichtig , dass Kinder gefördert werden. Und wenn manche keine Musik betreiben, machen sie vielleicht Sport, tanzen, sind bei den Pfadfinder, etc.pp.
Aber am wichtigsten ist es, den Kindern Respekt vorzuleben, Empathie, ihnen Freiheiten und Grenzen zu geben, eben all das, was ihnen später Flügel gibt.
(Ja, kitschig formuliert, aber so bin ich manchmal)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wiedereinaussteiger
Deine Eltern verwehrten Dir ein Klavier, warum auch immer (zu teuer/Angst vor sich beschwerenden Nachbarn?), und du hast das selber mit 17 organisiert. Mit 17 anzufangen ist nicht zu spät, und du bist keineswegs behindert worden. Vielleicht behinderst du dich selbst, weil du so denkst?
Keine Sorge, Antje. Auch ich bin prvilegiert, und heute "behindert" nun nur in dem Umfang, den man sich selber antut mit zuwenig Sport und falscher Ernährung, teils.
Als Babyboomer machten die Eltern einen zum Zuckersüchtling. Kaputte Zähne allenthalben, der Mund voller Amalgam. Auch das nichts, das ich meinen Ellies vorwürfe.

Ich habe seither (ab 17) das Klavierspiel immer genossen, es war und ist total mein Ding. Und die Momente, in denen man kompetente Profis spielen hört und sich wünschte, MANN, hätte ich doch früher anfangen können...., sind selten. Ich behindere mich damit auch nicht selber, keine Bange.

Ich spiele auf einem uralten amerikanischen Riesenteil von besonderen Gnaden den Ragtime, den Blues und den Boogie Woogie, sowie seit einigen Jahren intensiv die Nocturnes von Chopin.

Aber ich werde weder die Cousine im Möhnetal vergessen, die Klavier spielte, und ich als fünf- oder sechsjähriger Stöpsel wollte auch...

Dann gab es einmal im Jahr für die Soester Kirmes für ALLE ca. 20 Enkel meiner Oma jeweils den vom Munde, von der schmalen Rente abgesparten Fünfer. Für die Kirmes, ein Eis, Zuckerwatte..., Autoscooter fahren.

Ich, mit sieben Jahren, hatte das genau ausgespinxt, wusste, dass es Omas Fünfer geben werde... , hatte von meinem kleinen Taschengeld mir insgeheim zweidrei weitere Mark abgespart - und das reichte, um mir ein eigenes Tasteninstrument, eine grüne Hohner-Sopran-Melodica zu kaufen. Zack, direkt vor der Kirmes, rein bei Hochherz, und stolz wie Oskar mein Musikinstrument der Verwandschaft vorgezeigt.

Die waren platt.
Das hatten die alle noch nie gesehen, dass ein Stöpsel das Kirmesgeld anderweitig investiert...

Mein Papa war ein besonders schlauer, bei dem hätte es da vielleicht klingeln können, es klingelte aber nicht, er war leider stock-unmusikalisch. Ich bekam mit elf dann eine Violine. Mietwohnung war auch nicht, als ich acht war, zogen wir ins erste eigene Haus.

Ich bedaure nichts in meinem Leben, ich habe was draus machen können. Aber was täte ich heute, wenn ich mit neun oder zehn ein Klavier bekommen hätte?
Hätte, hätte, Fahrradkette.
Alles Spekulatius.

Mit absoluter Sicherheit aber hätte ich dann heute keinen Steinway D Konzertflügel.
Den habe ich mir erst gekauft, als unser Haus abbezahlt war, und die Lebensversicherung anlandete - mit 55. und klar, gebraucht, um ultra kleinen Taler, weil der, der ihn verkaufte, nicht wirklich wisste, was er da hatte - einen Centennial, das Siegerklavier der Weltausstellung von 1876.

Als der Flügel da war, merkte ich auch selber, dass nicht nur mein schlauer Papa was nicht gecheckt hatte- ich selber war auch doof gewesen. Hätte mir sowas (bz.w überhaupt einen Flügel) gewiss 20 jahre eher kaufen können oder sollen.
Auch wenn es dann kein Konzerter geworden wäre.

Ich hatte dann - nach dem vom Schulkollegen ergatterten alten Kleinklavier - von meinem Schwager einen hohen Gerhard-Adam bekommen, ein top sauberes feines mächtiges Klavier. Auch da fehlte es nicht wirklich an was.

Heute ist das der helle Wahnsinn.

Also ein absolut privilegiertes Leben.
Paar JAhre alte S-Benze gesammelt, on max sieben Stück überall herumstehen. Macht nicht wirklich glücklich. Zu viel Stress.
Heute paar uralte BMW-Motorräder als Projekt-Bikes in Teilen herumliegen. DAS macht mal richtig Laune. und dann noch all die anderen bescheuerten Hobbys, too much to tell.

Also keine Panik, dem WEAS geht es nahezu top gut. ;-)

Freundliche Grüße in alle Richtungen, die sich Sorgen machten ...
:_P
 
Ja, auch Saufen kann man im weitesten Sinne als Therapie bezeichnen. Aber wer sich selber so therapiert, der ist wohl die kongruente Entsprechung eines sogenannten KKL für sich selbst, und zwar in der myriadsten Potenz. Alkohol löst Flecken, keine Probleme, heißt es ja, abgedroschener Spruch, aber is' so.

Ich habe einen 10jährigen Klavierschüler mit einer körperlichen Behinderung, er hat starke Probleme mit der Motorik und Koordination.
Sein Kopf weiß, was er machen soll/will, aber die Finger gehorchen ihm nicht.
Wenn er mal frustiert ist, dann sag ihm, dass du lose jemanden kennst (zumindest virtuell), der ebenfalls behindert ist und sich gewünscht hätte, mit 10 Klavier üben gekonnt zu haben. Und heute die Jonglage mit vielen Verben in einem Satz immer noch nicht sicherer beherrscht als Mark Twain in seiner Satire des Deutschen.

Das Spielen im Takt kommt sicher auch noch. Wie ist das bei Stücken älterer »Stände«, also Stücke, die er vor nem Jahr oder so geübt hatte. Wenn die Didaktik soweit stimmt, sollte er nach etwas Wiedereinfinden rhythmisch sicherer sein, ganz von allein. Ach was heißt »sollte«, ich hab ja keine Ahnung. Bei mir ist es jedenfalls so.
 
Ob ich es glaube (weil man eben überhaupt nichts merkt) ist die andere Sache.

Bitte sei da vorsichtig.

Ich hatte einen Arbeitskollegen, dem man auch nichts anmerkt.

Bis ich irgendwann mal mitbekam... er hört auf einem Ohr nichts mehr, das ist ebenfalls eine Folge der Krankheit oder Therapie (weiß ich nicht mehr genau).

Also auch wenn sie es den größten Teil der Zeit unter Kontrolle haben, kann es durchaus auch richtig schlimme Phasen geben.
 
Das Spielen im Takt kommt sicher auch noch. Wie ist das bei Stücken älterer »Stände«, also Stücke, die er vor nem Jahr oder so geübt hatte. Wenn die Didaktik soweit stimmt, sollte er nach etwas Wiedereinfinden rhythmisch sicherer sein, ganz von allein.

Hallo Tasteur,

nein, leider kann er auch die einfachsten Stücke vom Anfang nicht im Takt spielen. Das hat auch nichts mit der Didaktik zu tun, sondern mit seinen Fingern, die einfach nicht machen, was er will und vor allem WANN er es will.

Ihn selber frustriert das eigentlich gar nicht. Er denkt, er wäre der nächste Mozart ;-)

Seine Familie ist komplett unmusikalisch und sie sind vollkommen begeistert, wenn er mehrere Töne hintereinander spielt. (Es war im Kindergarten-Alter nicht klar, ob er überhaupt jemals etwas mit den Händen wird machen können, z.B. Schreiben lernen. Es ist für ihn also schon ein toller Erfolg, wenn er z.B. ein Kinderlied so spielt, dass man es erkennt.

Er bekommt also viel Lob und Zuspruch und ist (zum Glück) auch von sich selbst begeistert.

Im Einzelunterricht gibt es zum Glück keinen Vergleich mit Gleichaltrigen und Vorspiele gibt es (zum Glück für ihn) ja auch schon länger nicht mehr.
 
Ihn selber frustriert das eigentlich gar nicht. Er denkt, er wäre der nächste Mozart ;-)
Puh. Da wird es schwierig, zumindest für dich, vielleicht, also es sei denn, du nimmst das gelassen. Was hab ich meinem KL schon vorgejammert von wegen ich wäre ja ganz schön amusisch, da mir das, womit ich die Tastatur seines teuren Flügels belästige, so gar nicht musikalisch vorkommt. Da hatte er mir sinngemäß gesagt, wer musikalisch und unmusikalisch unterscheidet, ist nicht amusisch.
 
Im Einzelunterricht gibt es zum Glück keinen Vergleich mit Gleichaltrigen und Vorspiele gibt es (zum Glück für ihn) ja auch schon länger nicht mehr.

Mein KL unterrichtet seit ca. 10 Jahren einen Schüler mit Trisomie 21.
Bei Vorspielen tritt dieser Schüler immer Vierhändig mit "Konzertprogramm" auf. Der Partner beim letzte Vorspiel war eine sehr begabte, soziale Zwölfjährige, die für ihr Ego keine Glanzleistungen bei Schülervorspielen braucht. (sie tritt bei Jugend musiziert an und hat auch andere öffentliche Auftritte)
Er war extrem stolz darauf, dass 'sein' Vortrag richtig gut geklungen hat. Und ihr hat es sichtlich gefallen, dass er so glücklich war.
Vorspiele können also auch mit eingeschränkten Fähigkeiten so richtig Spaß machen.
 

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