Klaviernoten für Anfänger

Sollte es (noch) Leser/inn/en geben, die sich für Klaviernoten für Anfänger interessieren, hier zwei Vorschläge aus der nicht-klassischen Ecke:

- Oscar Peterson, Jazz-Exercices, Minuets, Etudes & Pieces for Piano (Mit den ersten Stückchen kann man vermutlich schon nach einem bis zwei Monaten Unterricht beginnen.)

- Chilly Gonzales, Re-Introduction Etudes (Zu jedem Stück gibt es auch eine kleine Erläuterung.)


Du stellst aber hohe Ansprüche an Anfänger!?:


View: https://www.youtube.com/watch?v=GOLhG2xuUVs


2 Monate? Also wenn ich so etwas in 2 Jahren spielen kann bin ich hoch zufrieden. Hört sich aber gut an.

Das Tarantel Dingsda von Chilly Gonzales gefällt mir auch sehr gut. Aber warscheinlich auch erst 3 Jahre später.... Erinnert mich zeitweise an den Sound vom "Weißen Hai"... :-)
 
Du stellst aber hohe Ansprüche an Anfänger!?:

@stoni99 , das von mir zitierte Notenheft enthält Stücke ganz verschiedenen Schwierigkeitsgrades, genauer gesagt sind es 3 Serien mit Exercices, Etudes und Minuets. Die Einspielung, die Du verlinkt hast, umfasst die schwierigeren Stücke.

Wenn Du das Heft einmal anschaust, wirst Du merken, dass die ersten Stücke wesentlich einfacher sind. Einen ersten Eindruck bekommst Du, wenn Du Dir mal die Seiten (Link "Details") hier anschaust:

http://www.stretta-music.com/index.php?sid=120e405ecfe10507255cb2e3e61d6c6a&facets=&searchparam=Oscar+Peterson,+Jazz+exercices&listtype=search&cl=details&anid=372151

An Stücke wie z.B. das Exercice Nr. 1 dachte ich für Anfänger.

Ansonsten ist jedoch der Begriff der Anfänger mit Sicherheit sehr relativ. (Ich selbst bezeichne mich allenfalls als fortgeschrittene Anfängerin nach vier Jahren Klavierunterricht.)
 
@stoni99 , das von mir zitierte Notenheft enthält Stücke ganz verschiedenen Schwierigkeitsgrades, genauer gesagt sind es 3 Serien mit Exercices, Etudes und Minuets. Die Einspielung, die Du verlinkt hast, umfasst die schwierigeren Stücke.....


Ah, danke für den Tip.
Ja, das hört sich schon besser an. Am Jazz hab ich mich auch noch nicht probiert...

Hat die Oscar Peterson Jazz Exercise #1 vol.3 auch jemand als Midi? Bei mir holpert es bei der Umsetzung Noten-Finger-Taste noch gewaltig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein dass es sich bei den Stück #1 um das gleiche handelt, nur dass im ersten Video der Pianist in klassischem (schrecklickem) Stil da durchrauscht?

Bingo. ;-)
Es ist das erste Exercise aus der 3. Serie, also aus der schwierigsten. Und auf mich wirkt die obere Einspielung (die, die @stoni99 verlinkt hat) auch so, als hätte es jemand im Stil einer klassischen Etüde schnell spielen wollen.
Das von @Klein wild Vögelein ebenfalls verlinkte Minuet hingegen ist das erste aus der ersten Serie, der einfachsten.
 
im ersten von @Klein wild Vögelein verlinkten Video werden die 8tel Noten auch mehr "jazzy" akzentuiert und nicht wie im klassischen Stil gespielt.
 
Die Etüden von Oscar Peterson sind sehr nett und klingen, als wären sie direkt aus seinen Improvisationen transkribiert. Das Heftchen alleine bringt einem aber leider gar nix, wenn man nicht einen Lehrer hat, der zufällig Jazz kann und wenn man diese Musik nicht auch hört. Das weiß ich aus eigener Erfahrung (-8=

Bin ungefähr mit 15/16 auf den Trichter gekommen, dass ich Jazz machen wollte. Da ich aber keinen "Hasenbein" hatte, sondern einen zwar tollen, aufgeschlossenen, nur leider 100% der (auch zeitgenössischen) Klassik verschriebenen Lehrer (und dann sogar noch einen dogmatischeren bekam) habe ich ewig mit Heften und Real-Book-Noten rumgemacht und dachte, Jazz-Harmonielehre wäre das Entscheidende. Und habe mich gewundert, dass mein erster Jazz Lehrer sagte, meine Standards swingen eher so wie ein Chopin Walzer (das war ja noch nett, war ja auch nicht Hasenbein...) - und ich aus meiner ersten Combo gleich wieder rausflog weil ich bei "Oleo" keine Time halten konnte.

Ich wusste halt nicht, und es hat mir keiner gesagt, dass Rhythmus, Time, die richtige Phrasierung und als Methode Hören/Nachspielen erstmal die wichtigsten Dinge sind, gerade wenn man schon "klassisch" vorgeprägt ist. Und dass man da vielleicht lieber einen Blues gemeinsam raushört und lernt und ein paar Basic (Autumn Leaves, I Got Rhythm) die man singt, spielt und mit einfachen Voicings begleitet und anfängt, darüber zu improvisiseren. Z.B. kann man mit dem Work Song anfangen


View: https://www.youtube.com/watch?v=u_Deoxram9I


Da hört man gleich auch, wie der drummer spielt (ba-boom-bop, "boom" ist die "eins" auf dem Becken) und was der Bass macht, auch wie sich die ternären Achtel anfühlen usw. Wenn man das mal hat (schätze, ungefähr ein Jahr?), dann spielen sich die Peterson-Etüden schon ganz anders.
 
Klasse Beitrag, fab!
Aber: Wo findet man bitte so einen Lehrer?
 
Für völlige Neueinsteiger ins Klavier spielen würde ich gerne handelsübliche Klavierschulen, wie z. B. "Klavierschule für Erwachsene 1", "Klavier spielen lernen Bd. 1", "Garantiert Klavier lernen", oder ähnliche vorschlagen,
sowie für Grundlagen in der Musiktheorie die Seiten:

1) Musiktheorie online - http://www.musiklehre.at/

2) Online Lehrgang für Musiktheorie - Grundlagen - http://www.lehrklaenge.de

3) Wikipedia Portal: Musik - https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Musik

.
 
Für völlige Neueinsteiger ins Klavier spielen würde ich gerne handelsübliche Klavierschulen

Hallo ege,

ich haber sehr gute Erfahrungen mit den Werken von Magret Feils gemacht.
Sie gibt eine Klavierschule "Play Pinao Klavierschule" + auch ein Klassikband "Play Pianao einfach Klassik" incl. CD heraus. Sehr großer Vorteil ist es, dass die Stücke der CD auch als Slow-Ausführung von der WEB-Seite heruntergeladen werden können.

http://www.play-piano-play.de/index.php/margret-feils.html

Auch folgende Youtube-Seiten von Klavierspiel.com:

https://www.youtube.com/channel/UCskvXSvph6FlEZa5B6uJnVg

können einen Anfänger und drüber hinhaus weiterhelfen.


 

Nach mehreren Erfahrungen über 2-3 Jahre mit Online- Tutorials usw. bin ich seit Anfang Januar bei einem klassischen Lehrer. Der hat mir die russische Klavierschule empfohlen, wo ich nun einzelne Stücke spiele. Ich selbst habe - was seine Zustimmung fand - Bartóks Mikrokosmos angefangen. Der Mikrokosmos ist als Klavierschule von den Anfängen bis zu fortgeschrittenen Stadien konzipiert, hat insgesamt gut 150 Stücke. Da wird schrittweise die Unabhängigkeit der Hände und andere Techniken eingeführt. Allerdings muss man die etwas strengere Klangästhetik Bartoks schon mögen, der eindeutig die romantische Klangästhetik hinter sich gelassen hat und sich moderner anhört. Die Stücke entfalten aber ihren ganz eigenen Reiz. Dürfte aber nicht jedermanns Sache sein.
Ansonsten vermittelt mir mein Lehrer - was ich überaus begrüße - vor allem einen weichen, geschmeidigen "Anschlag", das letzte Mal hab ich fast die gesamte dreiviertel Stunde nur ein paar Töne gespielt. Er meint, und das leuchtet mir ein, dass einmal eingeschliffene Gewohnheiten sehr lange brauchen, um wieder "entlernt" zu werden. Das lässt sich allein sicher schwerer lernen als irgendwelche Stücke.
 
Nach mehreren Erfahrungen über 2-3 Jahre mit Online- Tutorials usw. bin ich seit Anfang Januar bei einem klassischen Lehrer. Der hat mir die russische Klavierschule empfohlen, wo ich nun einzelne Stücke spiele. Ich selbst habe - was seine Zustimmung fand - Bartóks Mikrokosmos angefangen. Der Mikrokosmos ist als Klavierschule von den Anfängen bis zu fortgeschrittenen Stadien konzipiert, hat insgesamt gut 150 Stücke. Da wird schrittweise die Unabhängigkeit der Hände und andere Techniken eingeführt. Allerdings muss man die etwas strengere Klangästhetik Bartoks schon mögen, der eindeutig die romantische Klangästhetik hinter sich gelassen hat und sich moderner anhört. Die Stücke entfalten aber ihren ganz eigenen Reiz. Dürfte aber nicht jedermanns Sache sein.
Ansonsten vermittelt mir mein Lehrer - was ich überaus begrüße - vor allem einen weichen, geschmeidigen "Anschlag", das letzte Mal hab ich fast die gesamte dreiviertel Stunde nur ein paar Töne gespielt. Er meint, und das leuchtet mir ein, dass einmal eingeschliffene Gewohnheiten sehr lange brauchen, um wieder "entlernt" zu werden. Das lässt sich allein sicher schwerer lernen als irgendwelche Stücke.

Ist klar, dass gerade der Anschlag die meiste Mühe macht. Bei uns Erwachsenen ist es jedoch meistens so, dass wir gerne erst ein bestimmtes Stück erlernen wollen. Da begreift man nicht, dass man eigentlich erst die Grundlagen lernen sollte, da würde man schnell die Lust verlieren. Wer dann aber weiter gehen will, merkt, dass es nicht reicht, die Tasten im richtigen Augenblich zu drücken. Dann muss man sich im Nachhinein die verschiedenen Techniken aneignen. Wie man richtig piano spielt und nicht nur mezzoforte z.B. Dann sollte man beim nächsten neuen Stück besondere Sorgfalt auf diese Aspekte legen. Eigentlich sollte man alles über das Stück und den Komponisten wissen, die Epoche, sich auch andere Kompositionen als nur Klavier anhören und studieren. Auch dazu aber findet man im Internet alles, man muss nur finden.
 
Ist klar, dass gerade der Anschlag die meiste Mühe macht. Bei uns Erwachsenen ist es jedoch meistens so, dass wir gerne erst ein bestimmtes Stück erlernen wollen. Da begreift man nicht, dass man eigentlich erst die Grundlagen lernen sollte, da würde man schnell die Lust verlieren. Wer dann aber weiter gehen will, merkt, dass es nicht reicht, die Tasten im richtigen Augenblich zu drücken. Dann muss man sich im Nachhinein die verschiedenen Techniken aneignen. (...)
Eigentlich sollte man alles über das Stück und den Komponisten wissen, die Epoche, sich auch andere Kompositionen als nur Klavier anhören und studieren. Auch dazu aber findet man im Internet alles, man muss nur finden.

Ja, das stimmt, ich bin diesbezüglich ("Stücke lernen") recht ungeduldig - wobei mein Interesse an Klassik stark selektiv ist. Ich will - neben ein paar Sachen von Bach, die mir vom Schwierigkeitsgrad her erreichbar sein werden - vor allem eine ordentliche Technik mit einem schönen Ton lernen, und dann eigentlich was anderes spielen will als Klassik.

Mir persönlich ist Klassik viel zu sehr an Normen orientiert ("richtig nachspielen"), tendenziell etwas arg "unkreativ", und wie die das damals gespielt oder gemeint haben, ist mir persönlich eigentlich auch relativ egal. Mir hat sich die Schönheit bestimmter Musik (z.B. von Bach) bisher bestens ohne zusätzliche Kenntnisse erschlossen.

Ich lebe ja heute, im Jahr 2018, nach Bach (nur als Beispiel) kamen X Musikstile, die man zur Zeit Bachs nicht erahnen konnte, seine Zeit und das Leben damals war von unserem Lichtjahre entfernt. Drum spiele ich es so, wie es für schön und passend halte. Bach dürfte es nicht weiter tangieren :-)

Zum Vergleich: Man stelle sich eine Theateraufführung eines Stücks von Schiller oder Shakespeare vor, im Stil von damals. Da wäre man als Regisseur ganz schnell in der Provinz- Schublade. Kann sich keiner erlauben.
 
Ja, das stimmt, ich bin diesbezüglich ("Stücke lernen") recht ungeduldig - wobei mein Interesse an Klassik stark selektiv ist. Ich will - neben ein paar Sachen von Bach, die mir vom Schwierigkeitsgrad her erreichbar sein werden - vor allem eine ordentliche Technik mit einem schönen Ton lernen, und dann eigentlich was anderes spielen will als Klassik.

Mir persönlich ist Klassik viel zu sehr an Normen orientiert ("richtig nachspielen"), tendenziell etwas arg "unkreativ", und wie die das damals gespielt oder gemeint haben, ist mir persönlich eigentlich auch relativ egal. Mir hat sich die Schönheit bestimmter Musik (z.B. von Bach) bisher bestens ohne zusätzliche Kenntnisse erschlossen.

Ich lebe ja heute, im Jahr 2018, nach Bach (nur als Beispiel) kamen X Musikstile, die man zur Zeit Bachs nicht erahnen konnte, seine Zeit und das Leben damals war von unserem Lichtjahre entfernt. Drum spiele ich es so, wie es für schön und passend halte. Bach dürfte es nicht weiter tangieren :-)

Zum Vergleich: Man stelle sich eine Theateraufführung eines Stücks von Schiller oder Shakespeare vor, im Stil von damals. Da wäre man als Regisseur ganz schnell in der Provinz- Schublade. Kann sich keiner erlauben.

Da bin ich etwas anderer Meinung. Natürlich hat jeder das Recht, so zu spielen wie es einem gefällt. Aber man sollte doch gewisse Regeln beachten, sonst wirkt es "stillos". Wenn du Bach als Jazz spielst, hast du die Auswahl zwischen vielen verschiedenen Stilen, oder du kannst deinen eigenen Stil entwickeln, aber auf jeden Fall kannst du nicht regellos spielen, das wäre Kinderkram. Jeder hat von Natur aus einen Sinn für Schönheit, und der stellt immer strenge Anforderungen. Je besser man das Instrument beherrscht, desto leichter ist es schön zu spielen, also die eigenen Anforderungen zu befriedigen.
Von Shakespeares Stücken gibt es viele neue Versionen, trotzdem werden meistens die originalen Texte benutzt.
Neulich hörte ich die 2. Sinfonie von Beethoven von einem Orchester, welches mit Instrumenten aus der Zeit von Beethoven spielt, Ein einmaliges Erlebnis, wirklich stark!
 
Ich lebe ja heute, im Jahr 2018, nach Bach (nur als Beispiel) kamen X Musikstile, die man zur Zeit Bachs nicht erahnen konnte, seine Zeit und das Leben damals war von unserem Lichtjahre entfernt.

Zwei Gedankensplitter:

Splitter 1:
Gerade in der Klassik gibt es da eine Dichotomie:
Wir leben im jahre 2018.
Die tatsächlich gespielte Musik hört aber meist irgendwo kurz nach WW I auf. Wer spielt schon 100 Jahre alten Schönberg? Das schockt die Leute heute noch. Erst recht, was alles noch folgte.

Splitter 2:
Mitunter muss man die Morphogenese kennen, um die Morphologie zu vertehen. Nach Bach kam noch viel, verdammt viel. Aber vor Bach gab es auch viel. Es hat da eine gewisse Entwicklung gegeben. Ich finde die Entwicklung der Musik, ihre Stilmittel, wa sie ausdrücken wollten und konnten und was nicht faszinierend. Und welche gesellschaftlichen Strömungen ihren Anteil hatten. Höfische Musik vs. aufstrebnedes Bürgertum, mal als plakatives Schlagwort. Im Musikunterricht haben wir mal dahingehend Bach mit Mozart vergleichen.


Von anderen Musikkulturen habe ich noch nicht einmal angefangen.

Grüße
Häretiker
 

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