Ein gutes neues Jahr allseits!
Das Thema "Kosten für Klavierunterricht" wurde ja schon öfter diskutiert in diesem Forum.
Ich steuer aus meiner Erfahrung etwas bei.
Vor etlichen Jahren bin ich als Wiedereinsteigerin zu einer Musikschule gegangen. Da lagen die Preise niedrig, für mich war aber vor allem der kurze Weg (zehn Minuten Fußweg) ein Kriterium.
Ich habe dort Erfahrungen mit zwei KL gesammelt.
Der Kommentar zu meinem Spiel lautete stereotyp: Jaaaaa - das geht doch schon gut. Auf meine Frage, wie es besser gehen könnte, kam wenig bis keine Antwort.
Ein Unterrichtskonzept war für mich nicht zu erkennen. Auch auf Nachfrage wurden keine Perspektiven aufgezeigt.
Ein Beispiel: Zu meiner sehr konkreten Frage, wie denn Verzierungen bei den einzelnen Stücken auszuführen seien, bekam ich zunächst die Antwort: Das macht jeder, wie er mag. Nach einigen Wochen der Suche fand der KL dann doch ein Übersichtsblatt. Im Internet finde ich auf Anhieb wesentlich detailliertere Angaben.
Weil ich gelesen habe
https://www.clavio.de/forum/forum-fuer-anfaengerfragen/14546-schmerzen-im-handgelenk-tun.html
dass Forenmitglieder Marlene auf vermutliches Unvermögen ihres KL hingewiesen haben und ihr geraten haben einen anderen zu suchen. Wer also aufgrund von Forenberichten ermessen kann, dass Marlene anscheinend nicht gut betreut wird, der kann auch einen guten KL erkennen.
Ach ja: Damals habe ich nur noch mit Handgelenkbandagen geübt, weil ich ständig Sehnenscheidenentzündungen hatte.
Das Experiment habe ich beendet.
Inzwischen habe ich bei Koelnklavier Unterricht.
Was mir das gebracht hat?
- Ich habe seit drei Jahren keine Sehnenscheidenentzündung mehr gehabt und auch sonst keine Schmerzen im Handgelenk!
Das ist keine Zufall, sondern ich erhalte gezielte Anleitungen, welche Bewegungen dienlich sind.
- Ich werde nicht mehr in einem engen Raum mit laut tickender Uhr an einem 08/15-Klavier unterrichtet, sondern in einem gemütlich-großen Raum an einem guten Flügel.
- Wenn es einen Kommentar wie "das geht ja schon ganz gut" gibt, folgt unweigerlich ein "aber ....". Und dann geht es sehr detailfreudig zur Sache. Ich erhalte sehr genaue Anleitung, wie ich an Probleme herangehen kann. Es wird mir vorgemacht, wie ich etwas üben soll.
- Meine persönliche Übezeit ist aus beruflichen Gründen begrenzt, daher geht es nicht in großen Schritten voran. Aber ich kann erkennen, wo es langgeht.
- Auf meine Fragen erhalte ich fundierte Antworten.
- Wenn wir mitten in der Arbeit an einem Stück sind, fällt auch nicht nach 60 min der Klavierdeckel zu, sondern es wird die Passage abgeschlossen.
Ich zahle in Euronen einen höheren Preis als zuvor. Und ich zahle darüber hinaus den für mich gewichtigen Zeit-Preis einer deutlich längeren Anfahrt.
Mir ist es das wert. Denn wenn ich neben beruflicher Auslastung ein so zeitintensives Hobby pflege, dann soll es mir auch Spaß machen.
Langer Ausführung kurzer Sinn:
Ich möchte weder pauschal gegen Musikschulen sprechen - da gibt es mit Sicherheit unterschiedliche Qualitäten.
Noch möchte ich für einen bestimmten Lehrer Reklame machen.
Aber es zahlt sich langfristig nicht aus, zwar weniger Geld, aber doch die eigene Zeit und das eigene Engagement zu investieren, um hinterher enttäuscht zu sein.
Soweit!