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gilt für den Mittelbau an Musikhochschulen.
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gilt für den Mittelbau an Musikhochschulen.
So praktiziere ich das grundsätzlich auch. Allerdings fehlt mir das Verständnis für jene Zeitgenoss(inn)en, die eine Antwort binnen zehn Minuten nach Absendung der Anfrage einfordern und es nicht akzeptieren wollen, dass man sich beispielsweise aktuell in einer laufenden Probe oder beim Orgeldienst irgendwo befindet und nicht mitten im Stück sofort reagieren kann. Man ist nun mal ein Stück weit eine vielbeschäftigte Person des Öffentlichen Lebens und die derzeitigen Auftraggeber haben einen Anspruch darauf, die ungeteilte Aufmerksamkeit des Dienstleisters zu erhalten. Diese ist nicht gewährleistet, wenn man beispielsweise zwischendurch Telefongespräche führt oder WhatsApp-Nachrichten beantwortet. Ich werde manche Kollegen nie verstehen, die dauernd während des Unterrichts Telefonate annehmen, aber dann gegenüber den Gesprächspartnern betonen, dass der Anruf eigentlich gerade gänzlich ungelegen käme.Ich bemühe mich, alle Mails immer zu beantworten (abgesehen von unpersönlichen Massenmails, Spam, wenn ich nach längerer Konversation keinen Kontakt mehr wünsche etc.), manchmal kann das auch ein paar Tage oder vielleicht Wochen dauern. Aber ich antworte.
Klar gibts da fertige Leute. Diejenigen, die ich kenne, haben sich temporär oder dauerhaft für einen der beiden Berufe entschieden. Man kann aber auch ein paar Jahre musikalische Karriere machen und danach immernoch Arzt werden...Gibt es da schon fertige Leute? womit verdienen die jetzt ihr Geld?
Kamerhan Turan, der sich nach einem Pharmaziestudium doch für einen anständigen Beruf als Pianist entschieden hat.Die Frage ist nun: Wer von den Zweigleisigen bleibt nun bei Klavier und wechselt nicht zu was Anständigem?
Unsinn. In einer (übrigens megaanspruchsvollen) Aufnahmeprüfung kommen diejenigen weiter, deren Status das meiste Entwicklungspotenzial verspricht. Dahin muss man erstmal kommen. Wer sich das verdient hat, ist nicht nur einer der Besten, sondern hat darüberhinaus auch das Recht, nebenher noch einen Brotberuf zu erlernen, zumal die Qualifikation als einer der Besten im künstlerischen Bereich nicht so bezahlt wird, wie es verdient ist.Für mich sieht es manchmal so aus, als ob man hochwertigen und kostenlosen Klavierunterricht mal eben mit abfassen möchte
@kitium zum Beispiel. Wobei zweigleisig bei ihm schon ein wenig untertrieben ist...Die Frage ist nun: Wer von den Zweigleisigen bleibt nun bei Klavier und wechselt nicht zu was Anständigem?
Ich denke hier gibt es mehrere Annahmen deinerseits, welche meines Erachtens nicht ganz zweckdienlich sind.Jaja, das ist der Punkt, den hasenbein durchaus gemeint haben dürfte...
Neu ist halt die Zweigleisigkeit (anscheinend sind Klavier und Elektrotechnik leichte Studienfächer geworden ), so wie Fußballer immer auch was Ordentliches lernen für später.
Die Frage ist nun: Wer von den Zweigleisigen bleibt nun bei Klavier und wechselt nicht zu was Anständigem?
Für mich sieht es manchmal so aus, als ob man hochwertigen und kostenlosen Klavierunterricht mal eben mit abfassen möchte
haben "künstlerische" Tätigkeiten in jedem Bereich (ob es nun Musik, bildende Kunst, Tanz oder auch Wissenschaft auf hohem Niveau) den Nachteil, dass man vorher nicht wissen und sagen kann, wo der Weg hingeht. Kunst ist inhärent mit Unsicherheit verknüpft, da der Anspruch, etwas neues zu schaffen, immer auch mit dem Risiko verbunden ist, dass dies nicht gelingt. Gleichzeitig ist für künstlerisches Arbeiten eine sehr gute Beherrschung des Handwerks unabdingbar, was mit extrem viel Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist. Dieser Zeit- und Arbeitsaufwand muss quasi investiert werden, bevor klar ist, ob es sich am Ende auch lohnt, und stellt somit eine Art "Vorkasse" dar.was Anständigem
Naja, ist ja nicht so, dass man sich entscheiden kann mal eben Klavier zu studieren um kostenlosen Klavierunterricht zu bekommen. Die Aufnahmeprüfung ist sehr hart, auf einen Studienplatz kommen hier durchaus 20-30 Mitbewerber. Dafür muss man sehr viel Zeit, Leidenschaft und Energie investieren.Für mich sieht es manchmal so aus, als ob man hochwertigen und kostenlosen Klavierunterricht mal eben mit abfassen möchte
Neid?Für mich sieht es manchmal so aus, als ob man hochwertigen und kostenlosen Klavierunterricht mal eben mit abfassen möchte
Auch wenn man man keine Ahnung hat: einfach mal eine Meinung raushauen! Wer einmal nur seine Nase in eine Musikhochschule gesteckt hat, sollte mitbekommen haben, daß das Studium weiß Gott kein Zuckerschlecken ist. Eher ist es umgekehrt: Wer das Konzertexamen im Fach Klavier geschafft hat, für den sind die sogenannten „Paukfächer“ an der Uni regelrecht ein Spaziergang.… anscheinend sind Klavier und Elektrotechnik leichte Studienfächer geworden …
Für mich sieht es manchmal so aus, als ob man hochwertigen und kostenlosen Klavierunterricht mal eben mit abfassen möchte
Bitte? Da reagierst Du Dich am Falschen ab. Aber musst Du ja wissen.Auch wenn man man keine Ahnung hat: einfach mal eine Meinung raushauen! Wer einmal nur seine Nase in eine Musikhochschule gesteckt hat, sollte mitbekommen haben, daß das Studium weiß Gott kein Zuckerschlecken ist.
Das ist eine ganz andere Baustelle.Im übrigen tut es der Kultur/Musik gut, wenn die Künstler nicht nur ihren Elfenbeinturm kennen. Wie es auch der Gesellschaft gut bekäme, wenn nicht so viele Spezialisten mit Scheuklappen an den Schalthebeln säßen. Eher sollte man für Politiker und andere Entscheidungsträger ein „artfremdes“ Zweitstudium resp. Berufsausbildung zur Pflicht machen.
Ich denke hier gibt es mehrere Annahmen deinerseits, welche meines Erachtens nicht ganz zweckdienlich sind.
1.) Wie funktioniert Kunst?
Im Gegensatz zu [was Anständigem, StefanN.]
haben "künstlerische" Tätigkeiten in jedem Bereich (ob es nun Musik, bildende Kunst, Tanz oder auch Wissenschaft auf hohem Niveau) den Nachteil, dass man vorher nicht wissen und sagen kann, wo der Weg hingeht. Kunst ist inhärent mit Unsicherheit verknüpft, da der Anspruch, etwas neues zu schaffen, immer auch mit dem Risiko verbunden ist, dass dies nicht gelingt. Gleichzeitig ist für künstlerisches Arbeiten eine sehr gute Beherrschung des Handwerks unabdingbar, was mit extrem viel Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist. Dieser Zeit- und Arbeitsaufwand muss quasi investiert werden, bevor klar ist, ob es sich am Ende auch lohnt, und stellt somit eine Art "Vorkasse" dar.
Was ich damit sagen möchte: Niemand an der Musikhochschule weiß, wo sein Weg hingeht und es ist selten wirklich vorhersehbar. Es gibt "Wunderkinder" welche dann im Studium wenig bis gar keine Fortschritte machen und es gibt auch Spätzünder, welche erst nach der Pubertät ernsthaft mit dem Klavierspiel beginnen und nun im Studium plötzlich viele Wettbewerbe gewinnen. Beides habe ich schon miterlebt.
Gerade in der heutigen, für Musiker sehr unsicheren Berufswelt, kann man es meines Erachtens Niemandem zum Vorwurf machen, wenn er in der Zeit, in welcher eben noch nicht klar ist, ob sich der oben skizzierte Weg auch auszahlt, zweigleisig fährt. Eben weil Kunst mit viel Unsicherheit verbunden ist. Wie gesagt: Ich habe den Eindruck, dass es an der Musikhochschule, an welcher ich studiere, immer mehr zur Regel als zur Ausnahme wird.
2.) Spezialisierung als Kind des 20. Jahrhunderts
Beschäftigt man sich mit dem Musikleben zu Mozarts Zeit wird klar, dass ein großer Teil der damaligen Musikszene auch von Laienmusikern getragen wurde. Meines Wissens waren beispielsweise gerade Orchestermusiker in damaligen Akademiekonzerten oft Laienmusiker.
Umgekehrt gab es z.B. mit Wilhelm Herrschel auch einen Berufsmusiker, welcher eher durch seine wissenschaftlichen Tätigkeiten bekannt wurde.
Was ist denn der "Sinn" eines professionalisierten Musikers? In erster Linie dienen sie meines Erachtens dazu, das Weiterleben unserer musikalischen kulturellen Identität zu gewährleisten, indem unsere Musikkultur von Generation zu Generation weiter "überliefert" wird. Muss man Musik hierfür hauptberuflich machen? Meiner Meinung nach ganz klar: Nein.
3.)
Naja, ist ja nicht so, dass man sich entscheiden kann mal eben Klavier zu studieren um kostenlosen Klavierunterricht zu bekommen. Die Aufnahmeprüfung ist sehr hart, auf einen Studienplatz kommen hier durchaus 20-30 Mitbewerber. Dafür muss man sehr viel Zeit, Leidenschaft und Energie investieren.
Wieso muss ich sowas lesen, hm? Falsches Gleis.Jemand, der nicht selbst Musik studiert hat, kann sich überhaupt kein Urteil über das Musikstudium erlauben. So, wie ich mir kein Urteil über z.B. ein Medizinstudium erlauben kann. Einfach mal auf dem Teppich bleiben, das hilft. Oder Menschen zuhören, die Musik und Physik studieren und deshalb ganz gut beurteilen können, wie groß die Herausforderungen sind.