Klavierklima (Temperatur, Feuchtigkeit)

Ich halte das für eine Milchmädchenrechnung, da heizen mit Strom in jedem Fall teurer ist, als mit Gas/Öl/Wärmepumpe/Wolldecke oder was man so als Heizung nimmt....
... das hatte ich auch schon erwähnt. Nur hier war von Stromverbrauch im Zusammenhang mit Befeuchtern die Rede. Und da ist es fast vernachlässigbar, wieviel die Geräte an Strom brauchen im Vergleich zu der Energie, die zum Verdampfen von Wasser aufgebracht werden muß. Diese Energie muss immer dem Raum entnommen werden. Nochmal, ich rede hier nur von der Heizperiode im Kampf um die Trockenheit.
 
Wenn man dann fürs Digi anfängt zu treten um den Strom zu erzeugen, kommen vielleicht die Harmoniums wieder in Mode. :D

So dumm waren unsere Vorväter nicht ;-)

:razz:

LG
Michael
 
@Moderato: OK, hatte ich so nicht aus dem Thread entnommen.
Aber wie auch immer, Strom wird immer mehr zum Luxusgut und vondaher nutze ich alle Möglichkeiten, um weniger Strom zu verbrauchen, auch wenn ich dann dadurch vielleicht etwas mehr Gas verbrauchen werde.

@Michael: Keine schlechte Idee... Fernseher mit Pedalantrieb, dann wollen die Kids von ganz alleine nicht mehr soviel vor dem Kasten sitzen. :-)
 
Gestern – vor dem abendlichen Befüllen der Ventas - habe ich den Plattenstapel aus dem neuen LW45 hochgehoben um zu sehen wie es darunter aussieht. Nach drei Tagen sieht das Wasser (mit Schwebeteilen) darin so aus wie das der LW44 nach etwa einer Woche. Ich habe dann überlegt warum mir nicht vorher aufgefallen ist, dass es im LW45 schmuddeliger ist. Da sind mir gleich zwei Lichter aufgegangen (puh, wie „betriebsblind“ man doch sein kann...):

Erstens: Die beiden Male vorher hat jemand anderes die Ventas ausgegossen – ich konnte also vorher nicht sehen wie das Wasser darin aussah als es gewechselt werden musste. Und zweitens: LW45 steht nicht nur deutlich näher an der Terrassentür über welche ich lüfte sondern – und dies scheint der zweite Grund für das schmutzigere Wasser zu sein – ich laufe jeden Tag recht oft am LW45 vorbei, die anderen stehen an Stellen wo ich nicht herumlaufe sondern mich zum Klavier spielen einfinde. Bei mir liegt zwar nicht Millimeterdick der Staub herum aber das häufige Vorbeigehen und die Terrassentür mit eindringendem Baustellenastaub scheinen die Gründe zu sein und sind somit des Rätsels Lösung. Und es ist für mich der Beweis dafür, dass Venta seine Geräte zurecht "Luftwäscher" nennt.
 
...Ich würde meinen, dass das bedeutet, dass man so ein Klavier schon als ziemlich dichten Raum mit eher geringem Feuchteaustausch nach draussen betrachten kann.
Der Austausch braucht Tage....
Hmm...um Luft bei 22 °C z.B. von 40% auf 50 % rLF zu bringen, braucht man etwa 2 g Wasser/m3 Luft. Wenn Dein Klavier grob brutto 500 Liter Volumen hat braucht man also 1 g Wasser, eher weniger durch die Einbauten. Wieviel mehr Wasser verdunstet bei Dir im Klavier täglich? So viele Male tauscht sich die Luft täglich aus. Welche Möglichkeit gibt es denn sonst? Da die rLF im Klavier ja konstant gehalten wird, spielt die Aufnahme von Filz oder Holz keine Rolle.
Auf ähnliche Weise kann man den Luftaustausch eines Wohnraumes schätzen. Ein Venta verbraucht ebenfalls viel mehr als für einen einmaligen Austausch.
Mache ich da einen Denkfehler?

Gruß
Manfred
 
Habe kürzlich wieder ein Klavier zu stimmen gehabt, wo der Hydrocelstab seit Jahren nicht mehr befüllt wurde... Bei solchen Gelegenheiten könnte ich den Stab zum Mond schießen. Ein klassischer Fall! Die Klavierspielerin studiert seit 3 Jahren in einer anderen Stadt und war ausgezogen. Sonst benutzt das Klavier niemand. Nun ist sie zu Semesterferien wieder hier und beschwerte sich, dass das Klavier so arg verstimmt war. Die Eltern hatten erbarmen und riefen mich an. Glaubt nicht, dass da noch irgendetwas in Ordnung war. Nebst katastrophaler Stimmung, alle Schrauben locker und es klapperte wie ein altes Mühlrad. Dabei war das Klavier früher stets gut in Schuss. Als ich den federleichten, staubtrockenen Stab entnahm, kam die Erkenntnis: "Oh, den müssen wir ja auch wieder mal füllen!" :???:

:-(

LG
Michael
 
Ist der eine nicht der größte und steht am nähesten beim Schmutzeinlass? ...
... die Terrassentür mit eindringendem Baustellenastaub ...
Dann lag ich mit meiner Vermutung doch nicht so falsch. ;)
Jetzt habe ich online in den Datenblättern nachgesehen und den LW 44 mit dem LW 45 verglichen. Der LW 45 wälzt eine um ~7% höhere Luftmenge um.

Grüß cm
 
Nach meinen Messungen verdampfen durchschnittlich ca. 15g Wasser am Tag. Das würde nach deiner Rechnung einen 15fachen Luftaustausch täglich bedeuten. Ich denke allerdings, das ein grosser Teil des Wassers nicht durch die Ritzen entschwindet, sondern ins, bzw. durch das Holz geht und aussen in die Umgebung abgegeben wird, da es da ja auch ein Feuchte Gefälle gibt. Besonders wenn das Holz erst wieder seine Feuchte der rF entsprechend erhöht und dafür einiges an Wasser aufnimmt. Sonst würde ich erwarten, dass die Differenz zwischen Aussen- und Innenfeuchte einigermassen konstant bliebe und nicht so stark nachhinken würde.
Aber vielleicht mache ja auch ich da einen Denkfehler?..

Ich finde das im Grunde plausibel. Auch ich komme beim Flügel auf die gleiche Austauschmenge. Nur ist das Volumen im Flügel viel kleiner, ich schätze es sind 200 Liter. Über die lackierten Flächen und den Resonanzboden wird sich wohl nur verschwindend wenig nach außen austauschen können, das spielt in der Rechnung keine Rolle. Das geht viel zu langsam. Holz und Filz tauscht sich ja nur im Inneren aus.
Die offenen Austasuchflächen sind je nach Klavier wohl sehr unterschiedlich groß. Bei meinen S&S V125 ist es vor allem die lange 3 cm hohe Schallöffnung vorne unter dem Spieltisch. Der Deckel oben mit 4 mm Spalt bringt das Ganze auf ca. 500 cm2. Beim Flügel ist das nicht mal die Hälfte, wenn man nur den umlaufenden Deckelspalt rechnet. Die Praxis zeigt dann, daß der Wasserverbrauch im Flügel sehr viel geringer als im Klavier ist. Außerdem ist die Kontrolle der Schwämme einfach, wenn man mit geöffneten Deckel regelmäßig spielt. Man braucht ja noch mal fühlen.
Ich habe jetzt 3 Schwämme mit zu 2/3 abgedeckter Oberfläche und anfänglich ca 400 g enthaltenen Wasser seit 2 Wochen und es wird auch 3 Wochen halten. Die rLF im Flügel schwankt zwischen 50 und 54 %, bei Raumfeuchte zwischen 28 und 45% rLF. Dann fahre ich nach Erneuerung des Wasservorrates 3 Wochen entspannt in Urlaub. Ich werde zur Verringerung des Luftaustausches Decken über den Flügel legen.

Gruß
Manfred
 
Aber meinst du nicht, beim DC hätten sie nicht auch irgendwann einfach den Stecker herausgezogen? Es spielt ja sowieso keiner drauf ;)
Hallo Jörg,

Alles ist möglich, wer weiß!

Bisher kannte ich auch noch niemanden, der wegen eines "Kabelsalats" den Dampp-Chaser ausbaut und wo anders bunkert bis zum nächsten Urlaub. :rolleyes:

Man lernt nie aus...

Ich habe zumindest einen Kunden, der zum 2. mal eine Nachfüllkanne geordert hat. (Also insgesamt die Dritte Kanne hat) Das hat mich noch nicht veranlasst nachzugucken, ob an den Kannen Beine dran sind. :D

LG
Michael
 

... Als einzige nennenswerte Öffnung im Klavier bleibt also die Schallöffnung unter der Tastatur, wo Feuchtigkeit entweichen kann. Das erklärt wohl zum Teil auch den höheren Verbrauch des unteren Rohres....
Bei meinem Klavier macht aber gerade diese Öffnung den Löwenanteil aus. Sie ist mit etwas über 400 cm2 doppelt so groß wie beim Flügel.
 
Dabei war das Klavier früher stets gut in Schuss. Als ich den federleichten, staubtrockenen Stab entnahm, kam die Erkenntnis: "Oh, den müssen wir ja auch wieder mal füllen!" :???:

Ich habe 3 Bekannte mit Klavieren.

Die erste Famile hat das Klavier da stehen, wird sogut wie garnicht benutzt. Da ist auch so ein Stab eingebaut, auf mein Nachfragen kam genau die Antwort, die Du oben geschrieben hast. Wie man sagte, hat man den Stab vor Jahren eingebaut und nie wieder angefasst. :-)

Nr. 2 und 3. Die spielen einfach und die stört nichtmal die Verstimmung. Trockenheit, Heizung, Feuchte? Ist mir doch egal, ist doch nur ein Klavier.

Klavier Nr 3. kennst Du, das hast Du mal gestimmt. ;-)

Ich glaube so verrückt wie wir alle hier, machen sich "normale" Klavierbesitzer nicht. Wie denn auch, sie wissen ja garnicht das so etwas notwendig ist. :D


Gruß Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich glaube so verrückt wie wir alle hier, machen sich "normale" Klavierbesitzer nicht. Wie denn auch, sie wissen ja garnicht das so etwas notwendig ist.
Ja - und dann präsentieren sie stolz Ihren Hobel und halten einen für einen Snob, wenn man da nicht drauf spielen will. Oder aber sie wollens irgendwann verkaufen und möchten für das kaputte Gelumpe einen Horrorpreis. Für mich sind das alles Banausen. Wie auch der Handwerker, der mit vergammeltem Werkzeug pfuscht.
 
Dann lag ich mit meiner Vermutung doch nicht so falsch. ;)

Du lagst sogar goldrichtig!

Jetzt habe ich online in den Datenblättern nachgesehen und den LW 44 mit dem LW 45 verglichen. Der LW 45 wälzt eine um ~7% höhere Luftmenge um.

Danke für die Info.


Ich glaube so verrückt wie wir alle hier, machen sich "normale" Klavierbesitzer nicht. Wie denn auch, sie wissen ja garnicht das so etwas notwendig ist. :D

Es soll ja Menschen geben die ihre Klaviere und Flügel als Möbelstücke ansehen (wie kann man nur...). Möbel stehen nur so herum und haben weder Stäbe noch Luftbefeuchter. Vielleicht ist das ja der Grund für die Nachlässigkeit.

Ich jedenfalls bin froh, dass ich mich nicht mehr verrückt machen lasse von dem Thema. Hygrometer im Auge behalten, bei der derzeitigen Kälte pro Tag etwa 30 Liter auf die Ventas verteilen und gut is. Das ist in Fleisch und Blut übergegangen.
 
Gestern – vor dem abendlichen Befüllen der Ventas - habe ich den Plattenstapel aus dem neuen LW45 hochgehoben um zu sehen wie es darunter aussieht. Nach drei Tagen sieht das Wasser (mit Schwebeteilen) darin so aus wie das der LW44 nach etwa einer Woche. Ich habe dann überlegt warum mir nicht vorher aufgefallen ist, dass es im LW45 schmuddeliger ist. Da sind mir gleich zwei Lichter aufgegangen (puh, wie „betriebsblind“ man doch sein kann...):

Erstens: Die beiden Male vorher hat jemand anderes die Ventas ausgegossen – ich konnte also vorher nicht sehen wie das Wasser darin aussah als es gewechselt werden musste. Und zweitens: LW45 steht nicht nur deutlich näher an der Terrassentür über welche ich lüfte sondern – und dies scheint der zweite Grund für das schmutzigere Wasser zu sein – ich laufe jeden Tag recht oft am LW45 vorbei, die anderen stehen an Stellen wo ich nicht herumlaufe sondern mich zum Klavier spielen einfinde. Bei mir liegt zwar nicht Millimeterdick der Staub herum aber das häufige Vorbeigehen und die Terrassentür mit eindringendem Baustellenastaub scheinen die Gründe zu sein und sind somit des Rätsels Lösung. Und es ist für mich der Beweis dafür, dass Venta seine Geräte zurecht "Luftwäscher" nennt.


Hallo,

um die Unterschiede zu verdeutlichen habe ich jetzt mal Fotos gemacht. Die Brühe im LW45 war jetzt nicht bräunlich, weil sich die Baustellenaktivitäten (da wurde viel Lehm hervorgebuddelt) reduziert haben. Aber jetzt ist das Wasser grünlich, vermutlich infolge des Pollenfluges der Frühblüher.

Das ist der Zustand innerhalb der Ventas nach zwei Wochen.

LG,
Marlene

LW44.jpgLW45_1.jpgLW45_2.jpg
 
Bin nun aus 3-wöchigen Urlaub zurück und war gespannt, was mir mein Spion im Flügel (Feuchte-Temperatur-Aufzeichnung) „erzählte“. Das war ganz erfreulich und zeigte, daß der FLügel eine stressfreie Zeit hatte während ich im Urlaub war:

feuchte-3-wochen-marz-2013_b.jpg


Die Schwämme enthalten noch reichlich Wasser, geschätzt am Gewicht.

Wie die Außentemperaturen hier am linken Niederrhein waren, weiß ich leider nicht. Bei Sonnenschein und Kälte wird es im Raum wärmer und trockener. Die Heizung hatte ich auf niedrig gestellt.

Gruß
Manfred
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das zeigt doch schön das viele Wege nach Rom führen. Meinem Flügel geht es auch gut mit dem DC, der hält die Stimmung wunderbar und das schon seit vielen Wochen. Allerdings hat er sich inzwischen auch schon mehr als 90 Kw an Strom reingezogen. Das ist schon ein nicht zu unterschätzender Stromverbrauch. Im Moment ist es Furztrocken und ein Venta unterstützt den DC, sobald es unter 45% geht. Ich bin aber gespannt auf die richtig feuchten Sommertage, vermutlich wird dann hier noch ein Kraftwerk zusätzlich ans Netz gehen müssen. ;-)

Frohe Ostern!
 

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