Mit Stimmgerät geht das so: den Overpull Modus anschalten und damit überziehen. Im Bass 10 %, in der Mitte 28 % und im Diskant 36 %. Sollte das eingestrichene a 30 Cent zu tief sein, dann sind 28 % davon 8,4 Cent. Also stimmt man das a nicht auf 440 Hz sondern 8,4 Cent zu hoch (das sind knapp über 442 Hz). Wenn man fertig ist, steht das Instrument nicht auf 442 Hz sondern auf 440 Hz, weil es ja während des Stimmens wieder absackt.
Wenn man 442 Hz als Endergebnis haben will, dann kalibriert man das Gerät auf 442 Hz. Wenn das a 30 Cent unter 440 Hz steht, dann sind das ca. 38 Cent unter 442 Hz. Auch hier wieder das gleiche Spiel: 28 % von 38 sind 10,6 Cent.
Egal wie man das Gerät kalibriert: in 3 Wochen wird das Instrument da stehen wo man es hin haben will (440 Hz oder 442 Hz). Durch das Überziehen sackt es beim stimmen runter, aber in 3 Wochen nicht großartig weiter hinab. Außer vielleicht im Diskant. Die 36 % Überziehen reichen manchmal nicht. Aber man will es ja auch nicht übertreiben wegen Saiten reißen oder gar Gussplatte schrotten. Aus Sicherheit sollte man nicht mehr als 25 Cent überziehen. So sind auch die meisten Stimmgeräte programmiert. Selbst wenn 36 % Überziehen bedeuten würde, dass man z.B. 30 Cent überzieht, dann überzieht man trotzdem nur maximal 25 Cent. Die meisten Instrumente dürften zwar auch mehr aushalten, aber ich denke die Hersteller der Geräte könnten Haftungsprobleme bekommen. Deswegen die Begrenzung und der Hinweis in der Gebrauchsanweisung.