...ach ja und noch etwas, und zwar ein Detail, was weniger beachtet, aber die individuellen Geschmäcker betrifft:
Die Charakterzüge des Instrumentenklanges prägen Menschen. Die Menschen sind regional sehr unterschiedlich veranlagt. Beispielsweise trinken Münchner gerne ihr Weißbier und Weißrussen lieber Wodka, der Franzose Wein um das mal plakativ auszudrücken. Menschen sind auch vom eigenen historischen Hintergrund geprägt und in einer Region stehen sie früh auf - anderswo halten sie Siesta oder haben "englischen Humor", "ein Kaiserreich verloren", und auch musikalische Vorlieben, teilweise durch total verschiedene Volksmusik geprägt usw. usf.
Diese Menschen vereinen sich in einer Region und erbauen ein Instrument, welches DAS IDEAL ihrer Vorstellung ist, wie etwas TOLL sein soll. Es wird der ideale Klang erbaut, aber der ist regional sehr verschieden...
Guckt man nun auf die Instrumente und den speziellen Klang finden sich darin die Charakterzüge der Menschen wieder, die sie erbaut haben. Hat er "Berliner Schnauze", weltoffen und gleichzeitig Marktschreier, der Aufmerksamkeit auf sich zieht mit allen Mitteln, oder der Wiener Schmeichler, "Küss die Hand gnä Frau" aber festlegen will er sich nicht "darfs a bisserl mehr sein?" "Naja vielleicht".. oder der Hamburger eher kühle distanzierte Zeitgenosse, der gerne mal zum Klaren greift und selten warm wird, dann jedoch ein Freund fürs Leben werden kann, mit dem man Pferde stielt.
Das Instrument spricht jeweils die Sprache der Menschen, die sie erbauen inklusive ihres kulturellen Hintergrunds. Dazu kommen natürlich firmenspezifische Forderungen der Eigner und wie sie sich am Markt positionieren wollen, aber die Grundzüge sind immer von den Menschen beeinflusst, die hinter der Werkbank stehen.
LG
Michael