Ich komme leider meist nur am Wochenende, und selbst dann nicht immer zum werkeln am Klavier, darum hält sich der Fortschritt in Grenzen, aber ich möchte trotzdem wieder einmal über meine bisherigen Versuche und neuen Erfahrungen berichten.
Von den vier Achsen habe ich beschlossen mit der Hammernuss-Achse zu beginnen, da diese leicht freizulegen ist (ein Schraube zu lösen) und ich meine aus den Videos die ungefähre Achsreibung zu kennen. Als Versuchsobjekte haben die Hämmer im ganz hohen Diskant bzw. tiefen Bass herhalten müssen, die man hoffentlich nicht allzu oft braucht
Zuerst hatte ich die Achse herausgenommen, wobei jeweils ein paar Flankerl Filz von der scharfen Kante am Achsende mitgenommen wurden. Daraufhin hab ich mit einem glatten Stift den Achsfilz rundherum zusammengedrückt. Da ich keine neuen Achsen da habe und die alte eigentlich ganz gut aussah (keine Korrosion o.ä.) hab ich die scharfen Kanten an einem Achsende mit einer kleinen Feile entgratet und minimal abgerundet, um die Achse wieder ins Achsloch stecken zu können ohne den Filz zu beschädigen (hoffe ich zumindest). Beim Hineinstecken lösten sich jedoch auch wieder ein paar Flankerl Filz, den ich entfernt hab. So hab ich die Achse von beiden Seiten probeweise hineingesteckt bzw. hineingedreht und ein wenig in alle Richtungen bewegt. Das hab ich so oft wiederholt bis die Achse halbwegs leichtgängig war.
Die erste Methode war sehr langwierig und heikel, damit ja nicht zu viel Filz-Flankerl abgetragen werden, da kam
@Peter 's Vorschlag mit der Bügel-Methode genau recht. Ich verwendete den Lötkolben und fing erstmal mit Temperaturen um die 150° an und hielt die Lötspitze ein paar Sekunden auf die (noch im Lager befindliche) Achse. Das brachte jedoch keine merkbare Verbesserung. Nach vielen Versuchen endete ich bei ca. 280°C und etwa 15 bis 20 Sekunden Erwärmung der Achse; manchmal auch noch länger je nach ursprünglicher Festigkeit der Achse. Welche Temperatur die Achse in dieser Zeit erreicht kann ich schwer sagen, aber die Resultate fand ich ganz gut. Insbesondere gefiel mir, dass es damit nicht nötig war die Achse auszubauen und keinen Filz abzutragen.
Bei besonders hatnäckingen Fällen habe ich auch eine Kombination beider Methoden angewandt. So habe ich bisher die ersten Hammernuss-Achsen wieder gängig gemacht. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare und Meinungen und eventuell Tipps, was ich keinesfalls/anders/besser bei den restlichen Hammernuss-Achsen machen sollte. Ebenso weiß ich noch nicht, wie ich mit den anderen Achsen verfahren soll, da die Bügel-Methode aufgrund der nicht-ausbaubaren Achsen nicht in dieser Art machbar ist.