Wer beurteilt denn , dass die Augen zur Tonsuche dienen
Du hörst und suchst Töne mit den Augen?
Andere Menschen benutzen dafür ihre Ohren und orientieren sich mit den Augen im Raum oder auf einer Klaviatur.
Eine ähnliche Antwort, wie sie von
@Barratt kam, wollte ich als Frage stellen. Ich meine, hier dürfte ein jeder wissen, dass es hervorragende blinde Pianisten wie Ray Charles gibt. Eine Leistung, die wohl jeder anerkennt, ohne jedoch auf die Idee zu verfallen, nun sich selbst im Raum nur noch wie ein Blinder zu orientieren.
Nicht umsonst gehen seriöse Schulen vom kleinen Tonraum, langsam in den größeren über.
Hier im Forum dürften kaum kleine Kinder zu finden sein, die mit Klavierschulen für kleine Kinder beginnen. Das erste Liedchen, mit dem ich begann, erstreckte sich zwar auch nur über 5 Töne, doch dann klappte ich das Buch zu und die Sucherei ging los, um eine halbwegs passende Begleitung für die linke Hand zu finden. Was im Buch für die linke Hand notiert war, das erschien mir für kleine Kinder brauchbar, nur nicht für Erwachsene.
Wie nun ein erwachsener Späteinsteiger vorgehen könnte, nun ja, darauf muss jeder seine eigene Antwort finden. Die günstigste Variante wäre sich einen KL zu suchen und sich mit diesem abzusprechen.
Von mir ausgehend, es sollte weder zu leicht noch zu schwer sein, dachte ich mir und nahm mir als zweites Liedchen "Im Märzen der Bauer" in F-Dur vor. Und ja, dabei legte ich meine Hand auf die Klaviatur und probierte, wie ich am günstigsten vom niedrigsten bis zum höchsten Ton komme. Anfänglicher Fingersatz begann mit c1-f4-f1, damit die Hand richtig liegt, um bis zur ersten Pause zu kommen. Statt f4 nahm die Hand lieber f3, der Rest blieb bis zum heutigen Tag.
Ein anderer schöner Song (für meinen Geschmack) ist "Five Hundred Miles" in der Version von Justin Timberlake in G-Dur. Beginnend auf g3-a4-h5 ist die Melodie für Späteinsteiger einfach genug zu spielen. Die passende Begleitung für die linke Hand zu finden, ist nicht ganz so einfach für Anfänger, es sollte sich ähnlich wie im Video anhören. Ging dann noch einmal zurück und begann bei den zuvor geübten Liedern die die Harmonien um weitere Noten zu ergänzen.
Sollte jetzt nur ein Beispiel sein. Wer lieber klassische Musik bevorzugt, dazu gibt es hier eine Auswahl an geeigneten Werken. Wenn man die ersten 2.000 bis 3.000 Stunden hinter sich hat, dürfte vieles einfacher erscheinen und man braucht vielleicht nicht mehr jeden Fingersatz auszuprobieren, passende Harmonien lassen sich dann sicherlich leichter finden, Noten leichter vom Blatt lesen, nicht mehr so häufig auf die Klaviatur schauen und anderes, denke ich mir.
View: https://www.youtube.com/watch?v=4ExNM0RrH0o