Kann die NATO unsere Kleinsten beim Klavierüben unterstützen ?

Romeo

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18. Feb. 2011
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Die NATO hat ja die Flexibel Response Doktrin, das heisst, niemand weiss, wie sie genau auf bestimmte Dinge, Grenzverletzungen etc reagiert. Das kann man genauso bei Anleiten der kleinen Klavierschüler nutzen. Denn oft entsteht Frust durch das Üben müssen! Hast du heute schon geübt, ganz typische Fragen, und dann gibts Unlustphasen, wo sie einfach nicht üben wollen. Ganz falsch jetzt: feste Strafen oder Bedingungen, zb wer nicht übt darf nicht fernsehen, oder kriegt kein Abendessen, oder wird eine Stunde eingesperrt, sowas ja hoffentlich schon gar nicht! Statt dessen, Flexible Response, einfach in den Arm nehmen und fest drücken, oder sagen, ok, heute üben wir nicht, wir gehen ins Kino. Nächstes Mal dann aber verlangen, dass geübt wird!

Genauso der Lehrer. Wenn nicht geübt wurde, Flexible Response! Mal die Eltern anrufen, mal einfach im Notenheft ein Bild ausmalen. Keine Härte, aber auch keine Kuschelpädagogik, aber statt dem faden Mittelweg, besser abwechselnd, flexible eben. Könnte das der Weg zu mehr Übelust und Übeerfolg sein ?
 
@Destenay
Zum Franzosen-Bashing bin ich der falsche Gesprächspartner.

(beiseite:) Man witzelt, die erste Fremdsprache, die ein Franzose lernen muss, sei Französisch. ;-) Bin oft im francophonen Bereich der Social Medias unterwegs und beobachte: Viele Franzosen scheinen diese Fremdsprache nicht sattelfest verschriftlichen zu können. Oder zu wollen.

Der gute Valentin Conrart muss sich den Vorwurf gefallen lassen, seinerzeit die Erfordernisse des Internetzeitalters nicht angemessen berücksichtigt zu haben. :lol: Was das Standardfranzösische sich an orthographischen Manierismen leistet, ist, glaube ich, beispiellos.
 
Die Schweiz hat es m. E. richtig gemacht - das ß einfach konsequent zu eliminieren (wenn ich richtig informiert bin). In Deutschland gelten andere Regeln. "Septante" & Co. wären mal eine sinnvolle Überlegung für die Franzosen. :lol:

Wann das ß in der Schweiz abgeschafft wurde, kann ich nicht genau sagen. Das muss jedenfalls schon sehr lange her sein, denn als ich in den 60iger Jahren lesen und schreiben gelernt habe, existierte das ß schon nicht mehr. Es existiert auch auf keiner Schweizer Tastatur. Kennen tu ich das ß nur aus Büchern. Als Kind hatte ich beim Lesen von Büchern mit ß immer das Gefühl, das seien alte, altmodische Werke. :lol:

In der Französischen Schweiz wird septante, huitante und nonate verwendet. Aber in der Deutschschweiz wird den Kindern im Französischunterricht das Leben schwer gemacht: Es wird soixante-dix usw. gelehrt. :bomb:
 
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Aber in der Deutschschweiz wird den Kindern im Französischunterricht das Leben schwer gemacht: Es wird soixante-dix usw. gelehrt. :bomb:

da staunt man! knapp 300 Km Distanz zwischen der deutschen- und französischen Schweiz
(Welschland, Suisse romande) wo sich Weltspitze Internate wie "Le Rosey" das teuerste der Welt befindet. Hier schickt die Oberschicht u.a. auch aus Frankreich ihre Sprösslinge hin. Früher mussten die für "soixante-dix", 70 Tage auf die Strafbank.:lol:Interessant ist auch, dass diese Oberschicht aus Frankreich sehr tolerant ist, Arroganz ist dort selten anzutreffen, die findet man häufig bei den Kleinbürger (soixante-dix):schweigen::lol:
 
Hach, es gibt so viele unsinnige Erschwernisse im sprachlichen Bereich... :schweigen:
Das hängt davon ab, ob man sich einschüchtern lässt ! Sprich doch einfach und schreib doch einfach, wie du willst, so wie ich ! Warum soll man sich kleinbürgerliche Fesseln anlegen, sollen doch die Professoren immer genau überlegen, hach, ich brauch noch den Duden, weiss gar nicht mehr wie das Wort genau heisst und wie man es schreibt, aber es muss doch stimmen, hallo wie verklemmt ist das ? Wer zum Lachen in den Keller geht, soll genau schreiben,. alle anderen schreiben wie sie wollen. Nur ein Denkanstoss, aber ein Wichtiger !
 
@Romeo

Du hast die Intention meines Beitrags radikal missverstanden. ;-) Macht aber nix!
 
danke für diesen Hinweis!:super:ich war in der Schweiz in einem Humanistischen Gymnasium und kenne nur das Doppel-s, bis heute ist es in der Schweiz verpönt so ein deutsches dick Bauch ß anzuwenden, was ist nun richtig? muss ich nun den Deutschen Pass abgeben?

Na bittschön, vielleicht war der kantonale Rechtschreibpräfekt ein Sohn des Alp-Öhi und hatte deswegen für typographische Feinheiten nix übrig. Jedenfalls, bitte sehr, ist das kein "Dickbauch-s", denn es handelt sich etweder (a) eine Kombination aus langem und kurzem s, oder (b), und das ist sein eigentlicher Ursprung, um eine Ligatur s+z, den eigentliche Namensgeber des »scharfen S«, das noch im 18. Jh. wie ein Mittelding zwischen z und s ausgesprochen wurde. Weswegen in guten Zeichensätzen die Verbindung zwischen "Kopf" des lang-s und dem kurzen s bzw z auch viel dünner ist als der Rest, denn das ist ja nur das »Ligamen«.

Nun, wenigstens für uns Sprecher des Süddeutschen im weitesten Sinn hat dieser Unterschied schon lange keine Bedeutung mehr, weswegen A.W. Schegel ja auch über Schiller lästern konnte

»wenn jemand schoosze reimt auf rose,
auf menschen wünschen, und in prose
und versen schillert, freunde, wiszt,
dasz seine heimat Schwaben ist.«
(Las ich übrigens in einem Buch des Basler Indogermanisten Jakob Wackernagel)

Aber Deinen deutschen Paß brauchst Du trotz Deiner Verachtung des ß nicht abgeben, da denkst Du viel zu französisch. Oder kennst Du eine Académie allemande, die Dich bei Androhung ewigen Purgatoriums dazu zwingt, ein ß in deinen »ordinateur« statt in einen Computer einzuhacken? Du darfst sogar reden, als seist Du gerade von einer Maiensäß (-ß, hihi) herniedergestiegen oder, wie ich, dem schlimmsten Glasscherbenviertel im Nürnberger Osten entsprungen. Ist sogar lustig, denn man kann damit augenblicks ganze preußische Heere in Heerscharen von Enten verwandeln, denn die sagen dann konsterniert immer nur noch "wat wat wat?" Wenn das die Franzosen 1870 bedacht und die Wackes rechtzeitig in Stellung gebracht hätten, wäre der Bismarck nie bis nach Paris gekommen!

Ich hoffe jedenfalls, Du zählst Dich wenigstens qua Liebhaber guter traditioneller Typographie ab hier und heute zu den Verteidigern des ß, dem ja auch die deutschen Schulmeister so gern an den Kragen gingen.
 
Für die Interessenten des ß und seiner Entwicklung in der Schweiz habe ich noch folgendes gefunden:

Die Entwicklung in der Schweiz
In der Schweiz (und in Liechtenstein) wurde das Eszett schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts, verstärkt dann in den zwanziger Jahren mehr und mehr durch ein Doppel-s ersetzt, wie beispielsweise aus dem Schweizerischen Bundesblatt ersichtlich ist. Die Kantone begannen in den späten dreißiger Jahren, das Eszett nicht mehr zu lehren, der bevölkerungsreichste, häufig als Vorbild dienende Kanton Zürich ab dem 1. Januar 1938. Offiziell abgeschafft wurde das Zeichen aber nie. Am 4. November 1974 stellte auch die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) als letzte der Schweizer Zeitungen auf Doppel-s um.
Der damalige Chefkorrektor der NZZ, Max Flückiger, schrieb in einer internen Weisung:
„Mit Stichtag Sonntag, 3. November 1974, lassen wir den Buchstaben ß fallen und setzen an seiner Stelle zwei s. Der Grund für diese Maßnahme liegt darin,

  • daß der Buchstabe ß in der Schweiz in den Schulen schon lange nicht mehr gelehrt wird und deshalb Automatik und Korrektorenabteilung die Ausbildung von neu eintretenden Angestellten übernehmen mußten,
  • daß Agenturen und Korrespondenten uns fast nur noch mit Texten ohne ß beliefern,
  • daß der Leser den Buchstaben ß kaum vermissen wird und
  • daß bei zunehmender Computerisierung dieser Schritt später doch getan werden müßte.“
Und zum Schluß: „Dem Hinschied des ß werden zünftige Schwarzkünstler wohl ein paar symbolische Tränen nachweinen – auch ich. Trotzdem bitte ich, den Trauerfall nicht zu tragisch zu nehmen, dafür die Aufmerksamkeit, die bis jetzt der Pflege des ß geschenkt wurde, auf die Pflege anderer, vielleicht wichtigerer sprachlicher Dinge zu richten.“
Trotz des Ersatzes des Eszett durch ein Doppel-s wurde in der Regel aber in einem Fall ein Unterschied beachtet: Beim Zusammentreffen von drei s mit folgendem Vokal wurden alle drei s geschrieben (Kongresssaal), im Gegensatz zu andern Konsonanten (Schiffahrt). Bei der Silbentrennung hingegen wurde die alte Regel, daß beim Ersatz des Eszett durch Doppel-s beide s auf die nächste Zeile zu schreiben sind (Blö-sse in Analogie zu Blö-ße), nie angewendet (sondern Blös-se getrennt). Beides hat seit der Rechtschreibreform von 1996 keine Bedeutung mehr: drei Konsonanten werden ohnehin in jedem Fall geschrieben, und das durch Ersatz des Eszett entstandene Doppel-s kann getrennt werden.
Heute wird das Eszett nur noch von den Schweizer Buchverlagen verwendet, da sie ihre Produkte auch in Deutschland und Österreich absetzen wollen. Optimisten glauben in der neuerdings in SMS-Texten zu beobachtenden Verwendung des Eszett eine Wiedergeburt des Zeichens in der Schweiz zu erkennen. Diese Verwendung hat aber mit größter Wahrscheinlichkeit lediglich mit der in den Mobiltelefonen enthaltenen Schreibhilfe zu tun, die ein Wort vorschlägt, auch wenn es noch nicht zu Ende geschrieben ist (z. B. erscheint nach Grus Gruß). Die SMS-Schreiber, die von den Eszett-Regeln normalerweise keine Ahnung haben, akzeptieren das Eszett gerne, weil es im ohnehin knappen Raum der SMS einen Buchstaben einspart. Eine Wiedereinführung des Eszett in der Schweiz dürfte jedenfalls vollkommen unrealistisch sein. Auch gebildete Schweizer kennen die Eszett-Regeln nicht, obwohl sie durch die Lektüre von Büchern und deutschen Zeitschriften durchaus an das Zeichen gewöhnt sind.


Quelle: Schweizer Orthographische Konferenz
 

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