Improvisieren lernen

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Ich finde auch immer das Totschlagargument "Hilfe, ich kann/will nicht improvisieren, weil so gut wie die Meister kann ich es nie!" witzig.

Ich komme ja vom klassischen notenfixierten Klavierunterricht.

Improvisiert, aus dem Gehör nach gespielt, harmonisch experimentiert habe ich quasi immer schon, aus Neugier. Und da stetig mein Handwerkszeug (neudeutsch: "skill set") erweitert. Das Ohr war mein Lehrer.

Grüße
Häretiker
 
Die Hemmungen sind schon groß, weil eben die Meister als Maßstab herangezogen werden.

Das gilt genau so gut für notenfixierten Unterricht.
Oder für jede andere beliebige Tätigkeit.
Auf die Spitze getrieben: Casanova hat die Messlatte (haha!) hoch gesetzt, deswegen betreibe ich kein Liebesspiel.

Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt.

Jemanden zu finden, der qualifizierten Improvisationsunterricht geben kann, ist auch schwierig.

Damit habe ich wiederum Schwierigkeiten, denn die Anfangsgründe kann man sich auch selbst spielerisch aneignen. (Das meinte ich mit "mit der Musik spilen".) Zumindest dachte ich das immer, weil ich das auch so gemacht habe. Aber irgendwie haben die Leute dann "Spielhemmungen". Kann ich nur so akzeptieren, wenn ich es auch nicht nachvollziehen kann.

Wenn man halt nur "mit Noten" gewohnt ist, dann bewegt man sich "ohne Noten" außerhalb der Komfortzone. Man könnte ja mal versuchen, sich von seinem Gehör leiten zu lassen. Sollte man ja sowieso.

Grüße
Häretiker
 
Wenn man halt nur "mit Noten" gewohnt ist, dann bewegt man sich "ohne Noten" außerhalb der Komfortzone. Man könnte ja mal versuchen, sich von seinem Gehör leiten zu lassen. Sollte man ja sowieso.
Ja, das ist ein entscheidender Punkt: Gehörbildung, die oft nur einen geringen Stellenwert im Instrumentalunterricht hat, was zusätzlich erschwert, sich aufs Improvisieren einzulassen. Analytisch hören zu können ist eine Grundvoraussetzung, um hier Fortschritte machen zu können.
 
Ja, das ist ein entscheidender Punkt: Gehörbildung, die oft nur einen geringen Stellenwert im Instrumentalunterricht hat, was zusätzlich erschwert, sich aufs Improvisieren einzulassen.

Ich habe schon Hasenbeins "KKL" im Kopf. :-)

Die Noten sind nicht die Musik.
Die Speisekarte ist nicht das Menü.
Die Landkarte ist nicht die Landschaft.
Eigentlich klar. :-)

Analytisch hören zu können ist eine Grundvoraussetzung, um hier Fortschritte machen zu können.

Exakt. Und das könnte man trainieren. Es gibt Leute, die haben da schon einen Großteil vorinstalliert. Es gibt Leute, die haben sich das mühsam erarbeitet. Es ist "im Prinzip" (von pathologischen Fällen abgesehen) etwas, was man lernen und sich erarbeiten kann.

Grüße
Häretiker
 
Ich gehöre zu denen, die jahrzehntelang nur Klassik interpretiert haben, bevor ich dann mal irgendwann doch noch angefangen hab, so einfach mal drauflos zu spielen.
Ein Problem, das ich oft beim Improvisieren habe: Wenn ich mich dabei nicht fix takten lasse, sind die Ergebnisse oft melodisch am interessantesten. Es kommen mir dann oft über mehrere Minuten viele Ideen, die dann meist sogar in irgendeinem Sinnzusammenhang stehen. Der Versuch, die entstandenen Stücke dann nachträglich in ein festes Taktschema zu pressen (indem ich dann Notenwerte verändere, oder Töne einfüge bzw. weglasse) und kompositorisch auszugestalten, führt dann aber oft zu Einbußen in dem Sinne, dass mir das Ergebnis dann nicht mehr so gefällt. Es verliert dann irgendwie die erste Frische.
Vieles liegt da bei mir in der Schublade und erreicht dann aufgrund der rhythmischen Inkonsistenzen nicht den Punkt, wo ich sagen würde, das taugt auch für andere, möglicherweise kritisch-analytische Fremdohren:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Is' klar. Hendrix ging zum Üben mit seiner Gitarre auf 's Klo.

Is' ja auch superbequem, so 'ne Kloschüssel, vor allen Dingen dann, wenn unten die Downloads laufen. Dann kann man oben so schön em, G, am, C etc. greifen. Haben wahrscheinlich, nachdem sich das herumgesprochen hat, viele Gitarristen so gemacht.

Manche Leute glauben jeden Mist aus der PR-Abteilung der Plattenfirma und verbreiten das dann auch noch.

CW
 
Außerdem finde ich die Haltung auf dem Klo zum Üben recht bequem.
So, so.:021::021::021:Hendrix war sicher ein sehr gelenkiges Kerlchen.

Erstmal nach dem Aufstehen ein, zwei Joints und 'n par Uppers und 'ne Line und dann ma' gucken, wie 's an der Groupiefront vor der Hoteltüre so aussieht. Und dann geht es nach vollzogenem Deckakt auf den Pott. Dort steht schon die Strat und wartet.

CW
 

Halte ich für ein Gerücht - typisch Mythenbildung.

Was will er denn auf 'm Klo mit 'ner Gitarre? Und hatte er jedesmal, wenn er auf den Eimer musste, seine Gitarre dabei oder nur gelegentlich?

Was für ein Quatsch.

CW
Ich kenne jemanden der sich ein "Kloro" eingerichtet hat, Mischung aus Klo und Büro. Könnte sogar sein, dass der seine Gitarre auch schon mit dort hin genommen hat. Das kann man nie wissen :004:
 

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