Harmonisieren einer Melodie für vierstimmigen Satz

Gleiches gilt für den D7 im 3. Takt: Hier präferiere ich einen D/7 mit Quinte im Bass!
 
Wenn mick schon der gute alte D79er stört, dann fange ich jetzt auch mal an zu meckern: :D

Mich stört die Leittonverdopplung und allgemein die komplette Akkordstruktur der Dominante dahinter! :D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

Die Dominante ist durch den doppelt dominanten :D Mundharmonikaakkord aber eigentlich keine Dominante mehr, sondern neue Tonika einer Ausweichung. Das fis ist deshalb kein Leitton und darf verdoppelt werden.

Und außerdem stört mich der verkürzte D79 nur in dieser einen Umkehrung. Grundsätzlich habe ich gar nichts gegen den Akkord. Aber wenn man ihn so bringt, ergibt sich die nachfolgende Terzverdoppelung fast von selbst, weil man sich sonst Quintparallelen einfängt.

LG, Mick
 
@ Monte:Natürlich ist das ein Leitton: Der Ton fis ist die Dominantterz, die regelkonform zum Tonikagrundton strebt. Und da auf die Dominante im Sopran die Terz der Tonika folgt, ist rein harmonisch eine melodisch kohärente Auflösung sehr gut möglich. Beide Leittöne werden hier zwar entgegen ihrem melodischen Willen in eine andere Richtung "weg gezwungen", aber die melodiöse "Vergewaltigung" des Leittones ändert nichts daran, dass der Leitton als Terz der Dominante erstmal zum Grundton der Tonika "will"! :D
 
@ mick: Rein formal hast Du recht, aber dennoch gefällt mir die exponierte primgleiche Verdopplung einer Terz - die ich vor einer Sekunde noch als Leitton gehört habe...:D - in beiden Mittelstimmen, nur umgeben von einer schwachen Quinte im Sopran und einem weit entfernten Grundton im Bass nicht besonders.
 
Also obwohl ich mich anfangs eigentlich für die frei angesprungene Quinte des dominantischen Quintsextakkords ausgesprochen habe, stört mich, dass hier bei diesem schlichten Satz gerade die größten Sprünge in die Dissonanz führen, beim zweiten Mal sogar parallel zum Bass.

[/Meckermodus aus]
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Lisztomanie
Lies dazu, was Mick geschrieben hat. Ergänzen kann man noch, dass es sich um den Schlussakkord einer Verszeile handelt - danach werden die Karten eh anders gemischt :-)
 
@ Monte: Micks Beitrag habe ich ja schon gelesen und ihm zugestimmt.

Ich finde aber, dass gerade die Tatsache, dass nach einem Versabschluss die Karten neu gemischt werden, einen verdoppelten Leitton - der hier rein formal ja nicht vorliegt - besonders schlimm macht. Wenn ich einen Vers abschließen will, dann brauche ich ein sicheres stabiles Ende, und nicht zwei Leittöne, die frei in der Luft hängen bleiben, und nicht weiter geführt werden. Das wäre so, wie wenn ich einen Vers mit einem D7 abschließe, und dann den neuen Vers mit der S beginne. Da habe ich immer das Gefühl, dass die Töne mir beleidigt hinterherrufen: Hey, hast Du etwa schon so schnell vergessen, dass es uns noch gibt? Wir wollen zur Tonika! :D
 
@ Monte: So, jetzt noch mal ganz langsam für Dich: Meinetwegen ist es hier regelkonform kein Leitton. Das ändert aber nichts daran, dass ich bezüglich der Aussage, das am Versende die Karten neu gemischt werden, das ganze, wenn es ein Leitton wäre, anders bewerten würde, als Du! :D (s.o.)
 
Und nochmal zur Terzverdopplungen: Terzverdopplungen sind in der Grundstellung allgemein eher unschön. Ich bin kein Anhänger des strengen Satzes, den es ja sowieso nicht gibt, aber: Terzverdopplungen bei der Grundstellung als völlig unproblematisch darzustellen halte ich für falsch...
 

Eine Kröte schluckt man bei den Nonenakkorden immer: Entweder bei der Stimmführung (der Tenor könnte zum a abspringen) oder eben mit der doppelten Terz. By the way: Asche auf mein Haupt, für einen Dv hätte natürlich b stehen müssen, war wahrscheinlich der d-moll-Toccata-Organisten-Blick. Was mich klanglich mehr stört, ist die auf einmal extrem enge Lage, das klingt schon dünne. Ob man den D-Dur jetzt da noch als Dominante hört, ist ein Stück weit Geschmackssache. Geschmackssache ist vermutlich auch, ob man in einem recht schlichten Satz gleich zu Beginn einen solchen Pfefferminzakkord bringt. Sonntags im Gottesdienst aus einer Spiellaune heraus gerne, aufschreiben ist noch eine andere Sache.

Grüße
Axel
 
Besten Dank nochmal an alle für die Tipps.

Hab jetzt 'nen Platz abgesahnt und Harmonielehre lief auch ganz gut. Hab glaube ich 22/24 Punkten in der Klausur geholt. Also recht passabel :)

Beste Grüße
Lukas
 

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