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Withindale Piano
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- 13. Jan. 2011
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Hallo
Wenn die Rede davon ist, die Form von alten Hammerköpfen wieder
herzustellen, warum erwähnt niemand andere Methoden, den Filz zu
manipulieren, anstelle von Schleifen oder Abziehen?
Ich habe gerade die 88 Hämmer meines 1925er Schiedmayer & Soehne
Klaviers neu geformt, indem ich sie auf dem Küchentisch (ab)gerollt
habe. Die Technik besteht darin, den Hammerkopf wiederholt auf seiner
Seite/Wange entlangzurollen, zum Scheitel hin, während man mit dem
Finger soviel Druck wie möglich ausübt, wie hier in den Bildern
gezeigt:
Bild Nr. 1
Bild Nr. 2
Bild Nr. 3
Mein erster Gedanke war, den Filz aufzuweichen, der im Laufe der Jahre
hart geworden war. Es stellte sich schon bald heraus, dass der
wichtigste Schritt darin bestand, die Kanten aus komprimiertem Filz zu
entfernen, die sich am Ende der Saitenabdrücke befinden. Das ist relativ
schwere Arbeit, aber irgendwann waren die Fasern beweglich genug, dass
der Hammer seine ursprüngliche, runde Form wiedergewinnen konnte.
Wenn die neugeformten Hämmer wieder eingebaut sind, ist es einfach,
festzustellen, welche von ihnen noch weiterer Arbeit bedürfen: die
betreffenden Töne haben nicht denselben dynamischen Bereich
(Lautstärkenbereich) und klaren Klang wie die restlichen.
Bild Nr. 4
Man kann noch Reste dieser Kanten im Bild Nr. 4 sehen, und ich musste den Hammer
noch weiter bearbeiten, um dem Filz die richtige Form zurückzugeben und
die Kanten zu entfernen. Die Kanten haben vermutlich einen großen
Einfluss auf den Klang, indem sie die Fortbewegung des Impuls stören,
der vom Scheitelpunkt aus durch den Saitendraht läuft.
Der offensichtliche Nachteil für einen professionellen Klavierbauer,
die Hammerköpfe in die richtige Form zurück zu "massieren", ist
natürlich der Zeitaufwand, aber für einen Amateur gibt es große
Vorteile. Es ist keine Fachkenntnis oder Erfahrung erforderlich. Die
Mechanik muss auch nicht wegen etwaiger Veränderung der
Scheitelpunktgeometrie oder des Hammergewichts nachgestellt werden, wie
es bei Schleifen oder Abziehen der Fall wäre. Man kann die Hammerköpfe
in der Freizeit bearbeiten, zwischen einer professionellen Stimmung und
Regulierung.
Ich vermute, diese Prozedur ist hauptsächlich für ältere, kaltgepresste
Hämmer geeignet, die noch nicht mit Härter (Lack) behandelt wurden. Die
Hämmer meines Schiedmayers sehen original aus. Auf einem der Köpfe steht
"Bösch Worne" - allerdings sind die Buchstaben in "Wörne" so undeutlich,
dass ich es möglicherweise falsch buchstabiert habe - und auf einem
anderen steht "5.12.24".
Was meint ihr, wie lange dauert es, bis die Furchen und Kanten an
meinen Hammerköpfen zurückkehren? Meine Hoffnung ist es, dass die
Massage länger und besser vorhält als eine Dampfbehandlung oder Kratzen.
Es wäre sehr interessant, die Resultate vom Abziehen mit denen einer
Massage zu vergleichen, wenn jemand ein paar alte Hammerköpfe für solch
einen Vergleich zur Verfügung hat.
Thank you very much Mark (Klimperer) for the super translation.
LG
Ian
Wenn die Rede davon ist, die Form von alten Hammerköpfen wieder
herzustellen, warum erwähnt niemand andere Methoden, den Filz zu
manipulieren, anstelle von Schleifen oder Abziehen?
Ich habe gerade die 88 Hämmer meines 1925er Schiedmayer & Soehne
Klaviers neu geformt, indem ich sie auf dem Küchentisch (ab)gerollt
habe. Die Technik besteht darin, den Hammerkopf wiederholt auf seiner
Seite/Wange entlangzurollen, zum Scheitel hin, während man mit dem
Finger soviel Druck wie möglich ausübt, wie hier in den Bildern
gezeigt:
Bild Nr. 1
Bild Nr. 2
Bild Nr. 3
Mein erster Gedanke war, den Filz aufzuweichen, der im Laufe der Jahre
hart geworden war. Es stellte sich schon bald heraus, dass der
wichtigste Schritt darin bestand, die Kanten aus komprimiertem Filz zu
entfernen, die sich am Ende der Saitenabdrücke befinden. Das ist relativ
schwere Arbeit, aber irgendwann waren die Fasern beweglich genug, dass
der Hammer seine ursprüngliche, runde Form wiedergewinnen konnte.
Wenn die neugeformten Hämmer wieder eingebaut sind, ist es einfach,
festzustellen, welche von ihnen noch weiterer Arbeit bedürfen: die
betreffenden Töne haben nicht denselben dynamischen Bereich
(Lautstärkenbereich) und klaren Klang wie die restlichen.
Bild Nr. 4
Man kann noch Reste dieser Kanten im Bild Nr. 4 sehen, und ich musste den Hammer
noch weiter bearbeiten, um dem Filz die richtige Form zurückzugeben und
die Kanten zu entfernen. Die Kanten haben vermutlich einen großen
Einfluss auf den Klang, indem sie die Fortbewegung des Impuls stören,
der vom Scheitelpunkt aus durch den Saitendraht läuft.
Der offensichtliche Nachteil für einen professionellen Klavierbauer,
die Hammerköpfe in die richtige Form zurück zu "massieren", ist
natürlich der Zeitaufwand, aber für einen Amateur gibt es große
Vorteile. Es ist keine Fachkenntnis oder Erfahrung erforderlich. Die
Mechanik muss auch nicht wegen etwaiger Veränderung der
Scheitelpunktgeometrie oder des Hammergewichts nachgestellt werden, wie
es bei Schleifen oder Abziehen der Fall wäre. Man kann die Hammerköpfe
in der Freizeit bearbeiten, zwischen einer professionellen Stimmung und
Regulierung.
Ich vermute, diese Prozedur ist hauptsächlich für ältere, kaltgepresste
Hämmer geeignet, die noch nicht mit Härter (Lack) behandelt wurden. Die
Hämmer meines Schiedmayers sehen original aus. Auf einem der Köpfe steht
"Bösch Worne" - allerdings sind die Buchstaben in "Wörne" so undeutlich,
dass ich es möglicherweise falsch buchstabiert habe - und auf einem
anderen steht "5.12.24".
Was meint ihr, wie lange dauert es, bis die Furchen und Kanten an
meinen Hammerköpfen zurückkehren? Meine Hoffnung ist es, dass die
Massage länger und besser vorhält als eine Dampfbehandlung oder Kratzen.
Es wäre sehr interessant, die Resultate vom Abziehen mit denen einer
Massage zu vergleichen, wenn jemand ein paar alte Hammerköpfe für solch
einen Vergleich zur Verfügung hat.
Thank you very much Mark (Klimperer) for the super translation.
LG
Ian