Hall im Altbau - Akustikbilder?

Liebe Clavios,

dass ein Verrücken des Klaviers eine Änderung oder Besserung ergibt, ist bis jetzt ja nur eine These, so oder so kommt es nicht in Frage. Genauso wie eben auch andere Faktoren wie Vorhänge und das Abhängen der Decke, wie ich in meinem Eingangspost ja schon geschildert hatte.

Ich sehe das wie exakt wie von Moni beschrieben, mir wird etwas gewährt, das nicht selbstverständlich ist, und deswegen fange ich nicht an, mit meinem Chef zu diskutieren, ob das Gebotene das Bestmögliche ist. Wenn einem der Finger hingestreckt wird, KANN man natürlich erklären, wieso es besser wäre, den Arm zu kriegen. Man KANN aber auch zufrieden sein damit, künftig regelmäßig auf einem akustischen Instrument spielen zu können, statt nur 2x im Jahr mit einer Stunde Anreisezeit.
So kann ich eben nicht frei verfügen, welche Möbel in den Raum kommen, weil es nunmal nicht mein Raum ist, und muss mich bei der Optimierung optischen oder inhaltlichen Präferenzen der Hausherren anpassen. Was ich davon abweichend noch tun werde: angrenzend an das Besprechungszimmer ist ein Warteraum, aus dem ein paar Stühle schnell rübergetragen sind, die jeweils mit Stoff bespannt sind. Das werde ich wohl nur machen, wenn ich längere Zeit üben möchte, also z.B. am Wochenende. Wenn ich nach der Arbeit noch mal eine halbe Stunde ans Klavier will, ist mir das dann eh zuviel.

Für den Input danke ich noch einmal!
 
Lieber Tarchen . Du hast so Recht . So hatte ich das auch gemeint . Mach es so ,wie Du es für richtig hältst . Wann ungefähr würdest Du das Klavier dort hinbringen lassen , oder ist es schon da ?
Ganz liebe Grüsse und viel Spass an Deinem Vorhaben :herz:
 
Wenn die Akustik des Raumes verbessert wird, hat auch der Arbeitgeber etwas davon.

In einem Raum mit grauenhafter Akustik will man nicht längerfristig Klavier spielen. Nicht jeder geschenkte Finger ist etwas Gutes (selbst wenn er gut gemeint ist). Im schlimmsten Fall entstehen nur Transportkosten und die Erkenntnis, dass der Raum ungeeignet ist.
Im besten Fall kommst du drauf, dass es in dem Raum, wie er ist, eh gut geht. Da ich weder Instrument noch Raum kenne, traue ich mir jetzt nicht zu, zu sagen, welche der beiden näher an der Realität ist.

Von "frei verfügen" war ohnehin nicht die Rede. Das muss ja nicht gleich heißen, dass gar nichts angepasst wird. Das musst du dir mit dem Arbeitgeber ausmachen. Wir wissen nicht, welche 'Einrichtungsphilosophie' er verfolgt.
 
In meiner kleinen Wohnung findet es nicht wirklich Platz

"Nicht wirklich" interpretiere ich so, dass es nicht unmöglich ist.

Als eine grandpianomanieaffine Hobbypianistin weiß ich, wie man räumliche Prioritäten setzt. Bevor der Wiener bei mir eingezogen ist habe ich einen Wohnzimmertisch samt Sessel, Zweier- und Dreiersofa verschenkt um Platz zu schaffen.

Deine Wohnung kenne ich nicht aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass 114 x 149 x 59 cm nicht irgendwo Platz fänden und dafür nicht ein Regal oder ähnliches weichen könnte.

Es ist schön, dass Dein Arbeitgeber Dir entgegenkommt, aber mir scheint es problematisch zu sein, den Geschäftsraum so umzugestalten, dass Dich der Klang des Klaviers nicht erschlägt.
 
Ich finde es großartig, dass Eure Kanzlei das Klavier aufzunehmen anbietet. Drei Fragen fallen mir spontan ein:
- Kann man sich darauf verlassen, dass der Reinigungsdienst mit dem Instrument adäquat umgeht?
- Sind Temperatur und Feuchtigkeit im Raum stabil?
- Wann kommt der Klavierstimmer und wissen die Kollegen, was damit auf sie zukommt?
 

Schaumstoff hinter dem Klavier ändert am Raumhall (fast) nichts. Das Klavier wird leiser, aber nichts anderes.
Neben Basotect an der richtigen Stelle, auch in Form von Akustikbildern, helfen Bücherregale und Pflanzbilder. Letztere kann man Mieten, was steuerlich Vorteile haben kann.
 
Corner Bass Traps helfen ordentlich die Raumakustik zu verbessern. In den Raumecken entstehen nämlich die Problemchen.
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Gehören die nicht anders rum ins Eck?! :denken:
 
Danke für die Blumen 🙂

Naja, der Hersteller empfiehlt es tatsächlich so, dass die platten Seiten mit Akustikkleber an die Wände gepappt werden...
Aber:

Die Dinger sind nicht wirklich billig (nuja, für Studiokram dann vielleicht doch 😬) , ich hab glaub ich um die 400€ ausgegeben... Und wenn man sie mal mit Kleber an die Wand gemacht hat, will man sie eher nicht mehr wegreißen. Zumindest die Rückgabe kann man dann wohl vergessen (also wenn's einem nicht passt).

Die netten Studiotechnik Herren beim Thomann hatten beim Kauf dazu geraten, es andersrum zu machen (also so wie ich) - sei für die Soundreduktion angeblich besser. Nunja ... wirklich hör- oder messbar ist der Unterschied eher nicht, ich hab beides probiert. Im Eck über der Tür hab ich das eine Element sogar so rum gelassen - schick ausschauen tut's freilich:
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Ich find's andersrum aber auch schick - und es staubfrei zu halten ist einfacher!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, richtig, danke für den Hinweis, dieser Satzteil ist mir entfallen. Es war wohl eine Freudsche Fehlleistung, weil ich mir nur schwer vorstellen kann, dass Tarchen irgendjemanden mit seinem Musizieren nerven könnte.
Es freut mich sehr, dass du das so siehst. Leider fehlt mir das Selbstvertrauen, um die Geduld meiner Nachbarn auf die Probe zu stellen. Ich singe auch nicht hier, was ich dann bei dir immer deutlich merke.
Ich finde es großartig, dass Eure Kanzlei das Klavier aufzunehmen anbietet. Drei Fragen fallen mir spontan ein:
- Kann man sich darauf verlassen, dass der Reinigungsdienst mit dem Instrument adäquat umgeht?
- Sind Temperatur und Feuchtigkeit im Raum stabil?
- Wann kommt der Klavierstimmer und wissen die Kollegen, was damit auf sie zukommt?
Zu unseren Reinigungskräften besteht ein guter Draht, da mache ich mir keine Sorgen. Gesaugt und gewischt wird immer freitags abends (da werden dann auch die Hausherren vor die Tür gesetzt, ohne wenn und aber), wenn ich mir doch Sorgen mache, decke ich das Klavier vorher ab. Die Temperatur ist in dem Raum beständig, die Heizungen werden auch übers Wochenende nur geringfügig heruntergedreht. Die Luftfeuchtigkeit kann ich noch nicht einschätzen, das Hygrometer steht noch nicht lange im Raum. Falls es hart auf hart bzw. trocken kommen sollte, habe ich aber auch noch ein PianoLifeSaver-System. Im Sommer ist der Raum klimatisch der angenehmste in der ganzen Kanzlei.
Die Wahl ist auf diesen Raum gefallen, eben weil er unter anderem durch 2 Brandschutztüren von den Sachbearbeiter-Büros getrennt ist.
Von "frei verfügen" war ohnehin nicht die Rede. Das muss ja nicht gleich heißen, dass gar nichts angepasst wird. Das musst du dir mit dem Arbeitgeber ausmachen. Wir wissen nicht, welche 'Einrichtungsphilosophie' er verfolgt.
Zur Einrichtungsphilosophie kann ich nichts hinzufügen neben dem, was ich bereits geäußert hatte. Die Verbote sind Gesetz, alles andere wird besprochen. Ich habe ja um Empfehlungen gebeten, um eine Bandbreite an Möglichkeiten vorschlagen zu können. Dass nichts geändert wird, steht hingegen nicht zur Diskussion, es würde mich auch überraschen, wenn sich meine Aussagen so lesen ließen.
Momentan ist eher das Problem, dass gegen Jahresende vielen Menschen bewusst wird, was man noch alles erledigen wollte. Dass über eine Verschärfung der Erbschaftssteuer zum Anfang des nächsten Jahres gesprochen wird, tut ein Übriges. Wir schaffen es also kaum, uns mal zu dritt hinzusetzen und in Ruhe über die Umstände und Möglichkeiten zu sprechen.

Weiterhin danke für eure Rückmeldungen!
 
"Polyurethan-Weichschaumstoff", hab's grad mal recherchiert: https://www.thomann.de/de/the_t.akustik_cbt_37.htm
Ja, ich find's scho auch teuer für so ein paar Schaumstoffklumpen.

Aber mei, es tut was es soll: Die Nachhallzeiten haben sich deutlich verkürzt, alles klingt viel definierter ...auch wenn der Bassist meines Vertrauens mal hier ist und wir ein paar Liedchen machen, gibt's viel weniger nerviges Hochschaukeln von irgendwelchen Brummfrequenzen als vorher - das war's mir wert.
Deswegen dachte ich ja auch, dass es für die TE eine gute Option wäre - richtig leise wird's eh nicht werden, also die Musik bleibt freilich hörbar, aber wenigstens reduziert es den Lärm!
Zwei andere Maßnahmen, die mir noch was gebracht haben (es ist auch ein Altbau, der mit kräftigem Körperschall gut zum Gwerch beigetragen hat):

So lang rumschieben, bis der gute Ort für das Klavier/ den Flügel ermittelt ist und

Das Instrument vom Boden entkoppeln, ich hab bei mir eine Kombination aus Multiplexplatten und einem halben Zentimeter Dämmmatte (wie unter der Waschmaschine).
 

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