Geräusche beim Tastenloslassen

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Philterkaffee

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13. Jan. 2012
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ahoi allerseits,

ich bespiele ein blüthner oberdämpfer von 1896 und muss anmerken, daß ich klanglich hochzufrieden bin. seit einiger zeit fällt mir dabei allerdings auf, besonders bei - ich nenne es mal: entschlossenem non legato ;) daß die hammermechanik relativ geräuschvoll in die ausgangsposition zurückfällt.

das ist früher nicht der fall gewesen, meine ich. außerdem ist es auch im diskant, hat also nichts mit den dämpfern zu tun. die hammerfilze sind relativ neu, aber die filze und stoffe, auf denen die hammerstiele (??) :D aufliegen haben schon deutliche beulen.

die frage: ist es damit getan, die filze austauschen zu lassen? oder muß ich dann die ganze mechanik neu regulieren lassen? und kann jemand abschätzen, was das bei einem durchschnittlich teuren klavierbauer kostet? ODER ist das gar nicht der grund, und das klavier explodiert bald??

lg ph
 
ahoi allerseits,

ich bespiele ein blüthner oberdämpfer von 1896 und muss anmerken, daß ich klanglich hochzufrieden bin. seit einiger zeit fällt mir dabei allerdings auf, besonders bei - ich nenne es mal: entschlossenem non legato ;) daß die hammermechanik relativ geräuschvoll in die ausgangsposition zurückfällt.

das ist früher nicht der fall gewesen, meine ich. außerdem ist es auch im diskant, hat also nichts mit den dämpfern zu tun. die hammerfilze sind relativ neu, aber die filze und stoffe, auf denen die hammerstiele (??) :D aufliegen haben schon deutliche beulen.

die frage: ist es damit getan, die filze austauschen zu lassen? oder muß ich dann die ganze mechanik neu regulieren lassen? und kann jemand abschätzen, was das bei einem durchschnittlich teuren klavierbauer kostet? ODER ist das gar nicht der grund, und das klavier explodiert bald??

lg ph
Hallo Philterkaffee,

Eigentlich trinke ich lieber Espresso. :p

Zu Deinem Problem: Prüfe mal, ob die Tasten nicht gegen die Tastenendleiste klopfen, und so ein zusätzliches Geräusch entsteht. Die Tastenendleiste befindet sich wie der Name sagt direkt am Tastenende und hat meistens einen sichtbaren Zierfilz dran. Es sollte ein gewisser Mindestabstand (Luft) vom Tastenende zur befilzten Tastenendleiste sein. Wenn Du z.b. eine klopfende Tasten hast, fasse sie mit Daumen und Zeigefinger seitlich am Holz und hebe sie aus der Ausgangslage vorsichtig an. Geht das nicht, und sperrt die Tastenendleiste sofort, ist das Problem mit Sicherheit relativ leicht zu beheben.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, was zusätzliche Geräusche verursacht. Oft sind es nur lockere Schrauben an verflixt versteckten Stellen. :D

LG
Michael
 
Ferndiagnosen sind da recht schwierig, hier müßte vor Ort geschaut werden was das Geräusch verursacht, kann ne unbedeutende Kleinigkeit oder aber auch eine größere Sache sein. ;)

Viele Grüße

Styx
 
Hallo Philterkaffee,

Eigentlich trinke ich lieber Espresso. :p

Zu Deinem Problem: Prüfe mal, ob die Tasten nicht gegen die Tastenendleiste klopfen, und so ein zusätzliches Geräusch entsteht. Die Tastenendleiste befindet sich wie der Name sagt direkt am Tastenende und hat meistens einen sichtbaren Zierfilz dran. Es sollte ein gewisser Mindestabstand (Luft) vom Tastenende zur befilzten Tastenendleiste sein. Wenn Du z.b. eine klopfende Tasten hast, fasse sie mit Daumen und Zeigefinger seitlich am Holz und hebe sie aus der Ausgangslage vorsichtig an. Geht das nicht, und sperrt die Tastenendleiste sofort, ist das Problem mit Sicherheit relativ leicht zu beheben.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, was zusätzliche Geräusche verursacht. Oft sind es nur lockere Schrauben an verflixt versteckten Stellen. :D

LG
Michael
Hallo Michael,
zu Tasten habe ich auch eine Frage, die Sie vielleicht beantworten können.
Muss die Taste, ohne eingebaute Mechanik bei einem Klavier von alleine auf den Filz unter der Pilote fallen, in der Mitte schweben, vorne aufliegen, oder ist es egal?
LG
Brian
 
Hallo Michael,
zu Tasten habe ich auch eine Frage, die Sie vielleicht beantworten können.
Muss die Taste, ohne eingebaute Mechanik bei einem Klavier von alleine auf den Filz unter der Pilote fallen, in der Mitte schweben, vorne aufliegen, oder ist es egal?
LG
Brian

Klaviermacher kann dir leider nicht mehr antworten, höchstens uns nur noch aus dem Himmel beobachten.:cry:

@Henry oder @Klavierretter könnt ihr hier helfen?
 
Muss die Taste, ohne eingebaute Mechanik bei einem Klavier von alleine auf den Filz unter der Pilote fallen, in der Mitte schweben, vorne aufliegen, oder ist es egal?
Das ist von Instrument zu Instrument unterschiedlich, je nach Gewichtung und Waagebalkenpunkt.

Bei einigen Instrumenten liegen sie auf, bei anderen nicht.

Nur gleichmäßig muß es sein, wenn ein paar Tasten hochstehen und andere nicht, sollten die Tasten erst einmal zu Fall gebracht und die Garnierungen überprüft werden.
 
Nur gleichmäßig muß es sein, wenn ein paar Tasten hochstehen und andere nicht, sollten die Tasten erst einmal zu Fall gebracht und die Garnierungen überprüft werden.
Vielen Dank, Henry,
ca. 70% der Tasten iegen bei meinen Rameau auf dem Druckstoffstreifen auf. Der Rest schwebt oder liegt vorne an den Vorderdruckscheiben auf, was wohl heißt, gedacht war am Druckstoffstreifen aufzuliegen.
Die Vorder und Waagebalkenstifte gehen frei.
Ich werde mit einem Bohreranschlag die zu schweren Tasten vorne von unten mittig etwas anbohren, so dass ich den Tastenbelag nicht zerstöre und von der Tastengarnierung weit genug wegbleibe.
Gruß,
Brian
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bevor ich die Tasten anbohren würde (zu welchem Zweck eigentlich? Material entnehmen, damit sie leichter wird?), würde ich nach der Ursache suchen, warum sich die Taste nicht so verhält, wie sie sollte.
Ich gehe davon aus, dass die Tasten ursprünglich alle gleich waren. Was hat sich seit dem Neuzustand verändert? Könnte man sie in den Neuzustand zurückversetzen? Wenn ja, wie? Mit Anbohren jedenfalls nicht.
 
Die Vorder und Waagebalkenstifte gehen frei.
Ich werde mit einem Bohreranschlag die zu schweren Tasten vorne von unten mittig etwas anbohren, so dass ich den Tastenbelag nicht zerstöre und von der Tastengarnierung weit genug wegbleibe.
Das zu Fall bringen sollte mit äußerster Vorsicht geschehen.

Auf gar keinen Fall aufbohren!

Ich selbst habe da für eine entsprechende Reibahle, aber man kann auch eine komisch verlaufende Rundschlüsselfeile passender Größe da zu hernehmen.

Die Garnierungen bitte nicht mit Bohrer oder ähnlichen behandeln, sondern nur mittels entsprechender Zange (notfalls eine Schnabelzange) vorsichtig drücken, und zwar nur so weit, daß die Taste zwar nach oben und unten gut beweglich ist aber keineswegs Luft nach links und rechts hat.

Möglicherweise müßt auch der Tastaturboden etwas aufgerieben werden - dies wird mit herkömmlichen Werkzeug allerdings schwierig ohne die Garnierung zu verletzen.

Die Taste darf weder zu schnell noch zu langsam auf den Waagebalken gehen, sie sollte ruhig runtergleiten.
 

Ich gehe davon aus, dass die Tasten ursprünglich alle gleich waren. Was hat sich seit dem Neuzustand verändert? Könnte man sie in den Neuzustand zurückversetzen? Wenn ja, wie? Mit Anbohren jedenfalls nichtas Rameau
Das Rameau Paris reagiert auf das Wetter, aber die Luftfeuchtigkeit sollte ja an allen Tasten überall gleichzeitig auf das Gewicht einwirken.
Bauartbegingt haben die letzten weißen Tasten, rechts und links, bei dem Rameau mehr Holz zum Luftfeuchtigkeit aufsaugen, klar, die sind auch extrem unausgewogen, aber die zwei spiele ich auch selten.
Ich befürchte der Klavierbauer hat sich bei den Tasten wenig Mühe gegeben, da es ja nicht als hochpreisiges Profi-Instrument gedacht war.
Man merkt schon in der Hand, dass viele Tasten unausgewogen sind.
(Die Pilote sind mit Fertigungsgraten auf der Hebeglied-Filz-Seite eingebaut worden, laut Piano-Lang Aachen ein NoGo. Egal, das ist leicht zu beheben!)
Zu Fall gebracht und Geradegelegt ist es immer noch gut, ein paar Papierscheiben an den viel genutzten Tasten sind fällig und die sehr gut eingestellte Mechanik schreit nach einer Revision.
Dass die Ruhestellung des Waagebalkenstiftes so einen "starken" Eindruck hinterlässt, hätte ich nicht erwartet, aber trotz dem sind diverse Tasten auffällig, sobald die Mechanik demontiert ist.
Also ein Praxistest muss her.
Ich habe eine "Waagevorrichtung" im "Freien" gebastelt um die von Henry erwähnten Schwierigkeiten auszuschließen.
Dazu habe ich die "Problem"-Tasten aus gebaut um 90 Grad zur Einbaurichtung gedreht und einen passenden Nagel horizontal durch das dann waagerechte Mittelstiftloch gesteckt und siehe da, die Extremfälle der Ganzton-Tasten, das sind etwa 30%, sind ohne Einfluss der Garnierung auf der Tastenbelagseite eklatant schwerer, oft mehr als eine Cent Münze.
In der Waage ist es bei etwa 30%.
Bei den Halbtönen ist das insgesamt viel besser, die stehen überwiegend in der Waage, leichte Tendenz zur Pilote-Seite.
Also sollte ich das irgendwie beheben! Noch mehr Blei auf der Pilote-Seite ist auch nicht so toll.
Die Niederdruckschwere liegt im Moment bei ca. 60 Gramm plus X, bei einigen Tasten fast sind 65 Gramm angesagt, was aber nach der Revision der Mechanik wohl etwas niedriger ausfallen wird, aber das kommt später
 
Das zu Fall bringen sollte mit äußerster Vorsicht geschehen.

Auf gar keinen Fall aufbohren!

Ich selbst habe da für eine entsprechende Reibahle, aber man kann auch eine komisch verlaufende Rundschlüsselfeile passender Größe da zu hernehmen.

Die Garnierungen bitte nicht mit Bohrer oder ähnlichen behandeln, sondern nur mittels entsprechender Zange (notfalls eine Schnabelzange) vorsichtig drücken, und zwar nur so weit, daß die Taste zwar nach oben und unten gut beweglich ist aber keineswegs Luft nach links und rechts hat.

Möglicherweise müßt auch der Tastaturboden etwas aufgerieben werden - dies wird mit herkömmlichen Werkzeug allerdings schwierig ohne die Garnierung zu verletzen.

Die Taste darf weder zu schnell noch zu langsam auf den Waagebalken gehen, sie sollte ruhig runtergleiten.
Das Aufbohren der Garnierung hatte ich nicht vor.
Die spezielle Zange für die Garnitur besorge ich mir noch, im Moment muss der Piano-Lang Aachen-Messertrick am Tastenende reichen.
Was ist der Tastaturboden, ist das die Unterseite der Taste, das Holz wo die Taste quasi aufliegt?
Irgendwie tauchen immer neue Fragen auf.
Noch gehen alle Tasten saugend auf die Waagebalken, viele fast stramm würde ich sagen.
Nehmen Sie Balistol oder dieses Protec CLP für die Stifte?
 
Der TE meint nicht das Loch an der Waage, sondern möchte die Taste vorne leichter machen, indem er Material wegnimmt.
Besser wäre natürlich hinten etwas Blei einsetzen.
Genauso hatte ich das gedacht, agraffentoni, ausbohren ohne Tastenauflagen oder Garnierungen zu ändern oder nur in die Nähe zu kommen und so dass man es von oben nicht sieht.
Die Niederdruckschwere ist im Moment mehr als ausreichend.
60 gr+X ist auf Dauer genug und weit von den 47-50 gr bei Nichtprofi-Klavieren entfernt.
Da habe ich das zusätzliche Blei erst mal verdrängt.
Ich werde die Mechanik jedenfalls überholen, dann sehe ich ja, ob ein paar Gramm reine Reibung waren und Blei hilft, sonst muss ich wohl abspecken.
 
Das Aufbohren der Garnierung hatte ich nicht vor.
Die spezielle Zange für die Garnitur besorge ich mir noch, im Moment muss der Piano-Lang Aachen-Messertrick am Tastenende reichen.
Was ist der Tastaturboden, ist das die Unterseite der Taste, das Holz wo die Taste quasi aufliegt?
Irgendwie tauchen immer neue Fragen auf.
Noch gehen alle Tasten saugend auf die Waagebalken, viele fast stramm würde ich sagen.
Nehmen Sie Balistol oder dieses Protec CLP für die Stifte?

Der Tastaturboden ist dieser, welcher auf dem Waagebalken sitzt.

Hier geht man von oben mit einem Stuhlbodenaufreiber hinein und "raspelt" vorsichtig überstehendes Holz aus dem inneren ab.

Für die Tastenstifte nehme ich "MC Lube1725 PTFE".

Hier ist darauf zu achten, daß die Stifte fett und rückstandsfrei sind.

Am besten, man reinigt die Stifte zuvor mit Dichlormethan.
 
Für die Entfettung der Waagebalken- und Vorderstiften nehme ich Siedegrenz Benzin und dannach das von Henry erwähnte Mc Lube
 
Der Tastaturboden ist dieser, welcher auf dem Waagebalken sitzt.
Wieder was gelernt! Das hatte ich mir auch so gedacht, Google hatte da keinen Schimmer und die von mir gefundenen Bilder haben das nicht explizit erwähnt.
Für die Tastenstifte nehme ich "MC Lube1725 PTFE".

Hier ist darauf zu achten, daß die Stifte fett und rückstandsfrei sind.

Am besten, man reinigt die Stifte zuvor mit Dichlormethan.
Genial, viele Dank! Das Rameau wird damit sicher zur Rennsemmel!
 

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