G Dur Tonleiter und Kadenzen

  • Ersteller des Themas Aneksunamun
  • Erstellungsdatum

Meines Erachtens muss man Heumanns Klavierschule für Erwachsene und Jugendliche( bei aller gebotener Kritik) belobigen für die Vermittlung von elementaren theoretischen Grundkenntnissen, die in Test-Form dann auch abgefragt werden.
Ich zumindest kenne keine Klavierschule, die das so umfangreich vermittelt. Motivierte erwachsene Schüler bearbeiten dabei sogar die Theorie-Teile, man glaubt es kaum...
Da gibt es meist amerikanische Lehrwerke, die das auch tun, am besten noch mit eingestreuten "Zeugnissen" - das halte ich für Erwachsene eigentlich nicht passend. Man lernt doch nicht für Tests, sondern mit dem richtigen Aha-Erlebnis ist die Sache abgespeichert.

upload_2015-8-11_14-25-43.png

Allerdings werden da auch Dinge erklärt:
 
Ich glaube jemand der wirklich Interesse hat, braucht diesen ganzen Mist nicht. Jedenfalls nicht diese Anfängerkadenzen.... das bringt man sich dann selber durch probieren bei. Also ich hatte kaum Probleme mir kreuze oder b's vorzustellen. Und letztendlich ist der ganze Kram recht logisch. Wie gesagt die Musik sich erstmal in kleinen und großen Terzen vorzustellen reicht allemal. Und die Quinten für die fallsequenzen. Es ist unheimlich spannend wie sich z.B. über 3 nacheinanderfolgenden Tönen (c, cis/des, d) alle nonenseptakkorde basteln lassen in dem man immer an die 4 geschichteten kleinen Terzen ne Durterz anhängt. Genauso mollleitern. Hat man es einmal begriffen ist es auch nicht mehr schwer sich rein, harmonisch, melodisch vorzustellen. Und hat mans wirklich ein paar mal probiert. Also mit Elan! Dann gewöhnt man sich auch an die klangliche Folge einer Tonleiter/Akkordfolge und hört wenn man in unbekanntere Tonarten verstößt ob sich beim üben etwas falsch anhört.

Lg lustknabe
 
Die meisten jammern doch nur rum und haben nie wirklich probiert es begreifen zu wollen! Da hilft auch der schlaueste Wälzer nicht.


Lg lustknabe
 
... Gerade auch das oft diskutierte intiuitv-auf-den-Tasten-bewegen kann doch nur mit Theorie funktionieren. Wer in Tonleitern denkt und sie auch übt, hat mit den ganzen Käse "auf welche Taste muss ich jetzt welchen Finger hin bewegen" überhaupt keine Probleme mehr - das Tastengelände ist einfach im Kopf und in den Fingern.

Da schaut man mal vielleicht hin, um größere Distanzen sicher zu meistern, aber der Rest geht von selbst - zumindest bei mir und ich bin jetzt wirklich nicht lange dabei.

Die ware Schwierigkeit ist doch die Phrasierung - damit kämpfe ich an Stücken Wochen bis Monate und nicht so lapidares Zeugs wie "Wo muss mein Finger hin" oder "Wie greife ich Akkord X/Y" - das mag vielleicht bei den großen virtuosen Stücken nochmal eine Rolle spielen, aber doch nicht im Anfänger/fortgeschrittener Anfängerbereich.

Und die ganzen anderen Sachen wie: Intervalle bestimmen (auch doppelt vermindert und andere Übelkeiten), leitereigene Akkorde, ja die ganze Funktionstheorie ist für Leute, die in Tonleitern denken, doch einigermaßen geschenkt.

So, das musste jetzt rauß :-)
 
J Noch besser ist es, wenn solche Dinge im Unterricht erklärt werden und man sie am Instrument nachvollzieht.

Vielleicht setzt man sich einfach ans Klavier .

Im Klavierunterricht meiner Kindheit musste ich auch Kadenzen üben, habe dabei aber jahrelang tatsächlich nicht begriffen, wozu die gut sind. Ich habe die Theorie überhaupt nicht gemocht.

Nun, nachdem ich älter und hoffentlich auch klüger geworden bin, denke ich, dass es (sowohl für die Motivation zum Theorie-Lernen als auch fürs Verstehen des Gelernten) wichtig ist, die Theorie immer wieder selbst in eigenen Experimenten anzuwenden. Ich muss zugeben, dass ich keine große Improvisatorin bin - zu unbegabt, leider. Aber ich habe z.B. schon eine Menge dadurch gelernt, dass ich mir Harmonisierungen oder vollständige vierstimmige Sätze von irgendwelchen Melodien, Liedern oder Chorälen überlegt habe (zu Beginn wirklich nur ganz simpel mit Tonika, Subdominante, Dominante, Tonika) und sie anschließend mit dem "Original" lesend und hörend (!) verglichen habe. Fromme Menschen nehmen dazu Kirchenlieder und vergleichen ihre Sätze mit denen von Bach oder seinen Zeitgenossen, weniger fromme können z.B. (wie rolf neulich irgendwo vorgeschlagen hat) Melodien aus Mozart-Opern nehmen. Man erkennt dann schnell, warum die eigene Lösung nicht so berauschend klingt und welche Mittel dagegen der Komponist eingesetzt hat und warum diese besser klingen. Vor manchem Bach-Choral könnte ich vor Bewunderung niederknien. Das habe ich aber erst zu verstehen und einzuschätzen gelernt, seit ich angefangen habe, mir Gedanken zu machen, welche verschiedenen Möglichkeiten es für eine Harmonisierung einer Melodielinie gibt und welche der Komponist jeweils ausgewählt bzw. welche er gerade nicht verwendet hat oder warum und wie er harmoniefremde Töne verwendet.

So bereichernd das alles ist, ist das allerdings auch viel (für mich sehr anstrengende) Arbeit, zu der ich auch nicht immer aufgelegt bin. Aber wie bei allem anderen im Leben eines Hobbyspielers ist wohl auch hier der Weg das Ziel... solche Improvisationen zu Wagner-Motiven wie Styx sie drauf hat nehme ich mir frühestens für den Ruhestand vor...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Na gut, ich versuch's erst mal mit einer Fantasie über das Vorspiel vom Rheingold ;-):drink:
 

Zurück
Top Bottom