Freie Übe Anwendung

Das erfordert Spontaneität, Fantasie und Kreativität - genau die Dinge, die einem keine App dieser Welt abnehmen kann. Jeder Tag ist anders, und wenn man - anstatt sich auf die Übesitation voll und ganz einzulassen - ein bestimmtes Schema abarbeitet, wird das nix. Niemals. Leider.

Das ist vollkommen richtig.
Aber das ist auch nicht das Ziel von ediwo.
 
ist das nur eine Aufgabenliste , die kann ich im Outlook auch erstellen.

ich habe vor ediwo mit digitalen Aufgabenlisten (org-mode) beim Klavierspielen experimentiert.

Das Problem ist, dass die nicht für die Feedback Loop die beim Musiküben essentiell ist gedacht sind:
https://online-academy.informance.b...gegroup=124-the-practice-tools-lecture-series

Flache Aufgabenlisten unterstützen auch nicht das essentielle Zerlegen in Probleme oder Quarantine-Spots wie es Graham Fitch nennt:

https://us7.campaign-archive.com/?u=901e36cb4811b5ab9770a869a&id=6cc1d095a3&e=69fcccb7d6
 
Ach? Geht es Hobby-Spielern gar nicht darum, das Klavierspiel durch sinnvolles Üben effektiv und effizient zu verbessern?
Nana, nu zieh mal nicht so streng in´s Gericht mit den Klimperern. Effektives Üben will gelernt werden und dabei kann so eine App helfen. Im Unterricht bespricht man ja auch ständig, wie warum welche Passage geübt wird, wie viele Wiederholungen, worauf man achten sollte... der Lehrer kritzelt in Noten, schreibt Sachen auf, der Schüler notiert sich Dinge....damit sie a) nicht vergessen werden und b) eine bestimmte Priorität erlangen. Nix anderes macht so eine App. Sie hilft, das Üben effektiv zu gestalten.
 
Du solltest aber nicht vergessen, dass hinter der scheinbar freiwilligen Arbeit an freien Projekten oftmals eine oder mehrere Organisation mit Geld stehen

Das ist überhaupt kein Widerspruch. Frei heißt nicht gratis.
Aber frei bedeutet, dass die Geldgeber nicht die ganze Macht haben, so wie bei proprietärer SW.

Jungen Leuten, die der Welt zugewandt sind (statt ihrem Smartphone), kann ich nur empfehlen: Lernt programmieren, statt euch die x-millionste App auf euer Gerät zu laden, die euch das Denken und Handeln abnimmt. Programmieren sichert euch nicht nur das Brot von heute, sondern auch das von Morgen. Programmieren ist eine Kulturtechnik, die ebenso das Leben bereichert wie die intuitive, lebendige Musikpraxis, auf die @mick hier hindeutet, und nach dessen Ansicht beide Kulturen unvereinbar sind.

Dem kann ich nur zustimmen.
Freie SW ist exzellent zum Lernen des Programmierens geeignet, weil sie die Freiheit garantiert das Programm verstehen zu dürfen, was proprietäre SW verweigert.

Das entscheidende ist digitale Technologien sinnvoll einzusetzen. Auch beim Klavierüben.
 
Also ich bin sehr dankbar für die Fingersätze etc., die mir der Lehrer aufs Papier kritzelt. Ich könnte mir das nicht merken. Jetzt mag der gute @mick sagen, ich schmeiße hier Äpfel und Birnen zusammen. Wieso auch nicht, schmeckt beides gut.
 
Also ich bin sehr dankbar für die Fingersätze etc., die mir der Lehrer aufs Papier kritzelt. Ich könnte mir das nicht merken. Jetzt mag der gute @mick sagen, ich schmeiße hier Äpfel und Birnen zusammen. Wieso auch nicht, schmeckt beides gut.
Selbstverständlich schreibe ich mir auch ab und zu Fingersätze in die Noten. Aber was hat das mit einer Übe-App zu tun?
 

Die Rede ist aber hier von Hobby Spielern.
Hier liegen andere Maßstäbe zu Grunde

Ich glaube der Hauptunterschied ist, dass Profis den Luxus haben sich den ganzen Tag mit Musik im Kopf zu haben. Hobbymusiker haben ihre Jobprobleme im Kopf wenn sie sich nach Feierabend ans Klavier setzen. Die müssen schnell einen massiven Kontextwechsel machen. Ohne Notizen ist der nicht einfach möglich.

Das ist auch dasselbe beim Programmieren. Wenn ich den ganz Tag an einem Programm arbeite brauche ich mir keine Notizen machen, da habe ich alles im Kopf, aber wenn ich nur sporadisch, unterbrochen programmiere brauch ich ebenso Notizen / Kommentare etc.
 
Das tolle an einer Übe-App ist, dass sie zuverlässig Zeit beansprucht, die man nicht mehr mit Klavierüben verbringen muss. Echt knorke!
 
Aus reinem Interesse heraus: Kannst du @mick dir alle anderen Dinge im Leben auch ohne Notizen merken, oder betrifft das nur Klavier?

Ich gehöre (leider) zu den Menschen, die sich so ziemlich alles aufschreiben müssen, auch die Klavierübungen. Beim Üben reicht dann ein Blick auf die Notizen und ich habe die Unterrichtssituation wieder vor Augen. Aber ohne Erinnerungsunterstützung....lost in Space.

Wenn ich in der Firma neue Mitarbeiter einarbeite und die kommen ohne Notizführung (ob analog oder digital ist mir egal) macht mich das sehr skeptisch. 99,6. Prozent von denen sind einfach unstrukturiert und der verschwindende Rest hat es tatsächlich drauf- gab es in den letzten 15 Jahren genau einmal.
 
Das tolle an einer Übe-App ist, dass sie zuverlässig Zeit beansprucht, die man nicht mehr mit Klavierüben verbringen muss.

Das Nachdenken über das Üben ist ebenso üben.

Friedrich Gulda hat einmal sinngemäß auf die Frage warum er nur so wenig Zeit übt und trotzdem so gut spielt geantwortet, dass er nur ein paar Stunden pro Tag am Klavier übt aber den Rest im Cafehaus über das Üben nachdenkt.
 
Selbstverständlich schreibe ich mir auch ab und zu Fingersätze in die Noten. Aber was hat das mit einer Übe-App zu tun?
Mit ediwo hat das mehr zu tun, ist das nach Aussage des Entwicklers ja nix anderes als ein digitales Notizbuch mit einer rudimentären Fortschrittsverfolgung. Wenn da eine Übung lautet, sich einen bestimmten Fingersatz für eine bestimmte Stelle einzuprägen, der sich vom Vorschlag des Notenverlags unterscheidet, dann ist das vergleichbar mit Fingersatznotizen auf Papier genauso wie mit jeder x-beliebigen anderen Übung.

Mit meinem Miniskript, das ich vorige Seite als ledigliche Anregung vorgestellt habe, das in das Programm zu integrieren, hat das weniger zu tun, genau.
 
Es ist bekannt, dass man sich durch schriftliche Notizen Dinge besser einprägen kann.

Sehr clevere Lehrer, erlauben sogar das Verwenden genau eines A5 großen Schwindelzettels, aus besagten Gründen.
 

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