Fragen zu meinem neuen alten Steinway-Klavier

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Alex_S.

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17. Feb. 2021
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Hallo,
ich lese seit kurzem mit und habe hier viel über Klaviere gelernt. Danke dafür.

Ich habe seit heute ein neues altes Klavier aus privates Hand erhalten. Erstens möchte ich meine Freude teilen, es ist wirklich schön. Es ist ein Steinway laut Seriennummer von 1913. Man sieht ihm sein Alter an, aber auf eine würdige Art und Weise. Die Elfenbein(?)tasten fassen sich wunderbar an. Alle Töne spielen, allerdings verstimmt. Das Klavier ist, von mir geschätzt, seit 50 Jahren nicht gewartet oder gestimmt.

Was mich wundert ist die Aufschrift S&S Makers. Ist das eventuell ein New York Modell oder steht das auch auf Hamburgern?

Auch ist kein K im Klavier, es ist aber 132 cm hoch (mit Rollen).

Ich habe bereits einen Klavierbauer mit der ersten Stimmung beauftragt, dem ich sehr vertraue. Er sagte etwas davon, dass alte Steinways teilweise eine besondere Mechanik haben. Was könnte das sein?

Der Stimmer kommt erst in 4 Wochen, damit sich das Klavier akklimatisieren kann. Ich kann es kaum abwarten. Wenn auf den Bildern etwas auffällt freue ich mich über Kommentare.
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Bilder poste ich später noch mehr. Wenn es interessiert erzähle ich gerne wie ich an das Klavier gekommen bin und was ich bisher über seine Geschichte weiß.
 
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Hier würde mich interessieren, was das für 8 Rote Teile sind auf der rechten Seite über den Hämmern
 
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Was mich wundert ist die Aufschrift S&S Makers. Ist das eventuell ein New York Modell
Ich würde auf jeden Fall vermuten, dass es sich um ein US Modell handelt. Auch "Ebonized" unter der Seriennummer lässt darauf schließen.
Die Klaviatur sieht ja klasse aus! Sehr gut erhalten.. Bei solchen tollen Instrumenten, fragt man sich, wie es dazu kommen konnte, dass es 50 Jahre scheinbar unbeachtet irgendwo rum stand. Wo hast du das denn her? Würde mich ja interessieren, wo es all die Jahre gestanden hat.
 
Das Klavier stand seit 1965 in der Wohnung eines nun 82 jährigen Herrn in Berlin Charlottenburg. Es war die meiste Zeit davon reines Ziermöbel. Zum Glück war die Tastaturklappe die ganze Zeit offen, daher ist sie kaum vergilbt.
Gegen ein US-Modell spricht, soweit ich das richtig verstanden habe, die Rundung am Rand der Tastatur.
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Auch die Hämmer sehen für mich noch gut aus, oder?
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Was ist das wohl für Lack? Schellack?
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Der Vater des Vorbesitzers hatte es 1960 bei Piano Kaiser an der Schlossstraße in Berlin Steglitz gekauft.
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Es stand dann für 5 Jahre in dessen Wohnung in Berlin Friedenau, bevor es nach Charlottenburg kam.
 
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Das Klavier stand seit 1965 in der Wohnung eines nun 82 jährigen Herrn in Berlin Charlottenburg. Es war die meiste Zeit davon reines Ziermöbel. Zum Glück war die Tastaturklappe die ganze Zeit offen, daher ist sie kaum vergilbt.
Gegen ein US-Modell spricht, soweit ich das richtig verstanden habe, die Rundung am Rand der Tastatur.
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Auch die Hämmer sehen für mich noch gut aus, oder?
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Was ist das wohl für Lack? Schellack?
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Vermutlich ist es schon kein Schellack mehr, denn die abgeblätterte Stelle spricht nicht dafür. Man kann es aber ganz einfach testen, und zwar mit Spiritus auf einem Lappen. Wenn der Lack dann zu kleben beginnt, ist es Schellack. Das wäre dann zugleich auch für eine Ausbesserung die beste Voraussetzung.
Viel Glück!
 

Spannend, dann müssten die Wangen und die Tastenklappe vor 1960 geändert worden sein und der Lack auf meinem scheint mal hochglänzenden gewesen zu sein. Hier mal das Siegel:
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Bei dem ersten Post in diesem Strang ist mir nicht ganz klar welches zu welchem gehört:

Für über 100 sehen die Saiten noch richtig gut aus. Ob die wohl 1960 erneuert wurden?
 
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Ich finde amerikanische nur mit den eckigen Deckeln, z.B. hier von 1908:
Auch die neueren haben alle eckige Deckel, wie auf der Steinway-Seite zu sehen ist und hier:
Aber es scheint in den USA beides gegeben zu haben:
 
Man könnte übrigens auch einmal versuchen, in Hamburg anzurufen, um die Historie des Instruments nachvollziehen zu können.
 
Spannend, dann müssten die Wangen und die Tastenklappe vor 1960 geändert worden sein und der Lack auf meinem scheint mal hochglänzenden gewesen zu sein. Hier mal das Siegel:
Den Anhang 36936 betrachten
Bei dem ersten Post in diesem Strang ist mir nicht ganz klar welches zu welchem gehört:

Für über 100 sehen die Saiten noch richtig gut aus. Ob die wohl 1960 erneuert wurden?
Linkes Bild HH, rechtes Bild NY.
Aber sicher ist das für mich nur für die Nachkriegsflügel. Ob es auch für die Vorkriegsflügel und vor allem -Klaviere gilt, müsste man noch herausfinden. Vielleicht weiß hier ja jemand mehr.
Nice find! Herzlichen Glückwunsch!
 
Linkes Bild HH, rechtes Bild NY.
Aber sicher ist das für mich nur für die Nachkriegsflügel. Ob es auch für die Vorkriegsflügel und vor allem -Klaviere gilt, müsste man noch herausfinden. Vielleicht weiß hier ja jemand mehr.
Nice find! Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank, auch an @Klavierretter . Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal so ein schönes Piano besitzen könnte. Dies hat sogar 2 Weltkriege überlebt und einiges Wasser ist die Spree runtergeflossen.
Man könnte übrigens auch einmal versuchen, in Hamburg anzurufen, um die Historie des Instruments nachvollziehen zu können.
Ich werde wohl, wenn der Stimmer seinen ersten Eindruck gegeben hat, auch mal beim Steinwayservice hier in Berlin anfragen. Ich würde sehr gerne wieder einen spielbaren und zugleich möglichst originalgetreuen Zustand wiederherstellen wollen. An der Optik möchte ich nichts ändern, die Gebrauchspuren gefallen mir.

Beim ersten Spielen haben manche Tasten ordentlich geknackt. Da waren die Mechaniken wohl lange nicht bewegt worden. Es ist fast einen Halbton zu tief laut meinem Gitarrenstimmgerät. Trotzdem klingt es in allen Lagen voll, nicht hart und durchaus differenziert. Das kenne ich von so alten Klavieren teilweise anders..
 
vermutlich meint er damit die doppelte Kapsel (gemeinsames Bauteil) für Hammernuß und Dämpferarm.
Ich bin so ungeduldig, dass ich mich mal umschauen musste. Das sind wohl die Teile
Hier wird das thematisiert:

Klingt als ob das teuer werden könnte. Eine einziger Hammer kommt extrem langsam zurück in seine Ausgangsposition.


Ich probiere es erst einmal mit WD40😱 😜

Was mich beruhigt ist:
"Many in the US don't like the Steinway vertical action built through 1930, but these actions played incredibly well and deserve respect, even if they also deserve appelations not repeatable here."
Ich werde mal so ein Teil in dem Piano suchen.
 
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