Fragen zu meinem neuen alten Steinway-Klavier

@Alex_S. Ziehst du auf dem Porsche auch gleich breitere Reifen auf, bevor Du das erste Mal fährst?
Dafür dass Du 20 Jahre nicht geübt hast, klingt das ganz prima.
Danke, zu Weihnachten wurde immer mal wieder ein klappriges E-Piano bemüht, daher blieb wahrscheinlich etwas aus den Jahren davor hängen. Allerdings kaschieren die verstimmeten Töne gut, vielleicht sollte ich es also doch nicht stimmen lassen ;)
Meine Meinung, lass das Klavier 1-2 mal stimmen+regulieren und stelle in den folgenden Monaten fest, was Dir nicht gefällt.
Dann kannst Du immer noch Hammerköpfe tauschen etc. pp - so klingt das für mich wie 1 Schritt vor dem Anderen.
Da hast Du wahrscheinlich recht, ich bin nur aufgrund des überraschenden Besitzerglücks ungeduldig und hätte gerne alles perfekt und am liebsten sofort :)
 
Jo Henry,
das mögen manche meiner Kollegen so sehen. Und ein Nachteil sind neue Hammerköpfe auch nicht. Ob sie aber soviel Vorteil bringen wie sie vorher Kosten verursachen..... und außerdem wahrscheinlich den ursprünglichen Charakter des Instruments beeinträchtigen. Man muß nicht immer versuchen alles auf Neustandart zu bringen. Dann könnte man auch einfach ein neues Klavier kaufen.
Diese alten Teile haben schon einen besonderen Sound der lange nicht so brachial ist wie man das neu gerne mal hat. Und manch einer denkt auch das wäre zu wenig für so einen Riesekasten.
Der Charme liegt nicht in der schieren Power....

Gruß
Martin
 
Kleiner Zwischenbericht:
Der Stimmer war da, er hat das Klavier erst einmal in einem Schritt auf die Zielstimmung gebracht, beim weiteren Termin im Mai wird richtig gestimmt.

Hört sich für mich jetzt schon sehr gut an. Keine Saite ist gerissen, die Stimmwirbel sitzen gut. Er meinte nicht wie neu, aber doch sehr gut. Auch Risse im Resonanzboden sind nicht zu erkennen.

Der Stimmer war auch überrascht über den sehr guten Zustand des Lackes, der tatsächlich Schellack ist. Von einer teilweisen Aufarbeitung des Lacks wurde abgeraten (es gibt einen hellen Blumentopf/Wasserfleck oben). Dann müsste man gleich alles machen. Das wäre aufgrund des guten Allgemeinzustandes nicht nötig.

Hämmerköpfe sind auch noch ok. Es muss jetzt erst einmal gespielt werden um die Beweglichkeit wieder herzustellen. Dann könnte man regulieren, Hammerköpfe abschleifen usw.

So wird es auch gemacht. Der Klang ist wirklich angenehm und über alle Register ausgewogen. Ich habe nie den Eindruck, dass es zu laut ist. Der Bass ist wirklich präzise, rund und kann auch laut, aber ohne unangenehm zu klingen, mir fehlen da etwas die Worte das richtig zu beschreiben. PP und FF lassen sich sehr gut machen. Vom Klang bin ich wirklich begeistert. Es könnte vielleicht etwas leichter zu spielen sein, allerdings fehlt mir da der Vergleich zu anderen Klavieren.
 
Zweite Stimmung ist auch erledigt, es sehr gut geworden. Jetzt gibt es zwei Töne die deutlich hervorstechen, das muss dann intoniert werden. Das Klavier reagiert sehr feinfühlig auf den Anschlag.
Leider wird die Wohnung noch renoviert, wir ziehen um (das Klavier war als erstes in der neuen Wohnung. Es hatte sich nach Übergabe der Wohnung herausgestellt, dass die Elektronik erneut werden muss. Daher kann ich nicht so viel spielen wie ich möchte. Aus Frust habe ich schon einmal eine Lampe gekauft. Auf den Herstellerfotos sah die etwas größer aus, bei mir verschwindet sie ein wenig.
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So nun hatte ich Zeit für ein erneutes Video mit dem gestimmten Klavier, gleiches Stück, gleicher Dilettant am Klavier :)


Es gibt einige Töne, die einen richtiggehend „anspringen“, YouTube komprimiert das leider. Ich werde also bei Gelegenheit mal die Hammerköpfe bearbeiten lassen.

Ich hatte zwischenzeitlich Gelegenheit auf einem recht neuen, über 100 Jahre jüngeren Estonia Flügel zu spielen. Im Vergleich zu meinem Klavier spielte der sich deutlich leichter, wirklich deutlich. Da muss ich den Techniker mal fragen, ob man da ein bisschen was machen kann.
 

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