Falsche Töne gab es bis auf zwei oder 3 Vorzeichenfehler nicht. Aber fehlende oder zuviele Tenuto-Striche, falsche Bögen, falsch platzierte Dynamikzeichen, sowas halt, was man beim Spielen bnicht unbedingt sofort merkt.
Ah ja, das ist ja spannend. In op. 23 gab es auch manchmal Stellen, bei denen ich mich gefragt habe, ob das nun wirklich so stimmt - eine habe ich eigenmächtig verändert, weil das Gedruckte einfach bescheiden geklungen hätte
Welchen Notenverlag bei Rachmaninoff würdest du empfehlen?
Das würde ich auch gerne wissen. Ich habe gerade gesehen, dass Schirmer die Préludes offenbar herausgegeben hat. Als ich die Préludes und Etüden gekauft habe, waren die Noten noch nicht gemeinfrei, glaube ich, da gab es nur B&H.
Ich habe neulich sogar beim Henle- Verlag, den ich normalerweise sehr schätze, einige Druckfehler in Skrjabins Prélude et Nocturne op.9 gefunden.
Jeder Verlag hat seine Vorzüge. Ich habe sehr viele Henle-Noten; der Vorteil ist, dass sie meistens sehr verlässlich sind. Der Nachteil, dass die Fingersätze oft nerven, weil sie schlecht sind bzw. für Amateure konzipiert (und daher musikalisch oft nicht sinnvoll). Vor allem aber stört mich zunehmend der große und weite Druck, vor allem bei moderner Musik mit vielen Noten. Je mehr Seiten ein Stück hat, desto schwieriger wird es, einen Überblick zu behalten.
Das ist interessant: Als ich jünger war, hatte ich noch nicht die Fähigkeit, von einem Stück mehr und mehr zurückzutreten (und gleichzeitig absolut nah dran zu sein) und mochte den sehr übersichtlichen Druck. Nun, da ich größere Strukturen betrachte und erfasse, stört es mich eher.
Aber ich sehe, die späte Uhrzeit verleitet mich zum mäßig spannenden Herumlabern, drum gehe ich besser mal ins Bett