Fingergeläufigkeit/ Schnelligkeit der Finger - Wie ist das zu erreichen?

Ich denke, dass jeder mit den Etüden etwas lernen kann. Jeder wird, abhängig von seinen Fähigkeiten, in einem anderen Tempo damit kämpfen, aber jeder wird irgendwie davon profitieren.

Zum Thema selbst würde ich gerne noch meine Meinung über Etüden beitragen: Es verhält sich wie mit dem Vokabeln (Wörter) lernen, wenn man eine Sprache lernt. Man kann zweifelsohne eine Sprache lernen, ohne jemals "reines Vokabeltraining" zu betreiben (damit meine ich das separierte Lernen von Wörtern, beispielsweise mit Karteikarten) - genauso kann man wahrscheinlich bis zu einem gewissen Niveau Klavier spielen lernen, ohne jemals "reines Techniktraining" zu betreiben (Hanon oder andere musikalisch "anspruchslose" Etüden). Außerdem wird man durch reines Vokabeltraining auch nie die Sprache lernen, genauso wie man nicht Klavierspielen lernt, indem man nur Etüden spielt. Trotzdem denke ich, dass Vokabeln lernen, genauso wie Etüden spielen, sehr sinnvoll ist, da sie einem häufig Arbeit abnehmen, wenn man sich mit der Sprache bzw. den Werken beschäftigt: Ich werde bei der Sprache weniger Wörter, die mir so begegnen, nachfragen bzw. nachschlagen müssen, genauso werde ich mit einem Klavierstück weniger kämpfen, welches z. B. eigentlich sehr einfach ist, bis auf diese schnelle Kadenz, die allerdings eine Technik erfordert, die ich schonmal sehr gut gelernt habe.

Ich bin also der Meinung, dass Etüden hilfreich sind, aber man sollte das Etüdenspielen nicht überstrapazieren.

Dominik
 
Ich denke, es gibt ja auch solche und solche Etüden. Die Chopin-Etüden beispielsweise finde ich zum Teil große Klasse.
Da stellt sich mir die Frage: was macht denn eine Etüde zur Etüde und wann redet man von einem "richtigen" Werk?
 
Da stellt sich mir die Frage: was macht denn eine Etüde zur Etüde und wann redet man von einem "richtigen" Werk?

Die Deklaration des Komponisten.

"Il Lamento" (zum Beispiel) ist eines der berückendsten Klavierstücke die ich kenne und nennt sich trotzdem Etüde.
schulterzuck.gif
 
Stattdessen wird man bei dem ein oder anderen Chopin-Prelude beim Üben eher das Gefühl haben, es handelt sich um eine Etüde.
Bevor ich jetzt eines auf den Deckel kriege: Ich beziehe das nicht auf den musikalischen Anspruch, sondern eher darauf, wie so das tägliche üben daran aussieht... ;-)
 
@Barratt : ich meinte "solche" Etüden wie im Video, also Czerny und Konsorten rauf und runter...
Ich spiele ja auch grade eine Etüde... meine erste Liszt- Etüde (für Anfänger aus op.1), das ist ein cooles Stück, gar nicht etüdenhaft. Wenn man als Erwachsener anfängt, halte ich das jahrelange überwiegende Etüdenspiel für strafbare Lebenszeitverschwendung.
 

Ja, die meinte ich.

Nur nebenher, ist klar, aus Lust und Laune und just for fun, dafür würde ich keine kostbare Unterrichtszeit verpulvern. Sie spielten eine größere Rolle in meinem "ersten Klavierleben". Damals fand ich sie eher plöht, heute find sie nett. :-) Ich ziehe mir gern mal so etwas zwischendurch rein, wenn ich mal die Birne frei haben möchte. Auch Burgmüller-Etüden. :girl:
 
Das Problem, nicht einfach so auf ein gefordertes Endtempo zu kommen, habe ich auch gerade. In meinem Fall sind die Lösungsansätze das Anstreben von mehr Entspannung und Tastennähe. Sonst würde mir noch einfallen, dass es auch helfen kann, in größeren Einheiten zu denken. Kommt halt immer drauf an, weshalb man zu langsam ist. Ich befürchte, dass es dafür viele verschiedene Anlässe gibt, die einer speziellen Lösung bedürfen.

"Schöne Etüden" (Burgmüller etc.) habe ich keine mehr gespielt, seit ich Unterricht habe, sondern bekomme vom KL ausgesuchte Brahms-Übungen oder von ihm selbst zusammengezimmerte auf, ergänzend zu den "normalen Stücken."

Ich ziehe mir gern mal so etwas zwischendurch rein, wenn ich mal die Birne frei haben möchte. Auch Burgmüller-Etüden. :girl:
Wie unterschiedlich man die Birne frei kriegt, ich spiel lieber was Leichtes vom Blatt. :-)
 

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