Fingergeläufigkeit/ Schnelligkeit der Finger - Wie ist das zu erreichen?

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MK2000

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15. Dez. 2017
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Hallo, wie bereits der Titel sagt kämpfe ich mit der Trägheit meiner Finger. Ich versuche schon länger dass zu verbessern um das Stück meiner Wahl (
View: https://www.youtube.com/watch?v=aGjjnZdK4HA
) zu lernen - bisher aber mit mäßigem Erfolg. Die "Theorie" bei der ganzen Sache ist mir soweit schon klar:

- Es ist essentiell die schnell kontrahierenden Muskeln zu stärken; die langsamen ( z.B. bestens trainiert durch Hanon) erreichen irgendwann ein Plateau ; die Nervenreaktionen müssen ebenso schnell sein
- Kontrolle ist essentiell: die menschlichen Finger sind von Natur aus nicht für so schnelle Bewegungen ausgelegt. Das Gehirn muss also lernen auch bei Schnelligkeit kontrolliert zu spielen
- Entspannung ist essentiell: Der einzelne Finger muss nach dem die Taste unten liegt bei geringstmöglichem Druck nur noch die Taste sanft nach unten drücken und entspannen; das Handgelenk sollte grundsätzlich entspannt sein, man lehnt sich nicht ins Klavier
- Zusätzlich zur Fähigkeit den einzelnen Finger schnell zu bewegen, müssen alle Finger gezielt gleichzeitig bewegt werden, um Geschwindigkeit zu erreichen
- Der Finger muss immer als Ganzes bewegt werden, um die Bewegung fürs Gehirn so simpel wie möglich zu halten
- Die notwendige (nicht hinreichende) Bedingung zum schnellen Spielen ist das musikalische Spielen

Soweit meine Auffassung zu diesem Thema, ich kann nicht behaupten dass das o.a. der einzigen und unanfechtbaren Wahrheit entspricht. Trotz all dem habe ich immer noch keine Ahnung mit welchen Übungen ich meine Fingergeläufigkeit steigern kann. Ich rede hier nicht von bestimmten Techniken mit denen man spezifischen schwierige Passagen meistern kann, sondern von der grundsätzlichen Fähigkeit viele nebeneinanderliegende Töne in eine möglichst kurzen Zeiteinheit spielen zu können.

Ich bin dankbar für jede Hilfe!
 
Hallo, wie bereits der Titel sagt kämpfe ich mit der Trägheit meiner Finger. Ich versuche schon länger dass zu verbessern um das Stück meiner Wahl (
View: https://www.youtube.com/watch?v=aGjjnZdK4HA
) zu lernen - bisher aber mit mäßigem Erfolg. Die "Theorie" bei der ganzen Sache ist mir soweit schon klar:

- Es ist essentiell die schnell kontrahierenden Muskeln zu stärken; die langsamen ( z.B. bestens trainiert durch Hanon) erreichen irgendwann ein Plateau ; die Nervenreaktionen müssen ebenso schnell sein
- Kontrolle ist essentiell: die menschlichen Finger sind von Natur aus nicht für so schnelle Bewegungen ausgelegt. Das Gehirn muss also lernen auch bei Schnelligkeit kontrolliert zu spielen
- Entspannung ist essentiell: Der einzelne Finger muss nach dem die Taste unten liegt bei geringstmöglichem Druck nur noch die Taste sanft nach unten drücken und entspannen; das Handgelenk sollte grundsätzlich entspannt sein, man lehnt sich nicht ins Klavier
- Zusätzlich zur Fähigkeit den einzelnen Finger schnell zu bewegen, müssen alle Finger gezielt gleichzeitig bewegt werden, um Geschwindigkeit zu erreichen
- Der Finger muss immer als Ganzes bewegt werden, um die Bewegung fürs Gehirn so simpel wie möglich zu halten
- Die notwendige (nicht hinreichende) Bedingung zum schnellen Spielen ist das musikalische Spielen

Soweit meine Auffassung zu diesem Thema, ich kann nicht behaupten dass das o.a. der einzigen und unanfechtbaren Wahrheit entspricht. Trotz all dem habe ich immer noch keine Ahnung mit welchen Übungen ich meine Fingergeläufigkeit steigern kann. Ich rede hier nicht von bestimmten Techniken mit denen man spezifischen schwierige Passagen meistern kann, sondern von der grundsätzlichen Fähigkeit viele nebeneinanderliegende Töne in eine möglichst kurzen Zeiteinheit spielen zu können.

Ich bin dankbar für jede Hilfe!
Du willst uns doch bloß verarschen.

Das Video ist in der Postproduktion beschleunigt worden - man hört und sieht, dass es langsamer eingespielt wurde.

Haha, sehr witzig. Es ist Wochenende, die Trolle sind wieder unterwegs.

Überdies wurde hier schon mehrfach erläutert, dass man zum Schnellspielen von Läufen keine schnelleren oder stärkeren Finger braucht, sondern dass das eine Frage des richtigen Gebrauchs des Gesamt-Bewegungsapparates ist und dass schnelle Tonfolgen nicht schnelle Fingergeschwindigkeit bedeuten (am ehesten noch bei Trillern).

Das, was Du glaubst, zu "wissen", ist zu einem beträchtlichen Teil unfundierter Unsinn, sorry.
 
Vielleicht habe ich mich hier etwas undeutlich ausgedrückt - das Stück übe ich selbst im Moment, das Video stammt vom Komponisten (Andrew Wrangell). Aber interessant zu wissen, dass er das Ganze noch "überarbeitet" hat.
Die Frage war leider durchaus ernst gemeint, deswegen würde ich mich freuen, wenn du deine Antwort noch weiter ausweitest.
Und zuletzt noch einmal zu meinem "unfundierten Unsinn" - um es kurz zu machen: Man findet mehr Meinungen zu diesem Thema als Tastan am Klavier. Das was ich da oben dargestellt ist das Extrakt von den Dingen, die mir persönlich als sinnvoll bzw. nachvollziehbar erschienen.
Die Sache mit dem Gesamt-Bewegunsapparat habe ich im Übrigen auch schon öfters gehört und bin gerne bereit, Zeit darauf zu verwenden an dieser Stelle "ökonomischer" zu arbeiten. Kannst du mir dafür ein paar Übungen empfehlen?
 
Hier findest Du einige Fäden zu diesem Thema; auch mit Übehinweisen.
 
wie bereits der Titel sagt kämpfe ich mit der Trägheit meiner Finger. Ich versuche schon länger dass zu verbessern um das Stück meiner Wahl

Möglicherweise ist hier bereits der Hund in der Zielsetzung begraben.
Und zwar aus 2 Gründen. Erstens ist dein Ziel offenbar ein Stück zu spielen. Das halte ich als Klavierspieler für ein zweifelhaftes Ziel.
Ziel sollte für mich eher sein schön Klavierspielen zu lernen. Das Stück kommt dann beiläufig von alleine.
So eine singuläre, verkrampfte Zielsetzung kommt eher im Sport vor. Mit Verkrampfung kann man nicht schnell Klavierspielen. Eher mit Liebe, Geduld, Muße, Zeit, Gelassenheit, Zuversicht.

Zweitens deutet das Ziel Geschwindigkeit auf eine zweifelhafte Einstellung zum Musik-Machen hin. Manchmal wird Musikspielen als Zirkusattraktion missverstanden, bei der ein Akrobat irgendwelche tollkühnen Fingerverrenkungen in atemberaubenden Tempo hinbekommt, am besten noch unter immenser Gefahr (Live).

Das geht nach meinem Geschmack völlig am Sinn der Musik vorbei.

Marathonlaufen z.B. wäre besser für einen solchen Ehrgeiz geeignet.

Vielleicht habe ich dich aber auch komplett missverstanden.
 
Zweitens deutet das Ziel Geschwindigkeit auf eine zweifelhafte Einstellung zum Musik-Machen hin.

Das geht nach meinem Geschmack völlig am Sinn der Musik vorbei.

Weshalb?

Schnelles Spiel gehört genauso zum Klavierspielen dazu wie langsames.
Je nach Stück vermittelt es Dynamik, Dramatik...was auch immer.

Schnelles Spielen lässt sich aber vor allem über Technik erreichen.
Man kann mit Liebe und Zuversicht an eine Sache heran gehen. Liebe und Zuversicht geben einem aber keine technischen Fertigkeiten, die muss man sich erarbeiten.
Von daher ist die Frage des TE schon legitim.

Schnelligkeit bedeutet nicht automatisch fehlende Musikalität.
 
Schnelligkeit kann man aber niemals erzwingen. Von daher finde ich die Einwände von gorgre schon richtig. Es führt kein Weg an der geduldigen Beschäftigung mit der Musik vorbei. Wenn man so übt, daß es sich gut anfühlt und locker bleibt, wächst die Schnelligkeit von ganz allein.
 
Dem TE geht es doch aber um schnelles Spielen als Voraussetzung, um dieses Stück überhaupt spielen zu können.
Und da ist die Frage schon berechtigt, wie man das auf Geschwindigkeit bringt.
 

Zunächst mal Danke für die vielen Antworten. An den Mod: Unter dem Link fanden sich leider keine für mich hilfreichen Antworten.
julie85 hat mein Problem schon recht passend zusammengefasst und schnelles Spielen ist hier natürlich nicht das alleinige Ziel - aber man stelle sich vor man würde den Hummelflug langsam spielen... es gibt einfach Stücke, die von ihrer Geschwindigkeit leben und das hier gehört dazu. Und auch wenn es hierzu viele Positionen gibt, ich bin der Auffassung, dass es sich durchaus lohnt schwierige Passagen/Techniken gezielt zu üben, anstatt darauf zu hoffen, dass das Ganze halt irgendwie von selbst kommt.
Und wie genau stellst du dir es vor, nicht die Zielsetzung zu haben ein Stück zu lernen? Natürlich ist das letztlich einzige Ziel schönes Klavierspielen zu lernen, aber gerade dafür ist es unabdingbar ein Stück an sich zu lernen. Zumindest vermute ich mal, dass die meisten Spieler (einschließlich mir selbst) nicht dazu in der Lage sind eine Chopin Etüde in Perfektion vom Blatt zu spielen. Wenn man aber ein Stück bereits mental veranktert hat, d.h. es auswendig spielen kann, kann man sich vollends darauf konzentrieren ein Stück musikalisch zu gestalten. Und hier wiederum kommt die Technik zum Einsatz. Denn nur mit einer guten Spieltechnik bin ich in der Lage, die Musik so zu gestalten, wie ich es will. Aber wir kommen vom Thema ab...
 
Das Tempo kommt nicht aus dem Wollen, sondern dem Können, und das ganz von allein. Solange man sich anstrengt schnell zu sein, gelingt die Katastrophe. Wenn Bewegungsabläufe und ganze Notengruppen mit den entsprechenden Bewegungen erst langsam genug geübt werden, läuft es nachher von selbst. Wenn länger nicht geübt wurde, oder die Finger kalt sind, würde ich vorher warmes Wasser und diverse Fingerübungen empfehlen, um wieder 10 Finger statt 2 Hände zu spüren...;-)
 
Vielleicht hilft es zu wissen, wie lange der TE schon spielt und welche Stucke er schon gespielt hat etc.
So von Null auf Hundert wird es wohl schwer....
 
Wenn Bewegungsabläufe und ganze Notengruppen mit den entsprechenden Bewegungen erst langsam genug geübt werden, läuft es nachher von selbst.
Das stimmt sicher bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad der Stücke. Ich bezweifle aber, dass man virtuose Literatur allein durch langsames Üben und allmähliches Beschleunigen hinkriegt.
 
Das stimmt sicher bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad der Stücke. Ich bezweifle aber, dass man virtuose Literatur allein durch langsames Üben und allmähliches Beschleunigen hinkriegt.

So kann man das m.E. nicht sagen, Mick: 1. ist es eine pianistische Binsenweisheit, dass schnelle Abläufe von langsamen Abläufen divergieren, 2. ist es irreal, dass eine Presto-Stelle gleich Presto oder Allegro geübt wird, allein wegen der Komplexität der mutiplen Impulse, die vom Notenbild her und mental-physiologisch verarbeitet werden müssen, 3. kann jeder fortgeschrittene Pianist apriorisch auch die langsamen Bewegungen für hohe Geschwindigkeiten hin anlegen, da er z.B. um die Reduktion gewisser Bewegungen im Bilde ist.
Mir kann aber niemand erzählen, er würde gleich im Endtempo, oder in der Nähe dessen beginnen zu üben: halte ich für eine Münchhausen-Legende, etc....
 
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