Feurich 122 lohnenswert ?

Die Wut über den verlorenen Groschen hab ich weder jemals gehört noch gespielt. Keine Ahnung, ob ich es könnte, vermutlich nicht.

Beethoven, Op. 191, Rondo A Capriccio, landläufig auch die "Wut über den verlorenen Groschen" genannt.

Mir ist das Stück zu lang.

Seid ihr neidisch, dumm oder gar zurückgeblieben? Wahrscheinlich auch sehr schlecht in Mathematik. 3 Jahre = 365*3T = ca. 1100 . Sagen die, ich habe nur 700Tage geübt, dann wären das 700*2 = 1400 Stunden. Mit mind. 1400 Stunden sollte man die wut über den verlorenen Groschen spielen können MÜSSEN , andernfalls sollte man direkt zu Kindergarten-Rascheln wechseln.s

Alles zusammen, ich bin neidisch, dumm und zurückgeblieben und klarerweise gaaaanz schlecht in Mathematik (habe nicht einmal das einschlägige Studium abgeschlossen, pfui). Und jetzt wechsle ich direkt zu Kindergarten-Rasseln, das entspricht nämlich genau meinem Niveau.
 
Doch beim anderen Klavierhaus wurde mir gesagt, dass man mind. 10-12k auf den Tisch legen sollte, damit man etw. vernünftiges, deutsches und qualitativ hochwertiges bekommt.
Z.b. etw. von der Marke Schimmel, Rönisch etc.

Also so genau stimmt das nicht. Man muss keine 12000 euro ausgeben um ein gutes Klavier zu kaufen! Du brauchst nur viel Geduld bis du den richtigen gefunden hast. Ich würd dir raten die Finger weg zu lassen von Chinesisch, Koreanisch und Japanische Klaviere. Sie klingen am Anfang sehr gut und sind 'leicht' zu spielen aber nach 2-3 Jahren merkt man schon dass diese Klaviere schrillen.

Hatte anfangs auch ein U1 Yamaha, sie sind überhaupt nicht schlecht aber verlieren sehr viel an Wert wenn man sie neu kauft. Jetzt habe ich ein Sauter R2 von 1970, haben einen Neuwert von 12000 euro aber gebraucht kriegt man diese schon ab 2-3000 euro. Er ist nicht schwarz lackiert darum ist er auch billiger. Also schau nicht nur auf das äussere des Klaviers.

Ich mache jetzt keine Werbung für Sauter aber ich bin nur so zufrieden mit meinem Klavier und spiele schon über 10 Jahren. Finde ihn sogar besser wie verschiedene kleine Flügel. Er hat enorme Bassen, die Mitteltöne sind recht warm, nujee die Hellen töne sind ganz speziell bei Sauter aber sind sehr gut.

Mein Klavierbauer meint dass es nicht nur auf die höhe des Klaviers ankommt sondern ob der Guss auch die ganze höhe benutzt. Ein Klavier kann 1m30 höhe machen aber wenn der Guss nur 1m hoch ist nützt die höhe nichts.

Ich schicke dir mal ein Foto vom schönen Sauter.

Mit freundlichen Grüssen
Pascal
 
Ich weiß leider nicht was bei dieser schlechten community falsch ist. Seid ihr neidisch, dumm oder gar zurückgeblieben? Wahrscheinlich auch sehr schlecht in Mathematik.

Hach ja. PuberTiere. :blöd:

Diesen Umgangston hat fast jeder Vertreter der nachrückenden Generation wohl automatisch drauf. Es fehlt noch der Uhrensohn, dann wäre die juvenile Auswahl kommunikativer Versatzstücke komplett.:müde:


Waren wir früher eigentlich genauso und hatten einfach nur das Glück, mangels Internet keine bleibenden Blamagen zu hinterlassen? :denken:



Je länger ich darüber nachdenke: Nein. Da hat sich etwas verändert.
 
Waren wir früher eigentlich genauso und hatten einfach nur das Glück, mangels Internet keine bleibenden Blamagen zu hinterlassen? :denken:

Ich vermute, aus der Sicht unserer jeweiligen Elterngeneration haben die uns genauso gesehen. Was sich verändert haben könnte: Der Umfang, in dem man sich öffentlich äußert. Meine Erinnerung ist, dass mein Vokabular mit Klassenkameraden vor 40 Jahren ähnlich war (jaja... schwere Kindheit...;) aber es war klar, dass das Gegenüber zur gleichen Gruppe gehörte. Das ist bei den communities anders. Hier weiß ja niemand, dass ich in Wirklichkeit ein Hund bin ;)
 
Waren wir früher eigentlich genauso und hatten einfach nur das Glück, mangels Internet keine bleibenden Blamagen zu hinterlassen? :denken:
Früher gab es noch einen Jugendschutz, der besagte, daß Minderjährige nach 22 Uhr aus der Öffentlichkeit zu verschwinden hatten. Jüngere als 16 hatten zu Zusammenkünften von Erwachsenen gleich überhaupt keinen Zutritt und spätestens bei Einbruch der Dunkelheit wieder bei den Erziehungsberechtigten anwesend zu sein.

Daß sich ein 14jähriger Samstag nachts um 0:30 Uhr am Pianisten-Stammtisch blamiert, kam daher eher selten vor. In so einem Fall sammelte den die Polizei auf, damit er um die Uhrzeit altersgemäß das Bett hüten kann.
 
Früher gab es noch einen Jugendschutz, der besagte, daß Minderjährige nach 22 Uhr aus der Öffentlichkeit zu verschwinden hatten. Jüngere als 16 hatten zu Zusammenkünften von Erwachsenen gleich überhaupt keinen Zutritt und spätestens bei Einbruch der Dunkelheit wieder bei den Erziehungsberechtigten anwesend zu sein.

Daß sich ein 14jähriger Samstag nachts um 0:30 Uhr am Pianisten-Stammtisch blamiert, kam daher eher selten vor. In so einem Fall sammelte den die Polizei auf, damit er um die Uhrzeit altersgemäß das Bett hüten kann.

Hihi, als ehemaliger Nutznießer dieses »Schutzes« könnte ich manchen Schwank erzählen. Etwa davon, dass wir vom Direktor unserer »Anstalt« die Erlaubnis hatten, uns als 17jährige jeden Mittwoch in einem bestimmten Wirtshaus bis 22 Uhr zusammenzusetzen. Was er auch höchstpersönlich kontrollierte. Was aber nichts half, da der Wirt natürlich mit uns im Bunde stand. Kurz vor 22 Uhr bezog er Posten am Fenster, und auf seine Worte »da kommt er« hin packten wir unser Bierglas und verzogen uns in den Innenhof zu den ehemaligen Stallungen, einen unfeinen Ort, den unser Herr Direktor nie im Leben betreten hätte. Nachdem er seine Nase in die Wirtsstube gesteckt hatte, was alles gut und wir kehrten dorthin zurück.

Doch ich denke tatsächlich, dass es heute eine Art von Verrohung gibt, die früher so nicht existierte. Meine Frau hat an ihrem Gymnasium grad mit einem Fall zu tun, wo ein 16jähriger Schüler, nachdem ihm seine Freundin den Laufpass gegeben hat, per Messaging Dinge verbreitete wie »Dich und Deine Familie sollte man in Auschwitz vergasen« und »ich werde morgen deine Mutter vergewaltigen«. Fehlt es da an der notwendigen Erziehung? Vielleicht. Aber vielleicht steht die gegen die Flut der Rohheiten, die aus dem Internet auf die Jugendlichen einstürzt, auch auf verlorenem Posten. Hinzu kommt die faktische Folgenlosigkeit solchen Tuns. Androhung der Entlassung wäre das Äußerste, käme es wirklich zum Rausschmiss, würde eine Phalanx aus Gutachtern und wohlmeinenden Richtern, die derlei Dinge irrigerweise mit ihren eigenen jugendlichen Bubenstreichen gleichsetzen, den schnell kassieren.
 
In Bezug auf verbaler Verrohung im Internet gehen viele Erwachsene auch nicht mit gutem Vorbild voran, von Jugendlichen dann anderes zu erwarten ist wohl ein etwas zu hoher Anspruch.
 
In Bezug auf verbaler Verrohung im Internet gehen viele Erwachsene auch nicht mit gutem Vorbild voran, von Jugendlichen dann anderes zu erwarten ist wohl ein etwas zu hoher Anspruch.
Da ist halt die Streuung im Internet viel größer.
Wenn beispielsweise früher ein Kutscher gotteslästerlich geflucht hat, haben das nur ein paar Leute in der näheren Umgebung gehört...
 

In Bezug auf verbaler Verrohung im Internet gehen viele Erwachsene auch nicht mit gutem Vorbild voran, von Jugendlichen dann anderes zu erwarten ist wohl ein etwas zu hoher Anspruch.

Ich weiß jetzt nicht so recht, was Du uns damit sagen möchtest. Sollen wir also das schlechte Beispiel mancher Erwachsener als Lizenz dafür nehmen, alle Erziehung sein zu lassen? Hätte meine Mutter also mich, der am Rande eines Glasscherbenviertels aufwuchs, wo `sozial Auffällige' das Geld, das sie nachts beim Kohlenschaufeln verdient hatten, umstandslos in der Bahnhofskneipe versoffen, resigniert diesen Vorbildern überantworten sollen? Oder ist es nicht gerade doch der hohe, aber eben nicht zu hohe, Anspruch, den wir an uns und damit auch an unsere Kinder richten sollten, alles zu tun, dass sie nicht auf die Antiklimax menschlicher Verrohung geraten?
 
Ich beschränke meine Verrohung auf den Witzefaden.

A propos - da muss ich unbedingt mal wieder was schreiben. :lol:
 
Doch ich denke tatsächlich, dass es heute eine Art von Verrohung gibt, die früher so nicht existierte.
Das wird seit 5000 Jahren gedacht und Du trittst damit in große Fußspuren. :-D

Keilschrift um 2000 v.Chr:
„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.“

Sokrates (470 v. Chr.):
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Aristoteles (380 v.Chr.):
„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“

Weiterer Lesestoff:
http://www.bildungswissenschaftler....onstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/

Das zieht sich bis heute hin und so lange "die Alten" so denken, macht die Jugend alles richtig!
Wenn die Alten anfangen, gut über die Jugend zu denken, dann stimmt wirklich etwas nicht mehr mit der Jugend. ;-)
 
Das wird seit 5000 Jahren gedacht und Du trittst damit in große Fußspuren. :-D

Keilschrift um 2000 v.Chr:


Sokrates (470 v. Chr.):


Aristoteles (380 v.Chr.):


Weiterer Lesestoff:
http://www.bildungswissenschaftler....onstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/

Interessante Texte, leider ohne Quellenangabe.

Keilschrift«: hethischisch? sumerisch ...? Und in den Keilschriftarchiven gibt es solche pädagogischen Texte? Wurde mir seinerzeit von den offenbar revolutionär gestimmten Indogermanisten in Erlangen vorenthalten; na, wenigstens haben sie mich mit dem Reglement der Tempelhuren vertraut gemacht.

»Sokrates (470 v. Chr.)«: Der hat also ein Jahr vor seiner Geburt schon so reaktionäres Zeug verzapft? Und wie passt das dazu, dass er der Rockerkönig der attischen Jugend war, der upper class kids gegen ihre Alten aufstachelte? Und er war der Protagonist der Erziehung durch Aufklärung, nicht durch die Autorität von Traditionen. Das Zitat grenzt an Rufmord, denn es ist, glaub mir, manifeser Blösdsinn und noch viel weniger wert als Dreiklangs berühmtes Platon-Motto. Schade, dass es nun auch über Clavio verbreitet wird.

Schließlich »Aristoteles« über die »Zukunft unseres Landes«: von welchem könnte er denn da gesprochen haben? Welches Landes Bürger war er denn? Und wo redet der überhaupt mal von sich selber?

Vor der Größe dieser Fußspuren muss mir nicht angst sein. Eher hätte ich Angst, mich argumentativ auf dieses Potpourri zu stützen, und da täte ich recht daran.
 
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OOps, habe ich die Quellenangabe vergessen? Schande über mein Haupt!
Hier...Moment...ich suche....

Das ist keine Quellenangabe, denn der "zitiert" auch auch ohne Nachweis, wo die Äußerungen stehen. Ungeprüfte Übernahme unbelegter Zitate ist immer riskant. Dass alle drei sicher erfunden sind, ist das eine. Dass aber das zweite geradezu infam ist, weil es die lebenslangen Intentionen des Sokrates in ihr Gegenteil verkehrt, sollte man nicht durch ungeprüfte Weitergabe unterstützen.

Aber ob das in Details nun stimmt oder nicht,

Ich finde das schon wichtig. Gerade Menschen, die sich nicht mehr wehren können, sollte man nicht Äußerungen unterschieben, die sie nicht getan haben. Und wenn der Überlieferer tatsächlich Religionslehrer ist, hätte er Anlass, ein paar Minuten über die Grundlagen seines Gewerbes nachzudenken.
 
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Hihi, als ehemaliger Nutznießer dieses »Schutzes« könnte ich manchen Schwank erzählen. Etwa davon, dass wir vom Direktor unserer »Anstalt« die Erlaubnis hatten, uns als 17jährige jeden Mittwoch in einem bestimmten Wirtshaus bis 22 Uhr zusammenzusetzen. Was er auch höchstpersönlich kontrollierte. Was aber nichts half, da der Wirt natürlich mit uns im Bunde stand. Kurz vor 22 Uhr bezog er Posten am Fenster, und auf seine Worte »da kommt er« hin packten wir unser Bierglas und verzogen uns in den Innenhof zu den ehemaligen Stallungen, einen unfeinen Ort, den unser Herr Direktor nie im Leben betreten hätte. Nachdem er seine Nase in die Wirtsstube gesteckt hatte, was alles gut und wir kehrten dorthin zurück.

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... und die Kids von heute wissen, wie man durch Toilettenfenster zu bestimmten Zeiten ein- und aussteigt.

Wobei man sagen muss, dass in den Städten teilweise der Jugendschutz sehr streng gehandhabt wird.

Auf dem Land gelten andere Regeln. Regel der früheren Stammkneipe meiner Söhne: Wer sich ordentlich benimmt, weder Fenster noch Tische noch Stühle zerschlägt, bekommt sein Bier, auch um 3 Uhr in der Frühe. Was ja, so gesehen, auch durchaus eine Art der Erziehung ist! "Du sollst kein Material zerschlagen!"
 

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