Eure Erfahrungen als Hochzeitspianist?

Die Trauung ist meist in einer knappen Stunde erledigt, man bekommt sein Geld in einem Umschlag vom Organisator, unterschreibt die Quittung und kann wieder zusammenpacken. Zur Verpflegung gehört das was die Gäste in dem Moment auch bekommen.
Achso, ist es üblich, dass dann bar abgerechnet wird? Sollte man sich nach der Trauung noch irgendwie vom Brautpaar persönlich verabschieden oder geht man einfach unauffällig nach erledigtem Job und ein paar Keksen? :002:
 
Bitte, natürlich stellt sich die Organistin ins Défilée fürs Krautpaar und kratuliert artig. Oder winkt kurz rüber, wenn alles schon in Grüppchen verteilt herumsteht. Alle sind doch fröhlich. Davon genascht, geht es sich auch entspannter und fröhlich vom Kirchplatz.

(Einmal habe ich es erlebt, dass, während vorne noch rumgestanden wurde, der Pfarrer bereits wieder im Garten des Pfarrhauses stand und ackerte...:dizzy:)
 
Wenn nicht anders vereinbart, wird nach der Trauung noch gratuliert und verabschiedet. Normalerweise habe ich eine Rechnung (+Kopie) dabei und sobald jemand mit dem Geldumschlag zu mir kommt, werden die Umschläge jeweils übergeben und ich vermerke "in bar erhalten Unterschrift" auf der Rechnung (+Kopie). Manchmal wird aber im Vorfeld vereinbart, dass das Geld nach Erhalt der Rechnung überwiesen wird. Das kann aber manchmal recht lange dauern, z.B. wegen Flitterwochen, wenn sich niemand zuständig fühlt, oder behauptet wird, dass man es doch in Bar bekommen hätte (als Musiker:in erlebt man echt alles :-D ).
 
Richtig - das wäre Schwarzarbeit / Steuerhinterziehung. Das kann vielleicht eine Weile gut gehen, aber irgendwann verpetzt dich mal jemand und dann kann das sehr hohe Strafen bishin zum Berufsverbot geben.
Und irgendwie muss der Staat ja das Geld für die 800 chinesischen Kohlekraftwerke zusammenkriegen...
Oder es wird behauptet, dass du das Geld bereits bekommen hast, dass ein geringerer Betrag ausgemacht wurde, dass du ausversehen den falschen Umschlag bekommen hättest, ect...
 

Ich erinnere hier mal kurz, dass es kirchliche Trauungen auch ohne Briefumschlag und Bargeld gibt: wenn nämlich der Titularorganist georgelt hat. Denn dann gibt es Geld per kirchlichem Vertrag (sog. "Kasualie"). Irgendwas mit 20-25 Euro (1,5 h Arbeitszeit). So eine kirchliche Trauung ist ja immer noch ein Gottesdienst...
 
Es soll auch Situationen geben, in denen nur ein Briefumschlag übergeben wird (wovon ich allerdings abrate!).
Gilt es als unhöflich, im Beisein des Übergebers nachzuzählen?
Ich würde das Geld nie einfach so in einem geschlossen Umschlag übergeben, sondern offen und dann noch darum bitten, dass der Empfänger nachzählt.
Sowohl zum Selbstschutz, als auch zum Schutz des Empfängers.
 
Vorteile Beerdigung gegenüber Hochzeit:

1. Gediegenere Musik
2. Keine Betrunkenen
3. Keine Kinder (und wenn, dann sind sie still)
4. Keine Aufführungen jeglicher Art
5. Bewegung an frischer Luft
6. Keine Entertainer
7. gesittete Kleidungswahl
8. man kommt schneller ans Essen
9. meist bessere Parkmöglichkeiten

Nachteile Beerdigung:

1. begrenztes Buffet (meist nur schnöde Schnittchen und trockenen Kuchen)
2. eingeschränkte Getränkeauswahl

Aber jeder muss selbst wissen, was er bevorzugt. Tendenziell finde ich Beerdigungen besser, wenngleich man Abstriche beim Essen machen muss.
Einen entscheidenden Nachteil hast du vergessen: Es ist jemand gestorben, den man kennt und wahrscheinlich auch mochte (sonst würde man ja eher nicht hingehen - obwohl, Du wahrscheinlich wegen des Essens). Jedenfalls empfinde ich das als Nachteil, aber da ist wohl jeder anders. Ein Menschenfreund scheinst du ja nicht zu sein.
Und das mit den Betrunkenen kenne ich auch anders.
Was ich auch ehrlich gesagt nicht verstehe, ich verstehe es nicht, dass ... bei niveauvollen, gebildeten und kultivierten Menschen, auf deren Hochzeiten ich schon eingeladen war, wirklich sehr gute Menschen, dass bei denen auf der Hochzeit dann ein kompletter Niveaufall stattfindet. Dann werden Schlage gespielt, dann werden Baumstämme durchsägt, dann werden dümmliche Springspiele gespielt oder es wird anzüglich. Ich meine, wenn ein Bauarbeiter oder eine Frisöse so feiert, ok, verständlich, aber wirklich hochstehende, gutsituierte und gebildete Menschen? Wieso tun sie das? Ich verstehe es nicht. Wenn ich heirate, wird es einen Pianisten geben, eine Cellistin und eine Geigerin. Alle formal gekleidet und gespielt wird Klassik, bestenfalls noch Philip Glas, Max Richter oder Alexandre Desplat. Leise. Zimmerlautstärke. Es wird keine Schlager geben. Es wird keine Spiele geben. Es werden keine Baumstämme durchsägt oder durch Bettlaken geklettert. All diesen Schwachsinn wird es bei mir nicht geben. Und es wird keine Trinksprüche oder dicke Kinder geben, die irgendwas aufführen wollen, nur weil Omi sich dann freut. Omi wird ebenfalls die Klappe halten und keine selbstgeschrieben Gedichte von Anno dazumal vortragen. Kinder werden erst ab 9 Jahren zugelassen, sofern diese ein altertypisches Idealgewicht nicht überschreiten. Es wird einen Dresscode geben. Das Essen wird zeitnah nach der kirchlichen Trauung serviert. Es wird vegetarische Speisen geben, ausschließlich, und Alkohol nur sehr begrenzt. Alkohol hat noch nie etwas Gutes produziert. Ich hasse Alkohol. Es wird eine Hüpfburg geben, hüpfende Kinder gehen in Ordnung, solange sie dies still tun und ihr alterstypisches Idealgewicht nicht überschreiten. Geschenke sind erwünscht, jedoch keine sperrige Pakete oder Krimskrams, den keiner braucht. Geldgeschenke bevorzugt. Gutscheine von Amazon oder Thalia. Wir lesen viel. Es kann auch Geld gespendet werden für eine Tierschutzorganisation, das fände ich gut, weil ich eh genug Geld habe und nichts brauche. Um Mitternacht gibt es warme Suppe.
Da wäre ich gerne dabei - als Hochzeitscrasher - ich würde mit ein paar dicken Kindern kommen und was schönes aufführen. Alkoholische Getränke würde ich selbst mitbrinden. Wird schwer werden das zu verhindern. Da bekommt man bestimmt Szenenapplaus :trink068:
 

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