@playitagain: eine schwierige Frage, also, es ist ja klar, daß die reine Repetition von technisch schwierigen Stellen auf Dauer einen gewissen Erfolg zeitigt. Wenn man aber dabei nicht gut zuhört, merkt man nicht, ob die Klangqualität auch gut ist. Außerdem denken manche, daß die Repetition schon ausreichen wird, um die Stelle zu knacken.
Sehr oft hilft es aber, dem Problem versuchen auf die Schliche zu kommen, andere Fingersätze zu versuchen, durch die Lupe betrachten, was denn nun nicht so gut läuft.
Ich denke, es gibt zuviel bewußtloses Üben.
Und nochmal zu den Profis: Nicht jeder Profi ist ein gefragter Konzertpianist. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. In der Hochschule jedenfalls lernt man nicht unbedingt, wie man klug übt, denn manche Professoren sind selber so begabt, daß sie gar nicht wissen, wie sie ein Problem gelöst haben, dann können sie es nicht so gut vermitteln.
Mich hat mal eine Studentin gefragt, wie es denn kommt, daß ich weite Sprünge gut treffe.
Da war ich im ersten Moment echt überfragt.
Dann habe ich mir daheim mal Gedanken gemacht, wie ich das eigentlich mache. Wann mein Blick wohin geht, was meine Finger fühlen, auf dem Weg in die Ferne. Das Ergebnis fand ich sehr interessant und konnte es dann auch fortan unterrichten. Hätte sie mich nicht gefragt, wäre ich vielleicht nicht auf die Idee gekommen, ihr die nötigen Tipps zu geben.
Soll also heißen, Lehrer vermitteln auch auf hohem Niveau oft nicht, wie man richtig übt. Da zählen dann nur Ergebnisse und wie Du sie hinbekommst, ist ganz und gar Dein eigen Bier...