Ein kleines Menuett

alibiphysiker

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Hallo ihr Lieben,

ich hab ein kleines Menuett komponiert. Zu finden ist es unter diesem nicht-öffentlichen Youtube-Link (eine Löschung des Videos behalte ich mir vor):

[Link gelöscht: Bei Interesse bitte eine PN schicken!]

Entschuldigt, dass es nicht so gut gespielt ist, aber dafür hätte ich es üben müssen. Es ist leider etwas schwerer als es klingt :-D. Ich glaube man erkennt ein paar meiner Lieblingskomponisten darin...

Falls jemand an den Noten interessiert ist, kann er mir gerne eine PN schicken. Jedoch werde ich die Noten nur an Leute schicken, die ich persönlich oder halbpersönlich kenne.

Über Feedback von Berufenen freue ich mich natürlich.

Liebe Grüße,

Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratulation, lieber Daniel!

Ein schönes und charmantes Stück, zwischen Ravel und Skrjabin changierend (letzterer im Trio besonders präsent).

Was kann man da noch hinzufügen? Ich würde nichts mehr ändern, nur aus den Erfahrungen lernen, die Du bei der Arbeit im nächsten Stück dieser Art verwerten kannst. Was in der rechten Hand geschieht, ist mir stellenweise zu gleichförmig und zu hektisch. Mehr Zäsuren würden da guttun. Und längere Notenwerte! Dann kämest Du wie von selber zu einer gesanglicheren Melodie und zu einer klareren Strukturierung der Ereignisse innerhalb der Bauteile.

Viel Freude beim Arbeiten wünscht Dir
Gomez
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir gefällt das Stück sehr gut. Leider wird es noch etwas dauern bis ich so etwas spielen kann.
 
Gratulation, lieber Daniel!

Ein schönes und charmantes Stück, zwischen Ravel und Skrjabin changierend (letzterer im Trio besonders präsent).

Was kann man da noch hinzufügen? Ich würde nichts mehr ändern, nur aus den Erfahrungen lernen, die Du bei der Arbeit im nächsten Stück dieser Art verwerten kannst. Was in der rechten Hand geschieht, ist mir stellenweise zu gleichförmig und zu hektisch. Mehr Zäsuren würden da guttun. Und längere Notenwerte! Dann kämest Du wie von selber zu einer gesanglicheren Melodie und zu einer klareren Strukturierung der Ereignisse innerhalb der Bauteile.

Viel Freude beim Arbeiten wünscht Dir
Gomez

Lieber Gomez,

danke für deine liebe Antwort! Und herzlichen Dank für deine Hinweise zur Melodik in der rechten Hand. Tatsächlich bin ich mit der Melodik in diesem Stück nicht zufrieden und - allgemeiner gesprochen - auch mit meiner Verwendung der Melodik in anderen Kompositionsprojekten (die ich nicht öffentlich gemacht habe) nicht glücklich. Ein Ziel für das nächste Kompositionsprojekt ist es für mich unter anderem tatsächlich, dass ich eine aussagekräftigere, langatmigere und dennoch "charakteristische" Melodik entwickeln möchte - oder es zumindest versuchen will :-D.

In diesem Zuge versuche ich aktuell die Melodik verschiedener Komponisten zu verstehen und nachzuentwickeln, wobei hier ein besonderes Augenmerk auf Stücken mit langen Melodiephrasen impressionistischer und "postimpressionistischer" Komponisten liegt. Letzteres deswegen, weil ich mich sehr zu Polytonalität und Modalität hingezogen fühle. Stücke welche ich mir beispielsweise anschaue sind die drei "Poèmes de Stéphane Mallarmé" von Ravel, vieles aus den Vingt Regards und auch anderes von Messiaen und Stücke von Koechlin. Ein bisschen genauer wollte ich mich auch mit Gregorianik beschäftigen; ich habe das Gefühl, dass man hier einiges lernen kann.

Über Tipps hierzu würde ich mich natürlich freuen - auch wenn ich weiß, dass das alles etwas "vage" klingt :-D.

Liebe Grüße,

Daniel
 
Lieber Daniel,

ich finde das Menuett ausgesprochen schön! Modale und leicht "herbe" Musik gefällt mir ja immer gut. Das Thema am Anfang finde ich tatsächlich sehr gelungen, auch den harmonisch und im Klaviersatz etwas unerwarteten Einstieg ins Trio. Toll auch, wie du die Tonalität an dessen Ende tendentiell auflöst und sich alles nach oben hin verflüchtigt, solche "Effekte" finde ich immer klasse! Das Ende gefällt mir auch. Wäre toll, wenn daraus eine ganze Suite mit vier oder mehr Sätzen würde :005:

Gewisse Schüler von mir hätten sicher Freude an diesem hübschen, anspruchsvollen Stück. Es ist eine Kunst, Musik gleichermaßen schlicht und einfach und dennoch nicht banal klingen zu lassen, was dir hier in meinen Ohren kunstvoll gelungen ist :002:

viele Grüße
Stilblüte
 
Ja, auch von mir herzlichen Glückwunsch zu dieser energiegeladenen, sehr farbigen Komposition!

Interessant finde ich zu diesem Stück die unterschiedliche Wahrnehmung:
Was in der rechten Hand geschieht, ist mir stellenweise zu gleichförmig und zu hektisch. Mehr Zäsuren würden da guttun. Und längere Notenwerte! Dann kämest Du wie von selber zu einer gesanglicheren Melodie
Ich finde, in diesem Menuett steht doch gerade das Tänzerische im Vordergrund. Ich empfinde es nicht als hektisch und gleichförmig, sondern als, hmm..., "schwungvoll-nachdrücklich-insistierend" oder so ähnlich.
 
Ich finde, in diesem Menuett steht doch gerade das Tänzerische im Vordergrund. Ich empfinde es nicht als hektisch und gleichförmig, sondern als, hmm..., "schwungvoll-nachdrücklich-insistierend" oder so ähnlich.

Es ist halt die Frage was man will denke ich. In diesem Stück funktioniert es so noch. Aber ich muss Gomez rechtgeben: Ich denke kaum, dass das in einer größeren Form ausschließlich so funktionieren kann - außer natürlich in Episoden.

Aber danke für deine lieben Worte, Demian! :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Daniel,

das hat mir sehr gefallen! Ein wirklich schönes Stück. Mir gefällt besonders, dass die Bassstimme auch mal führend hervortreten darf :) nach dem Hören hatte ich sofort das Bedürfnis, es noch einmal zu hören, was immer ein schönes Zeichen ist. Ich habe besonders viel Ravel in deinem Menuett gehört, von Messiaen kenne ich nur klanglich herbere Klavierstücke.

liebe Grüße
marcus
 
Lieber Daniel,

das hat mir sehr gefallen! Ein wirklich schönes Stück. Mir gefällt besonders, dass die Bassstimme auch mal führend hervortreten darf :) nach dem Hören hatte ich sofort das Bedürfnis, es noch einmal zu hören, was immer ein schönes Zeichen ist. Ich habe besonders viel Ravel in deinem Menuett gehört, von Messiaen kenne ich nur klanglich herbere Klavierstücke.

liebe Grüße
marcus
So ging es mir auch, danke Daniel!
 
Gerade erst angemeldet und gleich so etwas wunderschönes genießen dürfen.
Mangels tieferer Kenntnisse halte ich mich mal mit Detailbewertungen zurück und sage einfach, dass ich nichts gehört habe, was mir intuitiv zu "forciert" oder ideenlos vorkam.
 

In diesem Zuge versuche ich aktuell die Melodik verschiedener Komponisten zu verstehen und nachzuentwickeln, wobei hier ein besonderes Augenmerk auf Stücken mit langen Melodiephrasen impressionistischer und "postimpressionistischer" Komponisten liegt.
Was das Melodische betrifft, da sieht man den Hauptunterschied zwischen Debussy und Ravel, unabhängig davon, was sie als Vertreter der frühen französischen Moderne sonst gemeinsam hatten: Ravel (als Fauré-Schüler) ist ein exzessiver Melodiker. Bei ihm kann man den kunstvollsten Melodieaufbau überhaupt studieren, z.B. in den langen Themen der Passacaglia aus dem Klaviertrio/des langsamen Satzes aus dem G-Dur-Klavierkonzert. Debussy entwickelt mit zunehmender Konsequenz das Gegenteil: die Reduktion des Thematischen auf kurze prägnante Motive (was Schlager wie "La fille aux cheveux de lin" nicht ausschließt).
Letzteres deswegen, weil ich mich sehr zu Polytonalität und Modalität hingezogen fühle. Stücke welche ich mir beispielsweise anschaue sind die drei "Poèmes de Stéphane Mallarmé" von Ravel, vieles aus den Vingt Regards und auch anderes von Messiaen und Stücke von Koechlin.
Da hast Du Dir Ravels harmonisch avanciertestes Werk ausgesucht. Fürs Studium der Polytonalität ist Milhaud sehr ergiebig, desgleichen die Arbeit mit der Skrjabin/Rimsky-Korsakow-Tonleiter (= Messiaens Modus II = oktatonische Skala), gut für bitonale Effekte geeignet wie z.B. Dur-Moll-Akkorde im Tritonusabstand. Von dorther kommt auch die Bitonalität bei Strawinsky (Petruschka, Psalmensymphonie)
Ein bisschen genauer wollte ich mich auch mit Gregorianik beschäftigen; ich habe das Gefühl, dass man hier einiges lernen kann.
Da bist Du beim Urgrund abendländischer Melodik angekommen. Das ist sehr befruchtend: sich Choräle anzuhören und - im nächsten Schritt - Melodiebögen in dieser Art zu erfinden. Das setzt allerdings Übungen in den Kirchentonarten voraus.
Viel Freude damit! Herzliche Grüße
Gomez
 

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