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Micaiah
Guest
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Das ist klar. Vielfach ist es erforderlich, ein zweckmäßiges Übungsverhalten während des Unterrichts einzuüben - damit der Schüler selbst die Erfahrung macht, dass eine Stelle nicht erarbeitet ist, nachdem man sie zehnmal (um bei der Zahl zu bleiben) gespielt hat, sondern nachdem die zu bewältigenden Komplikationen gemeistert wurden und eine Automatisierung dieses Lernschritts gelungen ist. Damit kultiviert der Schüler zwangsläufig seine Wahrnehmung und Selbsteinschätzung - und dazu ist natürlich das erwähnte Durchhaltevermögen vonnöten. Allerdings ist "unsere" Schülerin inzwischen bereits im zweiten Lebensjahrzehnt angekommen (sollte so sein, wenn man die sechste Klasse besucht). In den "frühpubertären" Lebensjahren wird das Beheben von ausgeprägten Einstellungsdefiziten (zu denen geringes Durchhaltevermögen gehört) zunehmend schwieriger.Es reicht nicht, davon zu sprechen, die "Wahrnehmung und Selbsteinschätzung so weit zu schärfen und zu entwickeln", ohne zu sagen wie! Verfahrene Situationen bedürfen einfacher und einsichtiger Lösungen!
Wenn man sich im Extremfall für therapeutische Maßnahmen entscheidet, mache man sich etwas Entscheidendes klar: Eine Therapie hilft der entsprechenden Person lediglich dabei, sich unter (hoffentlich) fachkundiger Anleitung selbst in Ordnung zu bringen. Sich hinsetzen und den Arzt respektive Therapeuten einfach machen lassen funktioniert also nicht. Das erklärt übrigens auch teilweise, weshalb bei so vielen Therapien letztendlich der erwünschte Erfolg ausbleibt oder nicht von Dauer ist.Bei manchen Fällen hilft unter Umständen einfach ein bisschen Bestätigung und Hilfestellung in anderen Fällen hilft lanfristig vermutlich nur eine Psychotherapie.
oder viel Geld den Bach runtergeht, um am Ende bei Ritalin und co. zu landen......Das erklärt übrigens auch teilweise, weshalb bei so vielen Therapien letztendlich der erwünschte Erfolg ausbleibt oder nicht von Dauer ist.
Dass der Weg zum Erfolg steinig ist, wissen alle Erfolgreichen. Teil des Lernprozesses ist es auch, Chancen als solche zu erkennen: Wer nach längerfristiger Quälerei nicht dauerhaft weiterkommt, ist an dieser Stelle des Marktes vermutlich fehl am Platze und tut gut daran, den richtigen Platz ausfindig zu machen.Zum Training des Durchhaltevermögens gehört durchaus auch eine gewisse "Quälerei". Der Erwachsene hat (falls nichts radikal schiefgelaufen ist) schon x-mal die Erfahrung gemacht, dass es manchmal nur per aspera ad astra geht, aber diese Erfahrung ("ad astra" tatsächlich anzukommen, wenn man sich zuvor "per aspera" durchgebissen hat) muss zunächst gemacht werden.
Diese gewohnheitsmäßig angenommene Bequemlichkeit rächt sich im weiteren Verlaufe des Lebens, sobald eigenvorantwortliches Agieren als selbstverständlich erwartet wird (Studium, Arbeitsplatz).Wenn man beim ersten Heulen gleich aufgibt und "Abwechslung" anbietet, erreicht man das Gegenteil und dressiert das Kind geradezu zu diesem Verhalten ("Es wird mühevoll, also heule ich mal los - mir ist eh gerade danach zumute und außerdem wirkt es.")
Ein typisches Exemplar dieser Spezies habe ich mal kennengelernt: Geborene Millionärstochter, bei der es nicht zur professionellen Sängerin gereicht hat, die dann mehrere Kinder von mehreren Männern bekam und im höheren Lebensalter als Heilpraktikerin für Psychotherapie mehr als Liebhaberei "berufstätig" wurde. Dazu ein bisschen Singerei, viel Tagesfreizeit und Langeweile, da sie sich niemals mehr in ihrem Leben um die Sicherung ihres Auskommens bemühen muss. Selten habe ich einen unzufriedeneren Menschen kennenlernen dürfen - irgendwann sprach sie ganz offen aus, ihr zentrales Lebensziel sei es, endlich mal aufgrund einer Lebensleistung mit eigener Handschrift ernstgenommen zu werden und den Status des ewigen Kindes aus reichem Hause los zu bekommen. Entsprechend fallen leider auch die eher dürftigen beruflichen Leistungen aus - und wie will man als Fachkraft heilend auf die Psyche anderer Menschen einwirken, wenn die eigene alles andere als vital und stabil ist? Abseits von Berührungspunkten mit musikalischer Betätigung habe ich weitere dieser Personen im Spannungsfeld zwischen Psychotherapie und "Lebensberatung" erlebt - überdurchschnittlich oft hatten die leider selber einen an der Waffel... .Heilpraktiker aller Ebenen kann ich persönlich leider nur als Menschen sehen, die ein vernünftiges wissenschaftliches Studium entweder nicht schaffen oder kein Interesse daran haben ihren Beruf auf wissenschaftlich fundierter Basis auszuüben und obendrein gerne gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen.