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Ich hatte vor kurzem einen Auftritt mit „meiner“ Sängerin bei einer Feier ihrer Familie. Schon vor dem Auftritt sagte die Gastgeberin, wir könnten machen was wir wollen, sie fänden uns in jedem Fall toll. Und nach dem Auftritt waren alle sehr berührt, begeistert und überwältigt. Nun haben wir auch nicht ganz schlecht Musik gemacht und das Zusammenspiel mit der Sängerin passt so gut, wie ich es sonst nicht erlebt habe, aber es war dennoch zu spüren, dass die Begeisterung nicht allein der Musik geschuldet war, sondern dass auch (und vor allem?) viele andere Dinge mit hineinspielen: die Atmosphäre, das Setting des andächtigen Lauschens, die Vertrautheit mit einem Familienmitglied, das Musik macht usw.Natürlich finden deine Familie und deine Bekannten ganz wunderbar, was du machst.
Liegt zum einen daran, dass sich von diesen Leuten niemand traut, dir an den Karren zu fahren.
Zum anderen schlicht an mangelndem Sachverstand.
Solche Heimspiele sind nicht repräsentativ. Man berührt offene Herzen, die von mehr begeistert sind als nur von der Musik. Ob die Musik überzeugend ist oder nicht, zeigt sich erst dann, wenn man Menschen erreicht, die nur die Musik erleben und nicht die Einbettung im rührseligen Kontext. Heimspiele können ein Rückenwind sein - als ehrliches Feedback würde ich sie nicht betrachten.