A
Anfänger
Guest
Um es vorwegzunehmen: mit "Digitalpiano" sind natürlich alle Konstellationen gemeint, vor allem jene aus Keyboard und Computer, zumal nur hochpreisige Digitalpianos über entsprechende Schnittstellen verfügen werden, wie etwa einen SPDIF-Digitalausgang.
Der Denkanstoß, hier gewaltig etwas zu optimieren, kam von dem "flachen und harten" Klang des Audio-Interface, das bei mir am Laptop hängt. Es ist ein billiger Plastikbomber von Behringer. Mir fiel eben nur auf, dass Audiomitschnitte meiner Übungen am HiFi-Gerät deutlich besser klingen, als direkt beim Üben. Meine Kette ist übrigens Kawai VPC1 >> Fujitsu Lifebook T935 >> Behringer U-Control UCA222 (der Plastikbomber, scheinbar der Flaschenhals für den Klang) >> Kopfhörer Bowers & Wilkins P7 Wireless (hier kabelgebunden).
Nach langem Stöbern, um mir überhaupt mal einen Marktüberblick zu verschaffen, kristallisierten sich viele Kombinationsmöglichkeiten in allen möglichen Preisklassen heraus. Der Behringer ist sozusagen ein Produkt für Musiker, also aus der Studiotechnik. Ersetzbar wäre sowas (bedingt) aber auch durch Lösungen aus der HiFi-Welt, wie auch aus dem Computer-Zubehör (externe Soundkarten). Wenn man elementare Must-Haves berücksichtigt, wie die Tauglichkeit auch für sehr hochohmige Kopfhörer, schränkt das die Auswahl schon deutlich ein. Bei externen Soundkarten etwa lernt man bei der Marktübersicht, dass etwa ganz bestimmte Wandlerchips von Burr-Brown oder Cirruslogic sowie ganz bestimmte Kopfhörerverstärker-Chips von Texas Instruments regelmäßig in den höherpreisigen Geräten zu finden sind, beliebt durch teils exorbitante Werte, wie etwa 127 dB Signal-Rausch-Abstand und dergleichen. Also grenzt man die Suche dann nach Geräten ein, die diese Premium-Chips enthalten und findet z.B. den Creative Sound Blaster E5.
ASIO-tauglich, gleich 2 kräftige KH-Ausgänge, super toll also ... wären da nicht die schlechten Bewertungen auf Amazon. Das Ding enthält nämlich einen Li-Akku und ein offenbar fehlerhaft programmiertes Lademanagement, welches das Gerät sogar brandgefährlich machen könnte. Er hört angeblich nicht auf, den Akku zu laden. Bis dieser sich aufbläht und ausgast. Reihenweise Ausfälle teilweise nach Ablauf der Garantie. Echt schade, denn davon abgesehen kostet das Teil mit dem Edel-Klang nur 100 Euro.
Preislich gleich 2 Etagen höher angesiedelt (300 Euro) ist der pyramidenförmige Sound Blaster X7.
Dieser enthält sogar eine Endstufe mit 2 x 50 Watt für Passivboxen. Aber (Gott sei Dank) keinen Akku.
Die Bewertungen sind gemischt, mancher lobt ihn in den höchsten Tönen, ein anderer findet den Klang flach und kalt. Was dazu nötigt, weitere Bewertungen zu suchen. Denn "flach und kalt" kriege ich auch für 25 Euro, wenn ich will.
Wenn man zum Betreiben eines Kopfhörers nun eh schon in solche Preisregionen vorstößt, blättert man dann auch mal in der Welt des kleinen aber feinen Edel-HiFi meist Britischer Bauart (Rotel, Cambrigde Audio, Musical Fidelity) und klappert die kleinen Vollverstärker mit Kopfhörerbuchse ab. Doch wenn man so liest, findet man an jedem wieder was zu mäkeln. Meist ist die Kopfhörer-Schnittstelle stiefmütterlich behandelt, bringt nicht die nötige Power oder verstummt bei hochohmigen Kopfhörern fast ganz.
Dann stellt sich irgendwann die Frage: was wäre eigentlich der theoretisch beste Verstärker? Es wäre der mit den wenigsten Bauteilen im Signalweg. Und da kommt man zwangsläufig zur wohl ältesten und primitivsten Verstärkerschaltung jemals, nämlich der Class-A-Schaltung im Eintaktbetrieb. Wer sich auskennt, weiß von den beiden Nachteilen dieser Schaltungsart: sie sind Stromfresser und man kann auf dem Gehäuse ein Spiegelei braten. Klanglich jedoch sind sie wohl jedem anderen Konzept überlegen. Und solange man keine Boxen, sondern nur Kopfhörer betreiben will, wäre das Design klein genug, dass der Strombedarf und die Heizleistung noch in erträglichen Grenzen bleiben.
Und tatsächlich habe ich einen Kopfhörerverstärker in Eintakt-Class-A gefunden, und zwar von der Amerikanischen Firma NuForce (also nicht vom Schwäbischen Lautsprecherspezialisten Nubert, wie ich zuerst dachte).
https://www.fairaudio.de/test/nuforce-ha-200-kopfhoerer-verstaerker-pre-test-1-dwt/
Class-A-typisch wird im Test natürlich eine gewaltige Dynamik und Schnelligkeit attestiert, an der Spitzen-Kopfhörer endlich mal zeigen können, was sie drauf haben.
Doch dann habe ich es noch auf die Spitze getrieben und mir gedacht .... OK, wenn schon Class-A mit den wenigst-möglichen Bauteilen im Signalweg, warum dann nicht gleich Röhren, statt Halbleitern?
Röhrenverstärker habe ich in den letzten 25 Jahren in Zeitschriften oder im Internet immer nur als astronomisch teure HighEnd-Juwelen aus meist Amerikanischen oder Deutschen Kleinserien kennengelernt. Als große Besonderheit der letzten Jahre ist aber der Aufstieg chinesicher Hersteller an die Weltspitze ernst zu nehmender Technik vonstatten gegangen. "Chinaschrott" und "Drahtverhau" ist noch gar nicht lange her, aber definitiv Schnee von gestern. So fand ich zum ungefähr gleichen Preis des obigen Verstärkers folgendes:
Wäre dieser Bolide angenommen von der Firma Reußenzehn, würde er den Gegenwert eines Autos kosten. Hier aber ist man mit 380 Euro dabei. Und es sind, wie man sieht, wirklich keine Billig-Kondensatoren verbaut:
Ich jedenfalls werde mir definitiv einen Class-A-Eintakter zulegen und dabei womöglich eher den Röhrenverstärker wählen. Nun sieht man, von wo bis wo man den Begriff "Kopfhörerverstärker" ansiedeln kann. Es beginnt bei einem USB-Stick mit Klinkenbuchse und endet bei einem Röhren-Monster von 6 Kilo.
Natürlich haben die beiden letzten Beispiele keinen DAC! Sie sind dann jeweils also nur 1 von 2 nötigen Modulen. Die Suche nach einem bezahlbaren, sehr guten Wandler könnte sich aber auch gemütlicher gestalten und der geringere Teil der Ausgabe sein. Ich jedenfalls werde als Übergangslösung vorerst dieses Teil kaufen:
https://www.ebay.de/itm/FX-AUDIO-Hi...377517?hash=item3d853d13ad:g:A-kAAOSw~E9cb2z4
Der enthält immerhin hochwertige Chips in der Wandlersektion, wie auch in der Verstärkung und dessen DAC könnte gut genug sein, als Teil für die Dauerlösung mit einem so mächtigen Kopfhörerverstärker wie oben.
Mancher wird mich jetzt für völlig verrückt halten und meine Vorschläge totalen Overkill nennen.
Aber langsam: erstens sind z.B. Flügel-Samples heute so hochwertig, dass sie auch eine feine Wiedergabekette verdienen. Und jetzt kommt das wichtigste Argument für den "Overkill":
die Doppelfunktion als Wiedergabekette für Klaviersamples beim Spielen und Üben und als feine Wiedergabekette zum Zelibrieren des Musikhörens zu Hause. Es ist dann also auch die Investition ins Hören der eigenen CD-Sammlung über einen hochwertigen Kopfhörer.
Der Denkanstoß, hier gewaltig etwas zu optimieren, kam von dem "flachen und harten" Klang des Audio-Interface, das bei mir am Laptop hängt. Es ist ein billiger Plastikbomber von Behringer. Mir fiel eben nur auf, dass Audiomitschnitte meiner Übungen am HiFi-Gerät deutlich besser klingen, als direkt beim Üben. Meine Kette ist übrigens Kawai VPC1 >> Fujitsu Lifebook T935 >> Behringer U-Control UCA222 (der Plastikbomber, scheinbar der Flaschenhals für den Klang) >> Kopfhörer Bowers & Wilkins P7 Wireless (hier kabelgebunden).
Nach langem Stöbern, um mir überhaupt mal einen Marktüberblick zu verschaffen, kristallisierten sich viele Kombinationsmöglichkeiten in allen möglichen Preisklassen heraus. Der Behringer ist sozusagen ein Produkt für Musiker, also aus der Studiotechnik. Ersetzbar wäre sowas (bedingt) aber auch durch Lösungen aus der HiFi-Welt, wie auch aus dem Computer-Zubehör (externe Soundkarten). Wenn man elementare Must-Haves berücksichtigt, wie die Tauglichkeit auch für sehr hochohmige Kopfhörer, schränkt das die Auswahl schon deutlich ein. Bei externen Soundkarten etwa lernt man bei der Marktübersicht, dass etwa ganz bestimmte Wandlerchips von Burr-Brown oder Cirruslogic sowie ganz bestimmte Kopfhörerverstärker-Chips von Texas Instruments regelmäßig in den höherpreisigen Geräten zu finden sind, beliebt durch teils exorbitante Werte, wie etwa 127 dB Signal-Rausch-Abstand und dergleichen. Also grenzt man die Suche dann nach Geräten ein, die diese Premium-Chips enthalten und findet z.B. den Creative Sound Blaster E5.
ASIO-tauglich, gleich 2 kräftige KH-Ausgänge, super toll also ... wären da nicht die schlechten Bewertungen auf Amazon. Das Ding enthält nämlich einen Li-Akku und ein offenbar fehlerhaft programmiertes Lademanagement, welches das Gerät sogar brandgefährlich machen könnte. Er hört angeblich nicht auf, den Akku zu laden. Bis dieser sich aufbläht und ausgast. Reihenweise Ausfälle teilweise nach Ablauf der Garantie. Echt schade, denn davon abgesehen kostet das Teil mit dem Edel-Klang nur 100 Euro.
Preislich gleich 2 Etagen höher angesiedelt (300 Euro) ist der pyramidenförmige Sound Blaster X7.
Dieser enthält sogar eine Endstufe mit 2 x 50 Watt für Passivboxen. Aber (Gott sei Dank) keinen Akku.
Die Bewertungen sind gemischt, mancher lobt ihn in den höchsten Tönen, ein anderer findet den Klang flach und kalt. Was dazu nötigt, weitere Bewertungen zu suchen. Denn "flach und kalt" kriege ich auch für 25 Euro, wenn ich will.
Wenn man zum Betreiben eines Kopfhörers nun eh schon in solche Preisregionen vorstößt, blättert man dann auch mal in der Welt des kleinen aber feinen Edel-HiFi meist Britischer Bauart (Rotel, Cambrigde Audio, Musical Fidelity) und klappert die kleinen Vollverstärker mit Kopfhörerbuchse ab. Doch wenn man so liest, findet man an jedem wieder was zu mäkeln. Meist ist die Kopfhörer-Schnittstelle stiefmütterlich behandelt, bringt nicht die nötige Power oder verstummt bei hochohmigen Kopfhörern fast ganz.
Dann stellt sich irgendwann die Frage: was wäre eigentlich der theoretisch beste Verstärker? Es wäre der mit den wenigsten Bauteilen im Signalweg. Und da kommt man zwangsläufig zur wohl ältesten und primitivsten Verstärkerschaltung jemals, nämlich der Class-A-Schaltung im Eintaktbetrieb. Wer sich auskennt, weiß von den beiden Nachteilen dieser Schaltungsart: sie sind Stromfresser und man kann auf dem Gehäuse ein Spiegelei braten. Klanglich jedoch sind sie wohl jedem anderen Konzept überlegen. Und solange man keine Boxen, sondern nur Kopfhörer betreiben will, wäre das Design klein genug, dass der Strombedarf und die Heizleistung noch in erträglichen Grenzen bleiben.
Und tatsächlich habe ich einen Kopfhörerverstärker in Eintakt-Class-A gefunden, und zwar von der Amerikanischen Firma NuForce (also nicht vom Schwäbischen Lautsprecherspezialisten Nubert, wie ich zuerst dachte).
https://www.fairaudio.de/test/nuforce-ha-200-kopfhoerer-verstaerker-pre-test-1-dwt/
Class-A-typisch wird im Test natürlich eine gewaltige Dynamik und Schnelligkeit attestiert, an der Spitzen-Kopfhörer endlich mal zeigen können, was sie drauf haben.
Doch dann habe ich es noch auf die Spitze getrieben und mir gedacht .... OK, wenn schon Class-A mit den wenigst-möglichen Bauteilen im Signalweg, warum dann nicht gleich Röhren, statt Halbleitern?
Röhrenverstärker habe ich in den letzten 25 Jahren in Zeitschriften oder im Internet immer nur als astronomisch teure HighEnd-Juwelen aus meist Amerikanischen oder Deutschen Kleinserien kennengelernt. Als große Besonderheit der letzten Jahre ist aber der Aufstieg chinesicher Hersteller an die Weltspitze ernst zu nehmender Technik vonstatten gegangen. "Chinaschrott" und "Drahtverhau" ist noch gar nicht lange her, aber definitiv Schnee von gestern. So fand ich zum ungefähr gleichen Preis des obigen Verstärkers folgendes:
Wäre dieser Bolide angenommen von der Firma Reußenzehn, würde er den Gegenwert eines Autos kosten. Hier aber ist man mit 380 Euro dabei. Und es sind, wie man sieht, wirklich keine Billig-Kondensatoren verbaut:
Ich jedenfalls werde mir definitiv einen Class-A-Eintakter zulegen und dabei womöglich eher den Röhrenverstärker wählen. Nun sieht man, von wo bis wo man den Begriff "Kopfhörerverstärker" ansiedeln kann. Es beginnt bei einem USB-Stick mit Klinkenbuchse und endet bei einem Röhren-Monster von 6 Kilo.
Natürlich haben die beiden letzten Beispiele keinen DAC! Sie sind dann jeweils also nur 1 von 2 nötigen Modulen. Die Suche nach einem bezahlbaren, sehr guten Wandler könnte sich aber auch gemütlicher gestalten und der geringere Teil der Ausgabe sein. Ich jedenfalls werde als Übergangslösung vorerst dieses Teil kaufen:
https://www.ebay.de/itm/FX-AUDIO-Hi...377517?hash=item3d853d13ad:g:A-kAAOSw~E9cb2z4
Der enthält immerhin hochwertige Chips in der Wandlersektion, wie auch in der Verstärkung und dessen DAC könnte gut genug sein, als Teil für die Dauerlösung mit einem so mächtigen Kopfhörerverstärker wie oben.
Mancher wird mich jetzt für völlig verrückt halten und meine Vorschläge totalen Overkill nennen.
Aber langsam: erstens sind z.B. Flügel-Samples heute so hochwertig, dass sie auch eine feine Wiedergabekette verdienen. Und jetzt kommt das wichtigste Argument für den "Overkill":
die Doppelfunktion als Wiedergabekette für Klaviersamples beim Spielen und Üben und als feine Wiedergabekette zum Zelibrieren des Musikhörens zu Hause. Es ist dann also auch die Investition ins Hören der eigenen CD-Sammlung über einen hochwertigen Kopfhörer.